Was sind aus Ihrer Sicht die drei wichtigsten Projekte, die in der zu Ende gehenden Legislaturperiode angegangen und abgeschlossen werden konnten und welche die Gemeinde vorangebracht haben?

Elfriede von Ow-Haag (CDU): Aus meiner Sicht gehören dazu die Bau- und Wohnraumbeschaffung durch neue Baugebiete in Grünwangen und Urnau. Auch die Verabschiedung des Graue-Flecken-Programms für Glasfaser steigert die Attraktivität des Ortes. Für mich persönlich sind der Kindergartenanbau in Limpach und die Eröffnung einer Naturgruppe in Limpach sehr wichtig.

Wolfgang Rößler (FW): Der Start für den Breitbandausbau ist ein ganz wichtiges Projekt. Dadurch erhält fast jeder Bürger kostenlos das schnelle Internet. Dies ist die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit der Gemeinde. Der Zuschuss der Gemeinde von ca. 1,8 Millionen Euro ist es uns wert. Unser Beitrag zur Energiewende ist die Verwirklichung der Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit Augenmaß. Die Schaffung einer sicheren Wasserversorgung durch eine Notversorgung aus Markdorf im Fall einer Trinkwassernotlage ist ebenfalls wichtig.

Die Gemeinde ist in vielen Bereichen gut aufgestellt. Um welche Themen muss man sich künftig besonders kümmern?

von Ow-Haag: Es gilt, die bauliche Innenentwicklung auch in Außenbereichen im Auge zu behalten, damit junge Familien die Chance haben, im Deggenhausertal ihre Zukunft zu verbringen. Ebenso ist es wichtig, die Infrastruktur attraktiv zu erhalten, dazu gehört auch, dass der Erhalt der medizinischen Versorgung gewährleistet ist. Ein weiteres Thema ist der Ausbau und die Instandhaltung in der Aufnahme von geflüchteten Menschen immer auch im Hinblick darauf, dass es für das Deggenhausertal machbar ist. Ein wichtiger Punkt ist noch, gute Rahmenbedingungen für die Vielfalt unserer Vereine zu schaffen und das Ehrenamt zu stärken.

Rößler: Die Erhaltung von Straßen, Rad- und Wanderwegen im Gemeindegebiet war und bleibt ein wichtiges Thema. Die gemeindeeigene Kläranlage und die Wasserversorgung müssen zukunftsfähig gemacht werden. Die energetische Überprüfung der kommunalen Liegenschaften im Hinblick auf den Klimawandel. Mit allen Mitteln werden die Freien Wähler fordern, dass ein Teil-Radweg zur Verkehrssicherung beim Ausbau der L 207 Echbeck-Ellenfurt gebaut wird. Durch den Ausbau der Straße und das daraus resultierende erhöhte Verkehrsaufkommen, fordern wir zusätzlich eine Verkehrsberuhigung von betroffenen Ortsteilen.

Wo gibt es Unterschiede Ihrer Fraktion, die den Wähler veranlassen sollen, Ihre Partei zu wählen?

von Ow-Haag: Im Gemeinderat arbeiten wir alle an den gleichen Themen. Meiner Meinung nach spielt hier die Fraktion keine Rolle und jeder entscheidet für sich persönlich. Die CDU will sich weiterhin für ein gesundes und nachhaltiges Zusammenspiel von kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten einsetzen.

Rößler: Politische Unabhängigkeit, Entscheidungen in der Sache, kein Fraktionszwang und jahrelange sehr gute Gemeindepolitik gehören zu den wichtigsten Argumenten der Freien Wähler.

Sie gehen mit einer großen Liste in die Wahl. Was sind Ihre Ziele bei der Wahl?

von Ow-Haag: Ganz klar, die Bürgerinnen und Bürger von unseren Kandidaten zu überzeugen und so viele Sitze wie nur möglich zu erreichen.

Rößler: Da unsere Liste mit 19 Kandidaten, davon sieben Frauen, hervorragend bestückt ist, wollen wir wieder stärkste Fraktion im Gemeinderat werden. Erfreulicherweise kandidieren sieben amtierende Gemeinderäte wieder für die neue Wahlperiode. Dies spiegelt ein gutes Miteinander und hohe Zufriedenheit der Freien Wählern wider.

Warum soll sich der Wähler für Kandidaten auf Ihrer Liste entscheiden?

von Ow-Haag: Ich denke, die CDU hat ein breit gefächertes Angebot der Kandidaten vom Auszubildenden bis zum erfahrenen Gemeinderat. Wir sind in sehr vielen Berufssparten vertreten und können somit ein breites Meinungsbild abdecken. Wir können mit unseren Kandidaten in fast allen Bereichen überzeugen, da wir unseren Fachmann/unsere Fachfrau haben.

Rößler: Wir bieten den Wählern ein breites Spektrum an Personen aus der Mitte der Gemeinde an, welche aus verschiedensten Berufssparten und Lebenssituationen kommen. Dadurch bieten wir viel Sachkompetenz und Berührungspunkten in vielen Sachthemen. Wir haben eine vielfältige und ausgewogene Liste. Außerdem die meisten Bewerber und die meisten Frauen. Jeder darf ohne Parteizwang seine Meinung vertreten.

Bei dieser Kommunalwahl tritt erstmals die Freie Demokratische Partei (FDP) mit einer Liste an. Wie beurteilen Sie das?

von Ow-Haag: Es ist gut, dass es weitere Gruppierungen gibt, die sich an der Kommunalpolitik in unserer Gemeinde interessieren. Besonders, dass sich auch eine weitere politische Partei im Deggenhausertal engagiert. Wir werden sehen, was die Wählerinnen und Wähler daraus machen und wie sich die Sitzverteilung gestalten wird. In der Vergangenheit waren es schon immer drei Listen. Als Appell an alle Bürgerinnen und Bürger: Gehen Sie zur Wahl und machen Sie von Ihrem Wahlrecht Gebrauch! Die CDU freut sich über Ihre Stimmen.

Rößler: In der vergangenen Legislaturperiode waren es schon drei Fraktionen. Dies ist für uns keine ungewöhnliche Situation. Sollten es wieder drei Fraktionen werden, so hoffen wir, dass das Gremium wie bisher konstruktiv zusammenarbeitet, egal in welcher Zusammensetzung.

FRAGEN:
WOLF-DIETER GUIP

Zu den Personen und zur Kommunalwahl

  • Elfriede von Ow-Haag wurde 1966 geboren. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie arbeitet als Management-Assistentin bei ZF in Friedrichshafen. Seit 25 Jahren ist sie im Gemeinderat Deggenhausertal aktiv. Von Ow-Haag ist Schriftführerin der Untersigginger Füchse und Kassiererin beim Gospelchor Deggenhausertal. Zu ihren Hobbys zählen die kirchliche Jugendarbeit, Schlager, Konzertbesuche und das Singen im Gospelchor.
  • Wolfgang Rößler wurde 1963 geboren, ist verheiratet und hat drei Töchter. Er arbeitet als Küchenplaner. Rößler ist seit 25 Jahren im Gemeinderat Deggenhausertal. Er ist Kreisrat im Bodenseekreis. Stellvertretender Bürgermeister. Vorsitzender Freie Wähler Deggenhausertal. Über 40 Jahre Vorstandschaft beim SV Deggenhausertal. Zu seinen Hobbys zählen Fußball und die vielen Ehrenämter. Er kandidiert wieder für den Kreisrat.
  • Die Kommunalwahlen finden am 9. Juni statt. Am selben Tag wird ein neues EU-Parlament gewählt. Bereits 1994, 2004, 2009, 2014 und 2019 wurden die Abgeordneten des Europäischen Parlaments und die Mitglieder der Kreis-, Gemeinde- und Ortschaftsräte an einem Tag gewählt. Über die SÜDKURIER Online-App informieren wir Sie direkt per Push-Nachricht auf Ihrem Smartphone über die Wahlergebnisse Ihrer Gemeinde – und natürlich auch über all das, was in Ihrem Heimatort und in der Umgebung sonst noch geschieht. Hier können Sie die App herunterladen: http://www.sk.de/app