Mit Bären-Begleitung auf Entdeckungstour durch Bermatingen? Klingt vielversprechend: So machte sich Familie Stadelhofer aus Uhldingen-Mühlhofen mit ihren drei Kindern Hannah, Mia und Nils auf den Weg, um die von Barbara Raeder für die Touristische Arbeitsgemeinschaft ausgetüfelte und seit diesem Jahr angebotene Bären-Rallye zu testen. Sie führt durch den gesamten Ortskern zu Sehenswürdigkeiten und interessanten Plätzen.
Voller Erwartungen klettern die neunjährige Hannah, die achtjährige Mia und der dreijährige Nils aus dem Auto. Bis auf den Knirps entsprechen sie den Altersempfehlungen für die Runde. Nach vielen Ausflügen während den Sommermonaten wollen sie jetzt noch testen, was die nahe Region so an Freizeitvergnügen zu bieten hat. Da bietet sich das nur 12 Autominuten entfernte Bermatingen geradezu an.

Tour startet am Rathaus
Vor dem Ständer gegenüber dem Rathaus, in dem die Hefte zur Bären-Rallye liegen, plätschert ein Brunnen mit offenem Auslauf. Klar, dass der wasserversessene Nils gleich ein paar Steinchen anhäuft, um einen Mikro-Staudamm zu bauen. Vater Ralf Stadelhofer ist etwas verwirrt wegen der Fragen und googelt sie. Mia liest vor, Nils fragt, wo die Bärenhöhle mit dem Bärenskelett ist. Aber das befindet sich auf der Schwäbischen Alb. Den Bronze-Bären auf dem Bärenplatz füttert er mit Pusteblumen.

Hannah ist ganz begeistert von den braunen Tontafeln mit den früheren Pflanzen-und Blumennamen, und der passenden Abbildung: „Hagebutte finde ich am schönsten!“ Blöd finden alle, dass man nach der dritten Station auf der anderen Straßenseite wieder zurücklaufen und dann erneut umkehren muss. Aber man muss alle Stationen ansteuern, sonst hat man keine Chance, das Lösungswort zu finden.

Kirche St. Georg überrascht mit der Innengestaltung
Und so tappen sie brav von Halt zu Halt. In der Kirche sind insbesondere die Eltern überrascht von den Wandmalereien und der Ausgestaltung von St. Georg, holen sich Infos aus dem Internet, während die Kinder ein Kerzlein anzünden dürfen. Mia liebt Skelette und Knochen. Klar, dass sie den gemauerten Totenkopf an der Kirchenwand am tollsten findet.

Während die Erwachsenen ein Stück weiter den Kehlhof betrachten und etwas über die Historie des Bauernhaufens 1525 lesen, sind die drei Kinder kaum mehr von den Hühnern hinter dem Zaun gegenüber loszueisen. Mit Feuereifer werden Löwenzahn und Gras gerupft, um sie zu füttern, ein Heidenspaß! Auf idyllischen Wegen mit Brücke über dem Bach führt die Strecke zurück zu Rathausplatz und Torkel, den die drei Kinder gleich besteigen. Inzwischen rätseln mehr die Eltern und sie staunen über die Historie Bermatingens.

Auf der Strecke begegnen viele Tiere
Die Strecke war, wie versprochen, von vielen Tieren gesäumt; als Statuen, in Wappen, als Kostüm, auf den Brunnen. Plus den lebendigen an der Strecke, wie die Hühner, manche Käfer und die Riesen-Spinne, die Nils auf den Schultern des Papas ganz nahe betrachten wollte.

Mit kleinen Kindern dauert die Tour etwas länger
Und das Urteil? „Es war schön; am besten hat uns Eltern die Kirche wegen der Wandmalereien gefallen. Aber mit kleinen Kindern muss man mindestens zwei Stunden einplanen und nicht 90 Minuten, die in etwa angegeben wurden“, sagt Katharina Stadelhofer. Für die gerade achtjährige Mia sei es zu viel Text zum Lesen gewesen, aber die Altersempfehlung fanden sie ansonsten passend.
Tontafeln animieren Hannah zum Nachbasteln
„Am besten haben mir die Hühner gefallen und der goldige Bär“, sagt Mia. Hannah fand das Quiz nicht schwierig und war am meisten von den Hausschildern aus Lehm beeindruckt: „Ich fand die cool, die sehen sehr schön aus und ich wusste nicht, dass es so was gibt.“ Zwei Tage später hat sie eins für ihr Haus gebastelt. Die Tour wird sie aber auf jeden Fall ihrer Freundin empfehlen, denn: „Die langweilt sich immer“.


Tour macht der ganzen Familie Spaß
Fazit: Die Bären-Rallye macht Kindern wie Erwachsenen Spaß, es gibt Etliches – auch nicht Ausgewiesenes – zu entdecken und man kann dabei spielerisch lernen. Für die Tour sollte man sich aber auf keinen Fall einen heißen Tag auswählen oder die Runde entsprechend früh oder spät starten. Je nach Anzahl der Kinder und Ablenkungen am Weg ist es empfohlen, mehr Zeit einzurechnen.