Immer wieder wird die Badesaison im und am Bodensee von traurigen Nachrichten überschattet. Denn immer wieder endet ein Ausflug ins Wasser tödlich, auch in diesem Jahr. Erst kürzlich ertrank eine 80-Jährige am Böhringer See, zudem wird ein Schwimmer vor dem Campingplatz Markelfingen vermisst. Auch im vergangenen Jahr verunglückte ein Mann im Bodensee. Der 37-Jährige wurde bewusstlos im Wasser gefunden und verstarb später im Krankenhaus.
Zudem kam es außerhalb von Radolfzell zu Vorfällen. Bei Lindau ertrank ein 25-Jähriger, der mit seinen Freunden auf dem See unterwegs gewesen war. Doch wie häufig sind Badeunfälle im und am Bodensee tatsächlich?
Das sagen die Zahlen
Zahlen für den Bodensee für die vergangenen Jahre kann das Polizeipräsidium Einsatz in Göppingen liefern, das für das Gewässer zuständig ist. Demnach haben sich 2024 im gesamten Bodensee 20 Badeunfälle ereignet – neun Personen seien dabei verstorben, neun weitere verletzt worden. Zudem sei es zu zwei Tauchunfällen gekommen, bei denen zwei Menschen starben.
Damit ereigneten sich 2024 mehr Unfälle als in manchen Jahren zuvor: Wie das Polizeipräsidium Einsatz schon in der Vergangenheit mitgeteilt hat, kam es 2023 auf dem gesamten Bodensee zu 13 Badeunfällen, dabei wurden vier Menschen verletzt und sieben starben. Das sind deutlich weniger als im Schnitt der Vorjahre: 2022 gab es 16 Unfälle und neun Tote, 2021 ebenfalls 20 Unfälle und 13 Tote. Dabei weichen die Zahlen nicht allzu weit von weiter zurückliegenden Jahren ab: 2013 gab es laut dem Polizeipräsidium Einsatz 14 Unfälle und neun Tote, 2003 waren es 16 Unfälle und ebenfalls neun Tote.
Mehr Badeunfälle bei Hitze
Weniger Informationen gibt es über Badeunfälle, die sich in anderen Gewässern oder in Bädern im Landkreis Konstanz ereignet haben. Wie Katrin Rosenthal, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Konstanz, auf Nachfrage berichtet, könne aufgrund des Datenschutzes lediglich für das vergangene Jahr aussagekräftig recherchiert werden. Allerdings sei der Polizei dabei lediglich der Ertrinkungstod des 37-Jährigen bekannt.
Zudem muss es 2023 mindestens zu zwei Fällen gekommen sein: Die Einsatzkräfte berichteten damals von einem Badeunfall im Seebad Güttingen sowie im Mindelsee.
Generell sei die Anzahl der Badeunfälle mitunter witterungsabhängig, erklärt die Polizei. „Während besonders heißen Sommern kommt es tendenziell zu mehr Badeunfällen“, so das Polizeipräsidium Einsatz. Insbesondere bei hohen Temperaturen komme es vermehrt zu Kreislaufproblemen.