Die Gewitter der letzten Tage bringen Abkühlung und teilweise Starkregen. Gut für die trockenen Böden? Die Wiesen werden zumindest kurz nass, aber das Problem liegt tiefer. Der kurze, heftige Regen dringt nicht in die tiefen Bodenschichten vor und die Erde kann das Wasser nicht speichern. Innerhalb von zwei Wochen hat sich in der Region Dürre ausgebreitet. Das zeigen die Karten des Helmholzinstituts, die die Trockenheit in 1,8 Meter Tiefe zeigt:

Was die Karten des Helmholzinstituts zeigen, bestätigt auch ein Blick auf die Niederschlagsdaten des Deutschen Wetterdiensts (DWD) im Juni.

Nur ein Bruchteil der normalen Regenmenge

Trotz der Gewitter der vergangenen Tage, hat es bis Mitte Juni in diesem Monat deutlich weniger geregnet als im Durchschnitt im gleichen Zeitraum von 1961 bis 1990. Diese Jahre werden von Meteorologen und Klimaforschern als Vergleichszeitraum genutzt, um die Veränderungen durch den Klimawandel zu betrachten.

Der größte Unterschied wurde an der Wetterstation Konstanz gemessen. Dort fiel nur knapp sechzehn Prozent der normalen Regenmenge. Auch die Station mit dem meisten Niederschlag, Sigmaringen, kommt nicht auf die Hälfte der üblichen 68 Millimeter.

Ernteverlust droht

Die Trockenheit ist laut Padraig Elsner vom Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverband jetzt schon in der Landwirtschaft zu spüren. Spät ausgesäter Mais beispielsweise keime bei so wenig verfügbarem Wasser gar nicht erst auf, bei anderen Pflanzen leide die Qualität unter der Dürre. „Bei anhaltender Trockenheit müssen wir mit Ernteverlusten rechnen. Insbesondere Mais und andere Sommerkulturen wie Sojabohnen könnten Schwierigkeiten bekommen. Aber auch junge Obstbäume und Weinreben, die noch nicht so tiefe Wurzeln gebildet haben“, sagt er.

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Für die kommenden Tage ist für die Region Sonnenschein und kaum Niederschlag angesagt.