„Wir spielen mit dem Seehas“ lautete das Motto des 71. Seehasenfestzugs. Knapp 4000 Schüler sowie 19 Fanfarenzüge und Musikkapellen zogen bei herrlichstem Wetter durch die Innenstadt. Aufstellungsplan, Moderation an den Ehrentribünen, für jedes Kind ein passendes Kostüm und genügend Wasser bei sommerlichen Temperaturen – damit alles reibungslos funktioniert braucht es viele Organisatoren und noch mehr helfende Hände. Der SÜDKURIER hat sich aufgemacht, die Menschen zu suchen, die für das Gelingen zuständig sind.

Irene Mommertz ist im Seehasenfestausschuss zuständig für den Fundus, das heißt, sie sorgt dafür, dass jedes Kind beim Festzug ein passendes Kostüm trägt. „Sobald das Thema feststeht planen wir die Gruppen. Die Näharbeiten beginnen und ab April oder Mai liefern wir die Kostüme an die Schulen“, erläutert Mommertz. Dabei wird nichts dem Zufall überlassen. Jeder Schüler bekommt sein Kostüm zugeordnet. „Die kleineren Kinder bekommen es mit nach Hause und werden von den Eltern angezogen, die Größeren ziehen sich in den Schulen um.“ Am Seehasen-Sonntag kontrolliert Irene Mommertz, ob alle Blumensträuße da sind und ob die Wagen geschmückt sind.
Auf den Seehas haben alle gewartet und tausend Hände winken ihm begeistert zu. Mit seiner plüschigen Hasenpfote grüßt er natürlich zurück und wird dabei von seinen Seehäsle nach besten Kräften unterstützt. Gezogen wird sein Wagen von einem Porsche-Traktor mit Monika Abt aus Unterlottenweiler am Steuer. „Den Wagen mit dem Seehas zu ziehen ist natürlich eine Ehre und besonders schön“, sagt sie. Als einzige Frau am Steuer lenkt Monika Abt seit drei Jahren ihren Traktor beim Festzug.

Dafür, dass sie sich an der richtigen Stelle einordnet, sorgt Kai Nopper vom Seehasenfest-Ausschuss. An der Kreuzung Wendelgard-Katharinenstraße kommen Festwagen, Reiter und Kutschen und die Kinder von drei Seiten. „Meine Aufgabe ist es, alle richtig einzufädeln“, so Nopper.

Mit dem Umzugsplan in der Hand warten die Eltern und Großeltern am Straßenrand vor allem auch auf den eigenen Nachwuchs. Gleich an drei Stellen sorgt ein Moderator dafür, dass jede Gruppe richtig angekündigt wird. Von der Ehrentribüne am Stadtbahnhof moderiert Eberhard Ortlieb auf launige und charmante Weise. Was ganz locker und spontan klingt, bedarf jedoch der Vorbereitung. „Drei bis vier Tage sitze ich im Vorfeld schon über dem Ablaufplan des Festzugs“, berichtet er. Dann wisse er, welcher Dirigent welchen Musikverein leite und auch bei den Namen der jeweiligen Akteure komme nichts durcheinander. „Das wäre ja peinlich.“

Möglichst wenig zu tun wünschen sich die Einsatzkräfte des DRK, der Johanniter und der Malteser beim Festzug. Einer von ihnen ist Valentin Kellner, der beim Festzug in der Wendelgardstraße Dienst hat. „Von der Blase am Fuß bis zur Reanimation kann alles passieren. Wir sind für jeden Fall gerüstet“, sagt DRK-Mann, einer von zwölf Einsatzkräften beim Festzug. „Wir kümmern uns gern im Hintergrund um die Sicherheit.“

Dafür, dass die Kinder auch während des Festzugs genug zu trinken haben, sorgt Gottfried Fechtig. In diesem Jahr bestückte der ehemalige Lehrer der Ludwig-Dürr-Schule mit zwei Kollegen die Leiterwägen mit 140 Kästen Sprudel.
