Bermatingen Die pflegeleichte Urnenbestattung wird auf dem Friedhof in Bermatingen zunehmend nachgefragt, die Plätze werden inzwischen rar. Deshalb empfahl die Friedhofsverwaltung rechtzeitig das Anlegen eines Pflanzbeets auf einem freigewordenen Gräberfeld. Dieses Thema erörterte Hauptamtsleiterin Maria Wagner in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Das Urnengrabfeld mit den Steinstelen ist zwischenzeitlich mit 95 Stelen belegt, 13 sind frei, 13 weitere beauftragt. Das Baumgrabfeld mit sechs Eichen sei entgegen der Annahme jedoch nicht so gefragt. Am ersten Baum wurden aktuell acht Urnenplätze vergeben.

Als neuer Ort für Urnengräber habe die Friedhofsverwaltung vorgeschlagen, die zwischenzeitlich leere Fläche eines im Jahre 1976 angelegten Grabfelds zu nutzen und dort ein Pflanzbeet anzulegen. Dort sollen Urnen-Erdrohre aus Edelstahl eingebaut werden. Diese sind mit kleinen Löchern versehen, sodass der Zersetzungsprozess der Urnen unterstützt wird. Angedacht sind 36 Erdrohre für je zwei Urnen. Über jedes Rohr kommt eine Abdeckplatte, darauf kann eine flache Grabsteinplatte angebracht werden, auf denen Name, Geburts- und Sterbedatum eingraviert werden können. Der gesamte übrige Bereich solle pflegeleicht, aber eines Friedhofs würdig, locker mit Hortensien, Rosen, Lavendel oder Gräsern bepflanzt, die Umrandung mit den vorhandenen Maggia-Granitplatten angelegt werden.

Ein Angebot wurde bereits von der Verwaltung eingeholt, die Herstellung könnte der Bauhof erledigen. Die Gesamtkosten betragen demnach fast 42.000 Euro. Davon entfallen rund 12.000 Euro auf die Urnen-Erdrohre, 23.000 Euro auf die Grabsteine/Grabkissen/Schrift, für sonstiges Material und die Herstellung sind 1500 Euro vorgesehen. Die Arbeitszeit der Bauhofmitarbeiter ist auf 5300 Euro berechnet worden. Der Vergleich zeigt: Die geschätzten Kosten für ein Urnen-Erdohr betragen dann 1161 Euro, für eine Urnenstele 1576 Euro. „Das sind die Kosten für die Herstellung, keine Gebühren“, betonte Maria Wagner. Der aktuelle Bestand reiche für zwei bis zweieinhalb Jahre, abhängig vom Bedarf.

Fabian Dilger (CDU) erkundigte sich nach der optischen Gestaltung mit einem Achteroval. Ob es im Hinblick auf langfristigen Flächenbedarf nicht sinnvoller wäre, das Ganze strukturierter anzulegen oder ob dann die Ästhetik darunter leide? Dies solle nur ein Beispiel sein, so die Hauptamtsleiterin. Die Maggia-Platten sollen als Abgrenzung dienen, damit die Angehörigen nicht hineinlaufen, was nicht notwendig sei, da die Urnengräber am Rand angelegt würden. Die 36 Urnen-Erdrohre sollen auf einmal gesetzt und mit den später vom Steinmetz zu beschriftenden Platten versehen werden, so Wagner auf die Anfrage von Karl Hafen (FW). Der Gemeinderat sprach sich schließlich für die Umsetzung einstimmig aus.