Im Gespräch erläutern Günter Hermann, Leiter der Sport- und Physiotherapie der Nachsorgeklinik Tannheim, sowie die beiden Sporttherapeuten Isabel Jäckle und Jan Holzmann, warum neue Geräte so wichtig sind.
Nach über zehn Jahren, in denen die meisten Geräte mittlerweile im Einsatz sind, hat sich sowohl an den gesetzlichen Vorschriften für die Rehabilitation als auch an den technischen Möglichkeiten moderner Trainingsgeräte etliches geändert. „Geräte, die in Kliniken, Reha und Therapie im Einsatz sind, müssen besondere gesetzliche Auflagen erfüllen. Unsere Geräte, mit denen die Patienten vor allem Ausdauer und Kraft trainieren, erfüllen diese Vorgaben inzwischen nicht mehr. Doch der Austausch bedarf eines erheblichen finanziellen Aufwandes“, erklärt Günter Hermann.
Normen für Geräte, die in der Trainings- und Sporttherapie im Einsatz sind, schreiben beispielsweise eine besonders feine Einstellung von Widerständen oder auch eine gang exakte Kalibrierung bei den Messungen der Leistung vor. „Mit neuen Geräten können wir zum Beispiel viel genauer messen, wieviel Kraft ein Patient auf ein Gerät bringt. Die Erhebung solcher Daten ist zum einen natürlich für die Trainingsplanung wichtig, zum anderen wird die Dokumentation der körperlichen Leistungssteigerung aber von den Kosten- und Leistungsträgern auch immer mehr gefordert“, so Günter Hermann weiter.

„Unsere Gerätetechnik ist wirklich überholt. Das macht sich auch bemerkbar, wenn alle vier Wochen neue Patienten mit Begleitpersonen in die Nachsorgeklinik kommen“, ergänzt Sporttherapeutin Isabel Jäckle. Dann, so schildert sie, müssen rund 100 Personen in 2,5 Tagen in die Nutzung und richtige Handhabe der Geräte eingewiesen werden.
Für die Einweisung stehen pro Person nur 30 Minuten zur Verfügung. Mit den neuen Geräten werden die Körpermaße der Patienten eingescannt und das Gerät stellt sich dann automatisch auf den Patienten ein. Durch diese enorme Zeitersparnis können die Patienten zügig nach Beginn der Reha mit dem Training starten und es bleibt den Sporttherapeuten mehr Zeit für die individuelle Betreuung.

„Unser Hauptfokus liegt natürlich auf der persönlichen Betreuung der Patienten. Für eine effektive Reha sollte aber auch außerhalb der Betreuung trainiert werden“, sagt Günter Hermann und betont: „Die richtige individuelle Einstellung der Geräte ist dabei natürlich wichtig. Wir wollen die Fehlerquote aufgrund falscher Handhabung und Einstellungen reduzieren.“ Jeder Patient und Begleitpersonen ab 16 Jahren darf deshalb den Trainingsraum über die Therapie hinaus in der Freizeit nutzen.

Einen weiteren Aspekt neuer Geräte führt Jan Holzmann, ebenfalls Sporttherapeut in Tannheim, an: „Das Training soll schließlich auch Spaß machen. Moderne Geräte fördern die Motivation von Patienten und auch deren Angehörigen, die bei uns mit in der Nachsorgeklinik sind. Diesen psychologischen Faktor darf man keinesfalls vernachlässigen. Jeder kennt das ja irgendwie auch aus seinem persönlichen Training.“

Neue Geräte können nach der Einweisung bei der Nutzung automatisch mit Chips oder per Handyapp für jeden Nutzer eingestellt werden. Auch können die Trainingsdaten für die Dokumentation der Therapie automatisch erfasst werden. Mit entsprechender Software und Vernetzung mit anderen Klinikprogrammen können die Ärzte dann auch die Ergebnisse und Verbesserungen durch das Training für ihre Diagnose abrufen. Außerdem haben die Patienten später zuhause ihre Trainingsdaten besser parat. Im Moment erhalten sie, wie auch schon vor vielen Jahren, nur ein ausgedrucktes Blatt mit den notwendigen Informationen.
„Mit neuen Geräten können wir das Training optimieren und letztendlich die körperliche Leistungsfähigkeit unserer Patienten deutlich verbessern. Damit wird ein ganz erheblicher Beitrag dazu geleistet, dass die Patienten für die Zeit nach der Reha den Belastungen im Alltag gewachsen sind und wieder aktiv am Leben teilnehmen können.“, blickt Günter Hermann zum Abschluss des Gesprächs hoffnungsvoll in die Zukunft.
So helfen Sie
Das SÜDKURIER
Medienhaus bittet mit der Weihnachtsaktion um Ihre Unterstützung für die Nachsorgeklinik. Mit den Spenden soll der Bau eines neuen Kinderhauses realisiert werden.
Spenden: Stichwort „Hilfe für Tannheim“
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