Wenn am 8. April das Heeresmusikkorps Ulm in der Frickinger Festhalle ein Benefizkonzert gibt, wird der Frickinger Stefan Strecker einer der insgesamt 55 Musiker auf der Bühne sein. Strecker ist der Leiter des Altheimer Musikvereins. Das Korps tritt zugunsten der Altheimer Jugendarbeit auf. Dass der 44-Jährige beruflich Teil des Heeresmusikkorps ist, hat er wiederum seinen Lehrern aus dem Altheimer Musikverein zu verdanken.

„Mit der tollen Ausbildung und wirklich wahnsinnigen Unterstützung hat mir der Altheimer Verein sehr geholfen“, erzählt Strecker im Vorfeld des Benefizkonzertes. Seinen Vorgänger Bruno Groß sowie Werner und Wolfgang Groß nennt er als seine Förderer. Aus dem Musikverein heraus kam auch der Ansporn für Strecker, als eigentlich gelernter Einzelhandelskaufmann beim Ulmer Heeresmusikkorps vorzuspielen.

Schon mit 14 Jahren hat der heute 44-Jährige regelmäßig die Konzerte des Korps zugunsten des VDKs in Überlingen besucht. Der musikalische Auftritt in Uniform gepaart mit dem sozialen Zweck der Konzerte habe ihn beeindruckt. Dass ihm ein Musikstudium bei der Bundeswehr angetragen wurde, hat Strecker überrascht, wie er sagt. Auch seine Eltern seien begeistert und stolz gewesen.

Ab dem Jahr 2004 wurde er im Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr in Hilden sowie an der Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf zum professionellen Orchestermusiker ausgebildet. Die künstlerische Instrumentalausbildung mit Studienfach Waldhorn fand in Düsseldorf statt, während der praktische Orchesterteil in der zentralen militärmusikalischen Ausbildungseinrichtung der deutschen Streitkräfte gelehrt wurde.

Seit 1992 spielt Stefan Strecker, musikalischer Leiter des Altheimer Musikvereins, Waldhorn mit Leib und Seele.
Seit 1992 spielt Stefan Strecker, musikalischer Leiter des Altheimer Musikvereins, Waldhorn mit Leib und Seele. | Bild: Martina Wolters

Mit Musik marschieren können

Neben Militärmusikgeschichte, Kammermusik und Zusammenspiel stand im Korps auch Formaldienst auf dem Lehrplan. „Mit Musik marschieren, zackig das Instrument hochheben und sauberes Still gestanden“, erläutert Strecker, was hinter diesem Fach steckt. Nach seiner zivilen und militärischen Abschlussprüfung ging es für den fertigen Diplom-Musiker als Zeitsoldat zum ersten Mal an das Heeresmusikkorps nach Ulm. Mit seiner Verpflichtung als Berufssoldat kam Strecker zunächst in das Luftwaffenmusikkorps II in Karlsruhe. Mit dessen Auflösung erfolgte das Zurückversetzen nach Ulm. Dort spielt er im großen Blasorchester und im klassischen Bläserquintett als 1. Solohornist.

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Neben notwendigen Bürotätigkeiten wird täglich geübt im Ulmer Korpsalltag, wie Strecker berichtet. Sowohl Selbststudium als auch Orchesterprobe stehen auf dem Programm. Jeder Militärmusiker hat seinen Job nebenher. Kompaniefeldwebel Strecker fungiert noch als Notenwart. Jährlich tritt das Musikkorps rund 130 Mal auf, und zwar zu militärischen wie zu zivilen Anlässen. Es ist deutschlandweit und international unterwegs. Laienmusiker zu fördern, ist ein wichtiges Ziel des Korps.

Das Heeresmusikkorps Ulm ist am 8. April um 19.30 Uhr zu Gast in der Frickinger Graf-Burchard-Halle, um die Altheimer Jugendausbildung ...
Das Heeresmusikkorps Ulm ist am 8. April um 19.30 Uhr zu Gast in der Frickinger Graf-Burchard-Halle, um die Altheimer Jugendausbildung zu unterstützen. | Bild: Heeresmusikkorps Ulm

Familie ist ebenfalls musikalisch

In seiner Familie findet Strecker viel Verständnis für seine militärmusikalische Tätigkeit, die auch Konzert-Auslandsreisen wie zum Beispiel ein Konzert zum Empfang der Deutschen Botschaft in Washington D.C. zum Nationalfeiertag inkludiert. Streckers Frau Céline spielt Flöte, sein Sohn Joel Tenorhorn und seine Tochter Julie ist Schlagzeugerin in der Jugendkapelle.

Wenn Strecker am Dienstag, 8. April, zusammen mit dem Heeresmusikkorps Ulm in Frickingen konzertiert, werden neben seinen Familienmitgliedern und Musikvereinskollegen auch sicher viele Frickinger zugegen sein. Schließlich ist er im Frickinger Teilort Altheim aufgewachsen. Im örtlichen Musikverein, den er seit acht Jahren leitet, hat er das Posaunenspiel gelernt. Mit zwölf Jahren kam er über seinen Registerkollegen Alexander Fügner zu seinem Hauptinstrument, dem Waldhorn.