Während Zunftpräsident Robert „Flepp“ Müller davon witzelnd träumt, einmal mit der Kindergarde aufzutreten, ging schon sein Traum eines gelingenden Abends „Bär in der Bütt“ in Erfüllung. Der närrische Nachwuchs, der viele lokale Begebenheiten auf die Schippe nahm, sowie bewährte Akteure lassen auf weitere lustige, abwechslungsreiche bunte Abende hoffen. Immer dabei, das Aushängeschild der Bärenzunft: die Kinder- und Zunftgarde. Sie begeisterten mit Gleichschritt, Spagat und Rhythmus im rot-weißen Kostüm, später im silbernen Pailetten-Glitzerkleid – aber immer mit einer tollen Performance.

Genauso Hexe Eulalia, die mit der Zeit ging und zu aktuellen Songs im wörtlichen wie übertragenen Sinn atemberaubend über die Bühne fegte und sprang und das alles mit Holzmaske. Die Bären wurden zu Tanzbären und der Bändiger schickte den honigstehlenden Strohbären mit einem nicht zimperlichen Fußtritt von der Bühne.
Ein neumodisches Märchen
Modern interpretiert wurde auch das Märchen „Hänsel und Gretel“, die vom Vater weggeschickt wurden, weil sie zu lange mit der Playstation herumballerten. Das Vorhaben der Geschwister, die Hexe auf perfide Art loszuwerden, um hernach deren Gasthof zu übernehmen, rief die Polizei in den Wald. „Kommen Sie mit erhobenen Besen aus dem Häuschen raus“, forderte diese. Die Besucher klatschten und belachten den mit bekannten, verfremdeten Liedern wie „Weiße Bohnen aus Arsen“ erzählte Geschichte. Von der „Märchenstunde 2.0“ wünscht man sich weitere Versionen!

Närrische Wiieber lästern am Küchentisch
Dass ein „ganz normaler Abend bei Stähles“ nicht der Norm wegen der überbordenden Gastfreundschaft und 160 Pizzabrötchen-Hälften entspricht, machten die Närrischen Wiieber klar.
Mit wenigen Requisiten imitierten sie bekannte Bermatinger und lästerten am Küchentisch: Über Kerstin Schellinger, die versehentlich Öl in den Behälter der Scheibenwischanlage schüttete, Laura Dilger, die sich im Planschbecken ihrer Nichten wusch, weil sie vergessen hatte, dass das Wasser abgestellt wurde, über Johannes Amann, der die Anhängelast seines Autos für den neuen Wohnwagen nicht berücksichtigt hatte oder über Grupps, die sich wunderten, dass sie nach vielen Gläsern Bärenmost noch nüchtern waren – sie hatten versehentlich Apfel-Kirschsaft getrunken.
Pfarrer Ulrich Hund tritt als „Hot Dog“ auf
Als „Hot Dog“ fasste Pfarrer Ulrich Hund viele heiße Eisen an. „In der Breite geht erst nichts, dann sagt der Investor, ich bin dann mal weg“, und malte sich eine fantasievolle Speisekarte mit Wagnerteller, Pannacotta à Lamanna an Beeren aus dem Finsterwald, ruppigem Wintergemüse und ein paar Klaren für den Durchblick aus, wenn das Rathaus in den „Adler“ zöge.

Am Schluss tritt noch das Männerballett auf
Zum wirklich guten Schluss das Männerballett mit dem Wettbewerb „Wer lacht, der fliegt“. Wären die Zuschauer die Kandidaten gewesen, sie wären sofort ausgeschieden. Köstlich „Theos“ Genuschel und Darstellung, und „Bürgermeister Rupp“ mit seiner besinnlichen Lobhudelei. Die neue „Pizza Bürgermeister“ sei zwar strukturiert, aber sie brauche zwei Stunden, bis sie gebacken sei. Der Zunftpräsident hatte tolle Akteure mit pfiffigen Ideen und demzufolge Schwein gehabt.
Kaum nachvollziehbar, dass er die „ärmste Sau“ sein sollte, als er lokale Missstände wie wenige Besucher beim Weihnachtskonzert und sich selbst kritisierte, weil er so viele Busse für die Umzüge orderte, oder über den hungrigen Elias Hummel frotzelte, der statt einem Teller „Hennensuppe“ Eintrittskarten für den bunten Abend angeboten bekam. Schwein hatte er auch mit „Rampensau“ Linda Schappeler als Co-Moderatorin.