Zu einem feierlichen Akt wurden die vier formal notwendigen Gemeinde- und Ortschaftsratssitzungen an einem Abend, in denen die neuen Mitglieder verpflichtet, langjährige Mitglieder der Gremien geehrt und verdiente verabschiedet wurden. Dazu streifte Bürgermeister Martin Rupp in Schlaglichtern die Arbeit des Gemeinderates in den vergangenen fünf Jahren, bevor er die ausscheidenden Gemeinderatsmitglieder würdigend verabschiedete. Das ehrenamtliche Engagement im Dienst der Gemeinde sei in Zeiten beruflicher und familiärer Anforderungen und bei einer immer kritischeren Bevölkerung nicht mehr selbstverständlich und könne nicht hoch genug eingeschätzt werden, sagte er.

Anerkennende Worte für jeden

Einer der ausscheidenden Gemeinderäte ist Saverio Maniscalco. Er war für Wolfgang Zeidler nachgerückt und hatte sich fast 2,5 Jahre an allen Themen interessiert gezeigt und stets nachgefragt, um sich eine fundierte Meinung bilden zu können, beschrieb Rupp. Als Feuerwehrmann bleibe er der Gemeinde im Ehrenamt erhalten. Als jüngstes Mitglied im Gemeinderat war Jonas Bechinger (fünf Jahre) dem Bürgermeister zufolge eher zurückhaltend, seine Beiträge dafür immer ausgewogen und sachlich. Als engagierter Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr lag ihm der Neubau des zentralen Feuerwehr-Gerätehauses am Herzen. Er bleibe als solcher weiterhin im Ehrenamt im Dienst der Gemeinde.

Hubert Ziegler (fünf Jahre) habe die Belange Ahausens stets mitvertreten und sich gut eingebracht. Bekannt sei er auch für seine zweite Leidenschaft, die Jagd. So engagiere er sich besonders für die Rettung junger Kitze mittels Drohneneinsatz vor dem Mähen. Seine „Sternstunde“, so Rupp, hatte Hubert Ziegler als dritter Bürgermeister-Stellvertreter bei der Einweihung der Sportstätten nach Krankheit und Urlaub von Bürgermeister und Stellvertretern. Roland Schellinger (zehn Jahre) sei ein Mann der Tat und der klaren Worte: „Er hat nie mit seiner Meinung hinterm Berg gehalten und diese standhaft vertreten.“ Auf ihn sei Verlass gewesen und die Vereine wüssten sein Engagement zu schätzen. Froh sei man um seine Erfahrung im Bereich Holz gewesen; dank ihm ist die Maschinenhalle im Bauhof nachhaltig verkleidet und sind die Betonsitzstufen der Sportstätten-Tribüne mit Holzauflagen versehen.

Sie wurden von Bürgermeister Martin Rupp (Fünfter von links) aus dem Gemeinderat verabschiedet, von links: Angelika Bernhardt-Welte, ...
Sie wurden von Bürgermeister Martin Rupp (Fünfter von links) aus dem Gemeinderat verabschiedet, von links: Angelika Bernhardt-Welte, Hubert Ziegler, Jonas Bechinger, Hubert Sträßle, Carola Uhl, Jakob Krimmel und Herbert Grau. | Bild: Christiane Keutner

Carola Uhl (15 Jahre) war zuletzt Fraktionsvorsitzende und zweite Bürgermeister-Stellvertreterin. Ihre differenzierten und ausgewogenen Sichtweisen hätten jede Diskussion bereichert. Soziale Themen lagen ihr besonders am Herzen: Gute Bildung, Betreuung, Angebote für Senioren und das Projekt „In der Breite“. Sie unterstützte mit Sachverstand die Initiative für eine kleine Orgel in der Aussegnungshalle, engagierte sich stark für Flüchtlinge, war Bindeglied zwischen Verwaltung und Ehrenamtlichen und engagierte sich für Kultur, zählte Rapp auf. Carola Uhl initiierte die „Tage alter Musik“ und brachte die Idee von Hermann Zitzlsperger für einen Skulpturenpfad voran.

Jakob Krimmel (15 Jahre) lagen als Architekt und Energieberater alle Themen rund ums Bauen besonders am Herzen. Er habe sich für Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt – Beispiele sind das RÜB, die Holzpellet-Anlage in der Sporthalle, Solare Bürgerdächer, die Umstellung der Straßenbeleuchtung, Blühstreifen und das Starkregenrisikomanagement. Ihn zeichneten seine gute Vorbereitung, Sachverstand, Beharrlichkeit und eine fruchtbare Zusammenarbeit trotz manch unterschiedlicher Meinungen im fairen Ringen um die beste Lösung aus, so Rupp. Er habe sich immer für das Zusammenleben, den Zusammenhalt in der Gemeinde und das Ehrenamt in den Vereinen eingesetzt.

Im Anschluss an die Gemeinderatssitzungen stoßen die Gemeinde- und Ortschaftsräte mit den Besuchern an.
Im Anschluss an die Gemeinderatssitzungen stoßen die Gemeinde- und Ortschaftsräte mit den Besuchern an. | Bild: Christiane Keutner

Mit Hubert Sträßle (25 Jahre) verliere der Gemeinderat eine herausragende, engagierte und geschätzte Persönlichkeit. 15 Jahre habe er sich im Ortschaftsrat, davon fünf Jahre als Ortsvorsteher und seit 2009 als Gemeinderat für die Gesamtgemeinde auch als erster Bürgermeisterstellvertreter konstruktiv eingesetzt. „Bodenständig im besten Sinn mit klarem Blick auf die Notwendigkeiten und das Machbare“, so Rupp. Hubert Sträßle habe überall Hand angelegt: Beim Bürgersaal, der Freizeitanlage rund um den Kindergarten, als Feuerwehrmann und in den Vereinen. Mit Rat und Tat unterstütze er den Bauhof in landwirtschaftlichen Belangen oder mit Maschinen. Er sei immer für die Gemeinschaft und die Vereine da, sei in beiden Ortsteilen anerkannt und geschätzt, loyal und verlässlich.

Herbert Grau (24 Jahre), sei ein weiteres „Urgestein“ im besten Sinne. Intensiv habe er sich mit sozialen Themen auseinandergesetzt. Seine große Erfahrung und sein Erinnerungsvermögen bereicherten den Gemeinderat, er sei verlässlicher und wissender Ansprechpartner bei zurückliegenden Sachverhalten gewesen. Viele Jahre organisierte er den Tanztee und setzte sich für das Mesnerhaus ein, dessen Vorsitzender er jahrelang war. Auf seine Initiative geht auch das Reparaturcafé zurück.