Die Erfolgsgeschichte der Gemeinde Frickingen im Bereich Nachhaltigkeit geht weiter: Gleich zwei neue Veranstaltungen sind in den kommenden Wochen geplant. Zusammen mit Cristina Aguirre als Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik beschreiten die Gemeindeverwaltung, Eltern und Lehrer der Grundschule sowie Gastronomiebetriebe den Weg hin zu einer fairen Schule und einer fairen Gemeinde. Die Zertifikate hängen zwar nicht unmittelbar zusammen, doch die Engagierten setzen auf verzahntes Handeln in der Gesamtgemeinde.

Zwei neue Veranstaltungen geplant

Für alle Frickinger planen sie beispielsweise im Mai einen abendlichen Kleiderbasar mit der Möglichkeit, nach dem Einkauf noch bei einem After-Sale-Hock gemütlich zusammenzukommen. Nachhaltigkeit schließe auch mit ein, Kleidung mehrfach zu nutzen, sagt Birgit Hagg, Leiterin der Grundschulbetreuung. Vor drei Jahren hob sie gemeinsam mit Hannah Monkos, Leiterin des Familientreffs, ein Kleiderstüble aus der Taufe. Zusammen mit der Gemeinde, dem Familientreff und den Camphill Schulgemeinschaften läuft ferner die Planung für ein großes Fest der Kulturen Anfang Juli.

Eine Woche später soll der Nachhaltigkeitsgedanke in den Projekttag an der Schule einfließen. „Die gesamte Schulgemeinschaft soll erfahren, was es mit fairem Handel auf sich hat“, erklärt Lehrerin Judith Remmel die Idee. Auch die Partnerschaft zu der kolumbianischen Partnergemeinde Nuevo Colon werde zum Tragen kommen. Im September sind weitere Fair-Trade-Veranstaltungen mit Vorträgen, dem Angebot eines Fair-Trade-Mittagessens und der Idee einer fairen Schultüte geplant.

Bewusstsein für das Miteinander

Die unterschiedlichen Veranstaltungen sollen Kreise ziehen und nach und nach immer mehr Frickinger und auch Menschen über die Gemeinde hinaus für den Nachhaltigkeitsgedanken sensibilisieren. Marina Frey, Mutter eines Grundschülers, findet: „Es ist generell toll, was die Gemeinde alles in Richtung Nachhaltigkeit umsetzt.“ Für sie sei dies ein Grund, sich zu engagieren. Verena Spiegelhalder, ebenfalls Mutter eines Sohnes im Grundschulalter, ist das „Bewusstsein des Miteinanders“ ein Anliegen. Schulrektorin Tina Gutemann pflichtet ihr bei: „Fair Trade ist ein Teil von Nachhaltigkeit, aber soziales Verhalten gehört auch dazu.“ Es sei selbstverständlich gewesen, dass die Schulgemeinschaft sich an der Dorfputzete im März beteiligt habe.

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Auch Kirchengemeinde steigt mit ein

Leni Sitta geht es darum, ein Bewusstsein für die Missstände auf der Welt zu schaffen. „Ich finde es wichtig, dass Nachhaltigkeit von klein auf als normal betrachtet und wirklich gelebt wird und nicht nur auf einem Papier steht.“ Susanne Zerwes arbeitet stellvertretend für die Kirchengemeinde im Nachhaltigkeitskreis mit. Sie erklärt, dass zur Feier des Patroziniums am 11. Mai Fair-Trade-Produkte genutzt und Bürger entsprechend informiert werden. In den Pfarrbüros der Seelsorgeeinheit sei bereits entsprechender fair gehandelter Kaffee im Umlauf.

Auch die Gastronomie ist mit im Boot

Mit dem Lagerhäusle und den beiden Gasthäusern „Löwen“ in Altheim und in Leustetten sind laut Cristina Aguirre auch drei Gastronomiebetriebe mit im Boot. Letztere wollen nach und nach Fair-Trade-Produkte auf ihrer Speisekarte aufnehmen. Zunächst beginnen sie mit fair gehandeltem Espresso und Tee, darüber hinaus legten die Gastronomen Wert auf saisonalen und regionalen Einkauf. Wie die Frauen der Steuerungsgruppe betonen, sei der Einzug von Fair Trade in die Gemeinde keinesfalls Konkurrenz für Produkte aus dem Ort oder der Region. Der Honig werde beispielsweise weiter vor Ort gekauft, aber die Schokolade oder Gewürze dürften ebenso wie der Kaffee aus fairem Handel stammen.