Deggenhausertal – Zu einer Wahlveranstaltung hatten jüngst die Freien Wähler (FW) Deggenhausertal eingeladen. Die FW sind aktuell mit acht Sitzen im Gemeinderat vertreten; darunter zwei Frauen. Auf der Liste stehen 19 Personen, darunter sieben Frauen.
Mehr als 60 interessierte Bürger kamen zu der Veranstaltung in die „Linde“ in Oberhomberg. „Die große Resonanz zeigt, dass es im Tal keine Politikverdrossenheit gibt – jedenfalls nicht bei der Kommunalpolitik“, so FW-Vorsitzender Wolfgang Rößler. Er erinnerte an die Initiative der FW für einen Vor-Ort-Termin zur Landesstraße 207 bei Ellenfurt zwei Mitglieder des Landtags gewonnen zu haben und dass man weiterhin für einen Radweg an dieser Stelle kämpfen würde, gerade wegen des zu erwartenden Lkw-Verkehrs bei einer Sanierung der Straße.
Auch hatten die FW eine Informationsveranstaltung organisiert, um die Bürger über geplante Freiflächen-PV-Anlagen zu informieren. Bei dem Ziel Rad- und Wanderwege neu zu schaffen, fragte Josef Baur aus Limpach, ob sich die FW denn auch für eine Kurtaxe einsetzen würden, um diese Vorhaben zu finanzieren) „Das ist ein heikles Thema, dass sich die Gemeindeverwaltung und der Gemeindeverwaltungsverband (GVV) auf die Fahnen geschrieben haben und das in Zukunft diskutiert wird“, antwortete Rößler.
Der Bürger ergänzte, er hätte gehört, dass sich die Gemeinde Deggenhausertal im GVV hier „bockig stellen“ würde. FW-Kandidat Alexander Markhart, der den elterlichen Hof mit Ferienwohnungen bewirtschaftet, dazu: „Die Kurtaxe in Verbindung mit der Echt-Bodenseecard hat für die Gäste im Tal wenig Nutzen, weil die Touristen mit dem Auto kommen und Exkursionen von hier auch mit dem Auto unternehmen.“
Zum Thema bezahlbarer Wohnraum fragte ein anderer Bürger, ob es denn ein Programm gebe, um junge Leute zurück ins Deggenhausertal zu holen? FW-Kandidat Tim Wolter, der auf dem Haslachhof lebt, machte den Vorschlag: „Man sollte im Gemeinderat ein Projekt auf den Weg bringen, um älteren Menschen, die in großen Wohnungen oder Häusern leben, kleine Wohnungen anzubieten, um dann jungen Familien die großen Wohnungen anzubieten.“
Berthold Seubert aus Wittenhofen stellte fest, dass sich seine Grundsteuer nach der Grundsteuerreform wohl vervierfachen würde und dass sich die FW dafür einsetzen sollten, den Hebesatz von 350 Prozent im Tal zu senken. Es sei gesagt worden, dass die Grundsteuer im Durchschnitt nicht steigen würde. Wolfgang Rößler sagte, es gebe keine großen Änderungen in der Grundsteuer und ansonsten müsse man darüber reden, die Grundsteuer zu senken. Heike Fischer fragte nach der Flüchtlingssituation und ob es da Probleme gebe. Gemeinderat Markus Rief sagte, dass die Verwaltung aktuell mit den Flüchtlingen „gut jonglieren“ würde.