Welche Flächen können und dürfen im Deggenhausertal künftig für die Produktion von Solarstrom verwendet werden? Um diese Frage zu klären, hat das Büro Gutschker-Dongus ein Gutachten erstellt. Simone Weiß präsentierte es im Gemeinderat. Wie sie ausführte, habe die Analyse ergeben, dass im Deggenhausertal 26 Potenzialflächen zur Verfügung stehen und dass 15 Flächen, auch aus wirtschaftlicher Sicht, sehr gut für Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-Anlagen) geeignet seien.

Drei Größenalternativen

Den Räten wurden drei Alternativen zur Diskussion gestellt: Flächen größer als ein Hektar, größer als drei Hektar oder größer als fünf Hektar. Wobei die Gemeindeverwaltung eine Flächengröße von mehr als fünf Hektar für PV-Freiflächenanlagen favorisierte, weshalb im Gutachten auch nur dafür ein entsprechender Flächenplan ausgearbeitet worden war. Bürgermeister Fabian Meschenmoser schickte der Diskussion zwei Fragen voraus: „Was lassen wir auf unserer Gemarkung zu? Was wollen wir?“ Die Gemeinde müsse sich auch bei PV-Flächenanlagen auf den Weg machen. Es gelte, Potenzialflächen festzulegen, wo es Sinn mache, und Wildwuchs zu verhindern.

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Gemeinderat Wolfgang Rößler (FW) sagte: „Ich bin nicht sicher, welche Flächengröße richtig ist – Flächen größer als fünf Hektar sind sicher wirtschaftlicher, aber es müssten auch kleinere Flächen möglich sein.“ Er regte an, eine Art Satzung aufzustellen, in der die Voraussetzungen für die Genehmigung von Flächen festgeschrieben werden.

Meschenmoser sagte dazu: „Erst muss der Flächennutzungsplan (FNP) geändert werden und dann erfolgt die Erstellung eines Bebauungsplans. Wenn ein Antrag gestellt wird, müssen wir im Rat entscheiden, ob der FNP geändert werden soll und dann wird der Bebauungsplan erstellt. Eine Satzung ist da nicht erforderlich.“ Gemeinderat Martin Störk (CDU) meinte: „Es ist wichtig, dass das Deggenhausertal bei den erneuerbaren Energien gut dasteht. Es ist auch wichtig, in Richtung von einem Hektar zu gehen, damit Bürger im Tal auch die Möglichkeit haben, kleinere Flächen zu nutzen.“

Büro soll neue Grafik erstellen

Der Bürgermeister gab zu bedenken, dass nicht alle Flächen in eine FNP-Änderung aufgenommen werden könnten. Auch Gemeinderat Manuel Haag (CDU) sprach sich für die Möglichkeit kleinerer Flächen aus, betonte jedoch: „Es gibt einen Spagat zwischen den Interessen Energie und Tourismus.“ Die gleiche Ansicht vertrat Gemeinderat Rüdiger Emrich (FW). Claudius Keller (CDU) plädierte auch für die Lösung ab einem Hektar, damit Landwirte die Möglichkeit haben, kleine Flächen für PV-Freiflächenanlagen zu nutzen. Und Gemeinderat Christof Gartmann (FW) ergänzte: „Bei kleinen Flächen kann jeder selbst entscheiden, ob es für ihn wirtschaftlich ist oder nicht.“

Als Fazit muss jetzt das Büro Gutschker-Dongus sein Gutachten auf kleine Flächen herunterbrechen und eine entsprechende Grafik erstellen.