Schlaflose Nächte hatte Dominik Recchia, Zunftmeister des Narrenvereins Moschtobst, vor der Jahresversammlung gehabt, weil sich trotz intensiver Suche kein Kandidat für den frei gewordenen Posten des Kassierers gefunden hatte. Doch dann meldete sich Dana Stockburger doch noch während der Versammlung im Landgasthaus Frieden, die wie die anderen Vorstandsmitglieder einstimmig gewählt wurde und für deren Bereitschaft es einen besonders kräftigen Applaus gab.

Dass die Narren nicht nur an Fasnet unterwegs sind, zeigte Schriftführerin Lisa Geißelhardt auf: Sie erinnerte neben den vielen Umzügen in der Region an das Preisschnellen, die Fasnetswoche mit Bürgerball und Kehraus, an die Unterstützung des Widemannschen Sommerfests durch die Narren, an das Frühlingsfest, das Jakobifest, dessen weltlichen Teil sie erstmals mit anderen Vereinen ausgerichtet hatten. Für den 2024 eingerichteten Stammtisch erhoffe man sich mehr Kontinuität.

Da es sehr viele Umzüge gab, wolle der Vorstand diese etwas reduzieren, damit mehr Moschtobstler teilnehmen, informierte Dominik Recchia und übergab zum letzten Mal das Wort an Kassiererin Katharina Heigle. Sie gab ihr „sehr geliebtes Amt, das viel Spaß gemacht habe“ auf; die Mutter, Berufstätige und entfernt wohnende Engagierte hatte sich trotz allem eingebracht, nun aber gehe es nicht mehr. Zum Abschluss konnte sie erneut von einem positiven Kassenstand berichten: Hier machte sich der 2024 erstmals durchgeführte Dämmerumzug bemerkbar, der sich in den Zahlen besser darstellte als die Nachtumzüge davor und der das kleine Minus des Bürgerballs, die Neuanschaffung eines Tiefkühlschranks in der Zunftstube, eines Wärmepilzes und die anteiligen Buskosten zu Umzügen ausgleichen konnte, wobei der Busunternehmer sich sehr großzügig erwiesen hatte.

Die Geehrten und Verabschiedeten, hintere Reihe von links: Cornelia Päster, Carola Bock, Leonie Bock, Martin Reichle, Mario Lieb. Untere ...
Die Geehrten und Verabschiedeten, hintere Reihe von links: Cornelia Päster, Carola Bock, Leonie Bock, Martin Reichle, Mario Lieb. Untere Reihe von links: Katharina Heigle, Heike Rölle, Sopie Hafen, Paul Reichle und Jürgen Gutemann. | Bild: Christiane Keutner

„Es ist alles super gelaufen und die Gemeinde freut sich über einen solch aktiven Narrenverein“, stellte Ortsvorsteher Karl Hafen fest, der die wieder tolle Fasnet und die Arbeit des Vorstands würdigte. Bürgermeister Martin Rupp sah das genauso. Der Verein sei so groß geworden, dass die Hauptversammlung bei den vielen Mitgliedern nicht in der Zunftstube hätte stattfinden können, stellte er angesichts des gut gefüllten Saals fest. Die damalige Entscheidung für den Dämmerumzug sei richtig gewesen und er freue sich, wenn der Verein den Namen der Gemeinde nach außen trage.

Nach den Wahlen ehrten Dominik Recchia und sein Stellvertreter Paul Reichle verdiente Mitglieder, wobei letzterer von ersterem überrascht wurde: Paul Reichle hatte an 30 Umzügen teilgenommen. Für 20-malige Teilnahme wurde Carola Bock geehrt, ebenso Cornelia Päster, Sophie Hafen, Martin Reichle und Heike Rölle. Für zehn Jahre wurde Leonie Bock ausgezeichnet. Benito und Mariella Recchia liefen ebenfalls zehn Mal mit.

Mit großem Bedauern und Geschenken wurde die Kassiererin Katharina Heigle mit einem kräftigen, lang anhaltenden Applaus verabschiedet. Seit 2017 war sie die Herrin der Finanzen. Den „Koffer“, den sie von ihrer langjährigen Vorgängerin Helga Cadouot erhalten hatte, gab sie, gefüllt mit etwas Nervennahrung und der Geldkarte, an ihre Nachfolgerin Dana Stockburger weiter – verbunden mit der Hoffnung, dass Stockburger ebenso viel Freude an dem Posten habe. Die wenige Zeit veranlasste auch Mario Lieb, Dirigent der Gemeinschafts-Jugendkapelle, zur Aufgabe seines Amtes als Beisitzer. Lieb werde sich weiterhin um den Gema-Bereich kümmern, freute sich der Zunftmeister. Verabschiedet wurde auch Jürgen Gutemann als Kassenprüfer.

Der Dämmerumzug, zuletzt im Jahr 2024 veranstaltet, soll 2026 wieder stattfinden.
Der Dämmerumzug, zuletzt im Jahr 2024 veranstaltet, soll 2026 wieder stattfinden. | Bild: Christiane Keutner

Der Zunftmeister resümierte: „Es war ein tolles Jahr und eine tolle Fasnet mit supertollen Mitgliedern, ohne die kein Event funktionieren würde“, lobte Recchia alle Beteiligten und den Musikverein für dessen Begleitung. Aufgrund der kleinen Kritik des überregionalen Brauchtumsbeauftragen, die Trinkbecher seien bei einigen zu sehen gewesen, wurde schnell gehandelt: Marion Recchia hatte Stoffbeutelchen mit leicht beschichteter Innenseite genäht, die gegen ein geringes Entgelt erworben werden können, und in denen man die Becher verstauen kann.

Der nächste Termin ist das Frühlingsfest am 18. Mai. Auch ein Ausflug soll dieses Jahr wieder unternommen werden. Dominik Recchia schlug nach zehn Jahren den erneuten Besuch des Campus Galli in Meßkirch vor, dort habe sich viel getan. Jeder könne auch andere Vorschläge einbringen. Nach den Sommerferien und Abklärung vieler organisatorischer Dinge soll entschieden werden, ob der nächste Dämmerumzug mit angedachtem Termin am 31. Januar 2026 wieder veranstaltet werden soll. Gedanken sollten sich die Mitglieder auch über die Arbeitseinsätze machen. Der Vorstand wolle diese nicht vorschreiben und Pflichteinsätze vermeiden. Eventuell müsse dieser Punkt bei einer Mitgliederversammlung diskutiert werden. Zum guten Schluss stellte sich Tobias „Tobi“ Eberle als neuer Zunftmeister des närrischen Leimbacher Patenvereins Hugeloh vor und lud die Ahauser wieder zum Fußballturnier ein.