Eltern, deren Kinder in der Frickinger Grundschule betreut werden und dort Mittag essen, müssen ab dem 1. Oktober tiefer in die Tasche greifen. Der Gemeinderat hat die Gebühren entsprechend angepasst. Neu ist, dass die Essenskosten zur Vereinfachung der Abrechnungsmodalitäten und aus pädagogischen Gründen pauschaliert werden, wie Hauptamtsleiter Markus Vollstädt in öffentlicher Sitzung darlegte. Demnach kann eine Vormittagsbetreuung ab Oktober nur in Kombination mit einem Mittagessen gebucht werden.

Die Kosten für beides belaufen sich auf 9 Euro am Tag. Eine Betreuung für Grundschüler am Nachmittag kostet dann 5 Euro und damit drei Euro mehr als bisher. Für jedes zweite und jedes weitere Kind einer Familie muss 25 Prozent weniger Betreuungsentgelt beglichen werden. Für August und September entfällt das Betreuungsentgelt ganz.

Kosten sind massiv gestiegen

Das Anheben der Gebühren kam ursprünglich auf Wunsch des Lieferbetriebs des Dorfgasthauses Löwen aus Leustetten zustande. Wegen gestiegener Lohn-, Energie- und Rohstoffkosten sollte deren Bitte, die Essenspreise anzuheben, schon in der Ratssitzung Ende Juli zugestimmt werden. Das Gemeinderatsgremium wünschte sich hingegen nicht nur die Essenspreise, sondern die gesamten Gebühren unter die Lupe zu nehmen.

Das Gremium forderte die Verwaltung auf, die Kosten mit denen umliegender Gemeinden zu vergleichen. Demnach fuhren Frickingens Eltern bislang am günstigsten, wie Vollstädt erläuterte.

So teuer wird die Betreuung für Grundschüler

Ohne Essenskosten beträgt die Wochenbetreuungsgebühr in Heiligenberg 29 Euro, im Deggenhausertal 30 Euro, in Salem 33,50 Euro, in Bermatingen 44,60 Euro und in Owingen 53,33 Euro. Nach dem jüngsten Ratsbeschluss wird sie in Frickingen von vorher 28 Euro je Woche auf 42 Euro ansteigen. Das Gros der Gemeinderäte stand hinter den Erhöhungen. Nur Vinzenz Weber (FBL) enthielt sich der Stimme.

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Die Schulbetreuung müsse im Vergleich zu der im Kinderhaus günstiger werden, da sie weniger intensiv sei, so Webers Ansicht. Weber störte sich wie Joachim Arnold (FWV) daran, dass die Gebührenerhöhung in der Tischvorlage als moderat bezeichnet wurde. „Ob moderat oder nicht, die Gebühren müssen angehoben werden“, befand Bürgermeister Jürgen Stukle.

Nicht rechtzeitig erhöht?

Walter Städele (FWV) sagte, er sei regelrecht erschrocken über die Personalkosten in Höhe von 100.000 Euro im schulischen Betreuungsbereich. „Wir leisten mehr und bringen mehr Qualität“, begründete Uwe Maier (FBL) seine Zustimmung mit Blick auf eine neu eingestellte pädagogische Fachkraft. Simone Sauter (FWV) zeigte auf, dass das qualifizierte Betreuungsangebot Müttern und Vätern für 14 Euro je Tag ermögliche, selbst arbeiten zu gehen. Und das unter Anleitung einer Fachkraft inklusive Hausaufgabenhilfe. „Vielleicht haben wir einen Fehler gemacht und zu spät erhöht“, räumte Gemeinderat Grundler (FWV) mögliche Versäumnisse ein.