Die Mondlandung hat auch Mediengeschichte geschrieben: Als Neil Armstrong in den Morgenstunden des 21. Juli 1969 den Fuß auf den Erdtrabanten setzte und seinen berühmten Satz vom „großen Schritt für die Menschheit“ sprach, hatte er ein Riesen-Publikum.

Radio- und Fernsehsender übertrugen die Szene weltweit, schätzungsweise mehr als eine halbe Milliarde Menschen guckte dabei zu. Auch in Deutschland, wo Armstrongs erste Schritte um 3.56 Uhr zu sehen waren, waren Hunderttausende wach geblieben.
Es blieb nicht viel Zeit
Nur zweieinhalb Stunden waren Neil Armstrong und Edwin Aldrin auf dem Mond unterwegs. In einem Video erklären wir Ihnen die Höhepunkte ihrer kurzen Mission:
Die Live-Übertragung der Ereignisse demonstrierten mit den Bildern aus dem Weltall die Überlegenheit des damals noch neuen Mediums. Für die ARD war Günter Siefahrt im Dauereinsatz, der dafür den Spitznamen „Mr. Apollo“ bekam.

Für das ZDF moderierte Heinrich Schiemann. Wie Siefahrt wurde er durch seine Moderation bei der Mondlandung einem breiten Publikum bekannt. Mit Schulglobus oder auch einem verkleinerten Nachbau der Mondlandefähre versuchte man, dem Publikum zu erklären, was 384.000 Kilometer entfernt gerade passierte.

„Der Adler ist gelandet“
Die Mondlandung zog sich. Die Berichterstattung im Ersten, für die der WDR zuständig war, begann am 20. Juli bereits um 17.10 Uhr. Die Landung der Mondfähre „Eagle“ (Adler) war um 21.17 Uhr zu sehen. „Houston, hier Tranquilitiy Base – der Adler ist gelandet“, lautete Armstrongs berühmter Kommentar. Seine ersten Schritte auf dem Mond waren aber erst mehr als sechseinhalb Stunden später zu sehen.

Der Grund: Zunächst gingen die Astronauten die Prozedur für einen Alarmstart durch. Es hätte ja an einem Treibstofftank ein Leck auftreten können. Oder ein Bein der Fähre hätte in den Mondstaub einsinken können. Weil man nicht genau wusste, wie fest die Oberfläche ist, wollte man auf Nummer sicher gehen.

Zweiter Grund: Es dauerte fast zwei Stunden, bis die Astronauten in ihre Raumanzüge gestiegen waren. Die wogen auf der Erde 85 Kilo, auf dem Mond aber nur 15 Kilo, wegen der sechsfach geringeren Schwerkraft.

Den Mondlandungsmarathon im Fernsehen zu begleiten, war eine Mammutaufgabe. Der WDR hatte die Kabine der Mondfähre mit allen Knöpfen und Schaltern nachbauen lassen, das ZDF den Kommandostand der Apollo-Kapsel. Im Studio ließ sich dann mit den Attrappen demonstrieren, was live nicht zu sehen war.

WDR-Redakteur Thomas Kamp, 1969 war er acht Jahre alt und verfolgte die Landung im Fernsehen, fand den Moment, als Armstrong aus der Landefähre kletterte, am eindruckvollsten: „Das war schon ungeheuerlich, dass da jetzt einer auf dem Mond rumlief und man die Bilder von da sendete.“