Bermatingen – Von den Mädchen und Jungen im Jugendtreff ist Maria Partska kaum zu unterscheiden: Sie hat sich zur Halloweenparty zur Vampirin geschminkt, um mit ihren Schützlingen Party zu machen. Die neue Jugendbeauftragte hat ihre Stelle neu angetreten. Wie Vorgänger Tristan Stöcklin hat sie eine zukünftige berufliche Nähe zu ihrem neuen Wirkungskreis und bringt Erfahrungen im Umgang mit Jüngeren ein: Die 22-Jährige studiert Soziale Arbeit, hat Praktika an Kindergarten und Grundschule absolviert und eine Kindertanzgruppe geleitet.
Geboren und aufgewachsen als Drilling in München hat sie nach dem Abitur das Studium vor Ort aufgenommen. Mit dem Umzug nach Friedrichshafen, der Liebe wegen, wechselte sie zum Fernstudium. In Bermatingen ist sie von den Kindern und Jugendlichen gut aufgenommen worden. Sie fühle sich sehr wohl, auch auf dem Dorf: Bermatingen und München sei wie Tag und Nacht: „Hier ist es einfach ruhiger, ohne Autolärm, und man kann eher den Kopf freibekommen und runterschalten.“ Für den Jugendtreff habe sie sich entschieden, weil sie neben ihrem Studium Berufserfahrung in einem anderen Bereich sammeln wolle, um ein weiteres Spektrum für ihre zukünftige Arbeit zu haben, weil sie etwas verdienen wollte und weil ihr die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen gefällt.

Auch die Besucher, die in einem ausgewogenen Verhältnis Jungen/Mädchen zwischen neun und 15 Jahren stehen, mögen den Jugendtreff sehr, wie sie festgestellt hat. Sie schätzen das abwechslungsreiche Programm. „Ich versuche jeden Monat alleine zu planen und Unterschiedliches anzubieten, dann frage ich, was sie gut finden, und sie machen Vorschläge. Gemeinsam wird das Ganze dann umgesetzt. Dass alles mit ihnen abgesprochen wird, ist mir sehr wichtig, denn ich biete ja Programm für sie an“, sagt Maria Partska. Niemand sei aber gezwungen, daran teilzunehmen. „Nach Schulschluss zum Wochenende hin, ist es wichtig, dass sie einfach mal abschalten und sie selbst sein können.“ Doch die Kinder beteiligen sich gerne, feiern Halloween, backen Waffeln, spielen miteinander das Quiz Kahoot auf den Handys.
Privat tanzt die Jugendbeauftragte gern traditionelle griechische Volkstänze. Damit ist sie von Jugend an vertraut, denn ihre in Griechenland aufgewachsenen Eltern sind Tanzlehrer für griechische Tänze. Zudem liest sie gern, „kunterbunt, Fantasy-Romane, Biographien oder Polizei-Krimis“, backt gern Süßes, entspannt beim Kochen, schätzt dessen Effekt: „Man sieht, was man gemacht hat.“ Auch mag sie Fotografieren und Reisen, fast egal wohin: „Hauptsache ich kann die Welt sehen.“ Zunächst aber will sie ihre neue Umgebung kennenlernen. Was möchte sie Unentschlossenen, die den Jugendtreff nicht kennen, sagen? „Sie sollen keine Scheu haben, andere kennenzulernen, denn die Menschen können netter sein, als sie vom Äußeren her vermuten lassen.“

Dazu gehörte auch Vorgänger Tristan Stöcklin. Er hatte sich 44 Monate als Jugendbeauftragter engagiert. Die Feier des Vereins Miteinander im Mesnerhaus hatte Bürgermeister Martin Rupp genutzt, ihn offiziell zu verabschieden, „da er das so toll und mit so viel Herzblut gemacht hat“. Tristan Stöcklin hört auf, weil es seine erste Stelle als Lehrer antritt. Auch bei der Schulkindbetreuung habe er während der Corona-Pandemie mitgeholfen, als Personalknappheit herrschte, so Rupp. Er sei eine wertvolle Zeit für ihn und die Gemeinde gewesen.