An sonnigen Tagen am See sitzen viele Häfler und Touristen auf der Freitreppe an der Uferpromenade. Bei dem heißen Wetter ist der See für viele die perfekte Gelegenheit sich abzukühlen. Badehose an und rein in das kühle Nass. Doch an der See-und Uferstraße ist das Baden nicht erlaubt. Das wissen nur die meisten Häfler und Touristen nicht. Der SÜDKURIER hat sich an der Uferpromenade umgehört.
"Dass man hier nicht schwimmen darf, kann ich mir nicht vorstellen. Es ist doch so schön hier", sagt die Schülerin Melanie Eugster aus der Schweiz. Auch die meisten Häfler wissen nicht, dass laut der Polizeiverordnung, Abschnitt IV, das "Baden entlang der gesamten Ufer- und Seestraße und entlang der Hafenanlagen" verboten ist. Das Badeverbot geht laut der Pressesprecherin der Stadt Friedrichshafen, Andrea Gärtner, bis zum Gebäude des Württembergischen Yacht-Club.
Vor allem an der Freitreppe und am Seezugang am Beachclub sieht man häufiger, Menschen baden. Ernie Tufan, Geschäftsführer des Beachclubs, weiß von dem Verbot nichts. "Ich hab noch nie von jemandem gehört, der ermahnt wurde, weil er hier gebadet hat. Man darf ja auch nicht auf das Klangschiff gehen. Da weise ich die Gäste sofort darauf hin. Aber es ist das erste Mal, dass ich von diesem Verbot höre", sagt Tufan.
Viele Häfler sehen das Badeverbot aber auch ein. "Ich kann verstehen, warum man hier nicht baden darf, aber ein Schild wäre schon sinnvoll. Dass man hier nicht Fahrradfahren oder die Enten füttern darf, ist ja auch ausgeschildert", sagt Ute Sonntag aus Ravensburg. Doch es gibt auch etliche Einwohner und Touristen, die vom Badeverbot nichts wissen wollen. "Solange da kein Schild steht, darf man da auch baden", sagt eine Frau aus Friedrichshafen, die lieber anonym bleiben will. "Es ist schade, dass man nicht baden darf, da werden sich aber nicht viele abhalten lassen. Da gehört auf jeden Fall ein Schild hin", sagt Susanne Lange aus Lörrach. Dass ein Schild mit Hinweis angebracht werden sollte, findet auch die Jurastudentin Larissa Zacke aus Freiburg. "Wenn ich als Tourist Einheimische baden sehe, dann würde ich dort auch reingehen", sagt sie. Auch Stephanie Brunnecker aus Bamberg sieht das Verbot kritisch. "Wenn man etwas verbietet, dann sollte man auch Vorsorge leisten. Überall sonst gibt es doch auch Schilder. Ich finde, wenn es schon so eine tolle Möglichkeit wie den See gibt, dann sollte man diese auch nutzen", sagt sie. Die Stadt sieht keinen Handlungsbedarf, Schilder aufzustellen. "Die Beachtung oder Missachtung des Badeverbots hat in der Vergangenheit noch nie zu ernsthaften Problemen geführt", sagt Gärtner.
Das muss man zahlen
An der See-und Uferstraße zu baden, kann teuer werden. 55 Euro muss man nach einem ersten Hinweis vom Ordnungsdienst zahlen. Alternative sind die Häfler Strandbäder.