Erinnerungen an den Club Metropol – "das Metro", dem 2004 ein „-pol“ angehängt werden musste – haben viele Häfler, selbst wenn sie ihre Wochenenden schon längst weit ab irgendwelcher Tanzflächen verbringen. Seit Jahresbeginn hat der Club im Fallenbrunnen einen neuen Geschäftsführer. Ulf Braig kommt zwar aus Markdorf, doch auch der 33-Jährige und das ganze Team, bestehend aus Philip Steur (26), Francesco Procopio (35), und Maurizio Lisanti (35), unterstützt durch Jaqueline Weiß, verbinden mit dem Metropol jede Menge Erinnerungen. Und an diese wollen sie ein Stück weit anknüpfen. "Es soll wieder dorthin, wo es mal herkam", beschreibt Braig. Wo sieht er das Metropol in fünf Jahren? "Es ist ein wunderschöner, kultureller Club für jede Altersgruppe, jeder fühlt sich wohl und hat Spaß."

Für fünf Jahre wollte die bisherige Geschäftsführerin das Metropol ursprünglich leiten, erinnert sich Pascale Kehrle im Gespräch mit dem SÜDKURIER an ihren Start im Fallenbrunnen. Tatsächlich wurden es 13 Jahre. Jahre, die Kehrle nach eigenen Worten sehr viel Spaß gemacht haben. "Ich habe unglaublich viel erlebt und viele tolle Menschen kennengelernt", sagt sie. Nun sei für sie aber der Zeitpunkt für eine neue Aufgabe gekommen. Und die hat Kehrle, die neben dem Club-Betrieb ein Psychologie-Studium absolvierte, auch bereits gefunden. „Das ist ein Job, den man so lange machen sollte, wie man völlig dahinter stehen kann. Man muss fühlen können, was die Gäste fühlen“ , beschreibt sie die Anforderungen, die die Leitung eines Clubs mit sich bringt. „ Es wurde Zeit, dass mit einem jüngeren Betreiber neue Energien und frischer Wind kommen.“

Dem Metropol wünscht sie, "dass sich tolle neue Konzepte dafür finden und dort wieder ganz viel passiert." Unterstützung sagt Claus-Michael Haydt, Betreiber und Geschäftsführer der Kulturhaus Caserne GmbH, den neuen Pächtern des Metropols zu. Der Club sei ein wichtiger Caserne-Bestandteil für die junge Zielgruppe.

Kehrles Nachfolger Ulf Braig, bereits Geschäftsführer des Hugo's in Ravensburg, und seine Kollegen erinnern sich nicht nur an selbst durchfeierte Nächte im Metropol. Sie kennen auch die Arbeit, die dahinter steckt, und das nicht erst seit den vergangenen Monaten, in denen sie Kehrle bereits unterstützt haben. Wie Braig alias DJ Flu brachte auch Francesco Procopio, der jetzt fürs Marketing zuständig ist, die Metropol-Besucher schon vor Jahren als DJ Frazer zum Tanzen. Er schwärmt regelrecht von der großen Bühne und den damit verbundenen Möglichkeiten. Einen Club zu leiten und Partys auf die Beine zu stellen, das ist fast eine 24-Stunden-Aufgabe, da sind sich alle einig. "Aber eigentlich ist das keine Arbeit für uns", sagt Procopio, "eher eine Leidenschaft."

"Ab März wollen wir mit dem starten, was wir so in Planung haben", sagt Braig. Die "besten Partykracher von 1990 bis 2009" stehen bei einer "Ohrwurm-Party" am 4. März auf dem Programm. Das Metropol "wieder dahin zu holen, woher es die alten Hasen noch kennen", bedeutet für die neuen Betreiber aber nicht, ein reines Nostalgie-Programm aufzulegen. Die neue Clubnacht, wie sie erstmals für den 17. März geplant ist, soll freitags ein regelmäßiges "Meet and Greet" werden, bei dem sich alle wohlfühlen.

Die Samstagnächte sollen ganz verschiedenen Zielgruppen gehören: mal bei einer Ü-30-Party, mal bei einer Rock-Party, mal bei Musik aus dem elektronischen Bereich. Hip-Hop-Liebhaber sollen am 11. März auf ihre Kosten kommen. Manch "altem Hasen" nicht unbedingt ein Begriff, aber ebenfalls auf dem März-Programm im Metropol: "Gestört aber GeiL" (10. März) und "Format: B" (18. März). Von Live-Künstlern und Konzerten ist die Rede, vielleicht steht eines Tages auch mal ein Comedian auf der Metropol-Bühne. Wie das Kulturelle soll auch das Thema Schülerpartys – den meisten als Oberstufen- beziehungsweise O-Feten bekannt – wieder belebt werden. Mit Häfler Studenten hat das Team eigenen Angaben zufolge bereits erste Kontakte geknüpft. Was wünschen sich Schüler und Studenten? Das soll regelmäßig in Gesprächen ergründet werden. Braig, Steur, Procopio und Lisanti freuen sich nach eigenem Bekunden aber auch über Wünsche, die ihnen direkt zugetragen werden.

Auch das Wort "Umbau" fällt im Gespräch über die Pläne fürs Metropol. An Licht- und Tonanlagen sei bereits etwas gemacht und mit dem Streichen begonnen worden. "Jetzt kommt der Bar-Umbau", kündigt Braig an. Umgebaut werden soll nach und nach, ohne dass dafür der Club-Betrieb pausieren muss. Aber: „Das Gebäude soll bleiben, wie es ist“, betont Procopio. "Dieses wunderschöne alte Gemäuer", schwärmt Braig.

 

Das Metropol

Im Februar 1996 wurde das Kulturhaus Caserne, zu dem das heutige Metropol gehört, eröffnet. Seit 2003 wird der Club verpachtet. Neu als Geschäftsführer eingetragen ist seit Anfang des Jahres Ulf Braig. Ab März soll eine neue Webseite online sein.

Informationen bei Facebook: www.facebook.com/ClubMetropolFN