Obwohl es jedes Jahr neue Festhits von Interpreten wie DJ Ötzi gibt, hat die Fasnacht ihre Evergreens. Lieder, die zu wahren Fasnachtshymnen geworden sind und die Jahr für Jahr gespielt, gesungen und geschunkelt werden. Jedes Kind in den Fasnachtshochburgen kennt diese Songs und kann sie auswendig mitsingen.

  • Rosamunde: Nachdem Klaus S. Richter im Jahr 1934 den deutschen Text zu dem ursprünglich 1927 in Tschechien komponierten Instrumentalstück geschrieben hatte, wurde "Rosamunde" der zweite Millionenseller der deutschen Musikindustrie und ist seither eines der bekanntesten Stimmungslieder.
    Das Lied wurde auf verschiedenste Weise interpretiert, es existieren zahlreiche Coverversionen. Es gehört zum festen Repertoire vieler Musikkapellen und darf an der Fasnacht auf keinen Fall fehlen.
  • Wir kommen alle in den Himmel: Obwohl der Song vom Kölner Unterhaltungskünstler Jupp Schmitz stammt und somit eigentlich ein Karnevalslied ist, hat er sich auch in der südwestdeutschen Fasnacht etabliert. Vor allem bei Saalveranstaltungen ist das Lied ein gern gespielter Stimmungsschunkler.
  • Die Fischerin vom Bodensee: Als Franz Winkler im Jahr 1948 inspiriert durch den herrlichen Ausblick, den sein Haus bei Bregenz ihm bot, die "Fischerin vom Bodensee" schrieb, ahnte er noch nicht, dass damit sein größter Erfolg geboren war. Das Lied wurde nicht nur zur Werbung für die Region, sondern ging beinahe um die ganze Welt. Es existiert sowohl eine englische als auch eine französische Fassung. Zudem wurde auf der Grundlage des Liedes 1958 der gleichnamige Heimatfilm gedreht.
    Heute ist das Lied nicht nur an der Fasnacht ein wahrer Gassenhauer, den jede Kapelle spielen und jedes Kind mitsingen kann.
  • Polonäse Blankenese: Auch wenn Werner Böhm alias Gottlieb Wendehals aus Norddeutschland kommt und jegliches fasnächtliche Treiben ihm somit fremd sein dürfte, schuf er 1981 einen Hit, der sich in Deutschland nicht nur neun Wochen auf Platz eins hielt, sondern bald auch in der Fasnacht zu Hause war. Noch heute bringt er das Publikum bei Saalfaschten regelmäßig zum tanzen.
  • Ja mir san mit'm Radl da: Die Coverversion des ursprünglich englischsprachigen Volksliedes "Over in the Glory Land" ist in Deutschland bereits seit den 70er-Jahren bekannt. Im Film "Betragen ungenügend", der im Jahr 1972 als Teil der äußerst erfolgreichen "Die Lümmel aus der ersten bank"-Filmreihe gedreht wurde, spielt das Lied eine Rolle, als Pepe Nietnagel und seine Freunde den Fahrradausflug mit der Schule musikalisch damit umrahmen.
    Zur Fasnachtszeit ist es bis heute in beliebter Hit, den vor allem Musikkapellen gerne zum Besten geben.
  • Anneliese: Der Gassenhauer "Anneliese" war in den 50er-Jahren so erfolgreich, dass sein Komponist und Sänger Hans-Arno Simon als erster deutscher Schlagersänger eine goldene Schallplatte erhielt. Bevor er sich der lukrativen Schlagerbranche zuwandte, gehörte Simon allerdings zur Szene der deutschen Swingmusik, genauso wie beispielsweise James Last oder Helmut Zacharias. An der Fasnacht ist Anneliese ein bis heute oft gespielter und viel gesungener Schlager.
  • Fliege mit mir in die Heimat: Genau wie die "Fischerin vom Bodensee" stammt auch dieses Lied von Franz Winkler. Es entstand bereits in den 30er-Jahren, während eines Besuchs in Argentinien, wo er unter starkem Heimweh litt. Heute gehört das Lied zu den Pflichtstücken jeder Fasnachtsveranstaltung und ist ein absoluter Ohrwurmgarant.
  • Schnaps das war sein letztes Wort: Ursprünglich zwar ebenfalls ein Karnevalslied, hat sich der Stimmungshit von Willy Millowitsch weit über die Kölner Grenzen hinaus verbreitet. Er wurde mehr als 900 000 Mal verkauft.
    Auch im Süden der Republik gehört das Lied bis heute zu den beliebten Stimmungsgaranten jeder Fasnachtsveranstaltung.
  • Schwarzwaldmarie: Ähnlich wie die "Fischerin vom Bodensee" gehört auch der Schlager "Schwarzwaldmarie" von Karl Golgowsky fest zur schwäbisch-alemannischen Fasnacht. Während der närrischen Zeit ist er vor allem Dank der zahlreichen Musikkapellen in allen Gassen und Wirtshäusern zu hören und sollte er tatsächlich noch jemandem unbekannt sein, ist ihm der Ohrwurm aufgrund des unkomplizierten Refrains spätestens nach dem zweiten Mal Hören sicher.
  • Humba Täterä/Rucki Zucki: Die Hits des legendären Mainzer Fasnachters Ernst Neger waren und sind nicht allein in Mainz ein Riesenerfolg. Bei der Erstaufführung von "Humba Täterä" im Jahr 1964 musste die Fernsehsitzung alleine deshalb eine Stunde überzogen werden, da das Publikum außer Rand und Band und "Humba Täterä" singend auf den Tischen tanzte und sich nicht beruhigen ließ. Auch "Rucki Zucki" wurde zum Erfolg. Beide Stücke werden bis heute auch in der schwäbisch-alemannischen Fasnacht gern gespielt.
    Das bekannteste Lied von Ernst Neger, die Neuinterpretation des alten Kinderreimes "Heile, heile Gänsje" hatte ihn 1952 zum Star der Mainzer Fasnacht gemacht und hunderte Menschen zu Tränen gerührt.
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