Ein umgekippter Lastwagen auf der Autobahn 81 von Hilzingen in Richtung Bietingen hat den Verkehr am Montagmorgen komplett lahmgelegt. Wie Tatjana Deggelmann, Sprecherin des Polizeipräsidium Konstanz, auf SÜDKURIER-Nachfrage schildert, habe sich der Unfall in den frühen Morgenstunden ereignet. Binnen kurzer Zeit habe sich ein mindestens fünf Kilometer langer Stau gebildet. Die Fahrbahn von Hilzingen in Richtung Gottmadingen/Bietingen war bis gegen 14.30 Uhr gesperrt, der Verkehr wurde umgeleitet.
Wie heftig der Unfall gewesen sein muss, wird auch daran deutlich, dass die Rettungskräfte und Feuerwehr noch mehrere Stunden danach im Einsatz waren. Auf Nachfrage am Nachmittag ging Polizeisprecherin Deggelmann gegen 11 Uhr davon aus, dass sich der Einsatz noch mehrere Stunden in die Länge ziehen werde.

Laut Polizeisprecherin Deggelmann sei der Lastwagenfahrer kurz vor 6 Uhr auf der Autobahn in Richtung Bietingen unterwegs gewesen. Beim Grund für den Unfall gibt sich die Polizei derzeit noch bedeckt. Die offizielle Begründung der Polizei ist, dass der Sattelzug aus bislang noch ungeklärter Ursache auf die rechte Fahrbahnbegrenzung gelangt sei. Deggelmann berichtet aber auch davon, dass der 36 Jahre alte Fahrer nach eigenen Angaben einem Tier ausgewichen sei. Ob dies der tatsächliche Grund für den Unfall ist, sei derzeit Stand der Ermittlungen.
Was feststeht: Das Fahrzeug sei den Hang hinaufgefahren und auf der Seite schwer beschädigt zum Liegen gekommen. Von dort sei der Lastwagen mehrere Meter ins Rutschen gekommen und quer auf beiden Fahrstreifen schließlich zum Liegen gekommen. „Der Lastwagen ist ein Totalschaden“, schildert Deggelmann.
Ein Lkw voller Möbel und Holz
Feuerwehrkommandant Mario Dutzi berichtet dem SÜDKURIER vor Ort, dass sich der Fahrer nach dem Unfall noch in der Fahrerkabine befunden habe. „Er wurde leicht verletzt auf dem Fahrerhäuschen geborgen. Bei unserem Eintreffen haben wir ihn dort stehend vorgefunden“, so Dutzi weiter. Dies bestätigt auch Polizeisprecherin Tatjana Deggelmann.
Laut Dutzi habe der Fahrer sein Fahrzeug nicht mehr selbstständig verlassen können. „Durch die Türe des auf der Seite liegenden Lastwagens war dies nicht mehr möglich“, sagt er. Stattdessen habe die Feuerwehr die Frontscheibe öffnen müssen. Einer ersten Annahme nach, dass der 36-jährige Fahrer im Fahrzeug eingeklemmt gewesen sei, habe sich laut Dutzi vor Ort nicht bestätigt: „Der Mann hat den Lastwagen selbstständig verlassen können.“
Wie hoch der Schaden ist
Zudem hätten die Einsatzkräfte der Feuerwehr sichergestellt, dass auslaufende Betriebsstoffe aufgefangen werden. „Ein Lastwagen hat zwischen 900 und 2000 Liter Diesel in seinen Tanks. Gerade wenn ein Lastwagen umkippt, ist es gut möglich, dass die Tanks beschädigt werden.“ Allerdings seien die Tanks des verunfallten Lastwagens glücklicherweise nur sehr leicht beschädigt worden, so Dutzi weiter.
Laut dem Singener Feuerwehrchef habe der Lastwagen Möbel und Holz gelagert und sei voll beladen gewesen. Die Polizei beziffert den Schaden bei dem Unfall auf über 90.000 Euro. Am Zugfahrzeug sei ein Schaden von etwa 60.000 Euro entstanden, noch einmal etwa 20.000 Schaden beim Aufleger und an der Fahrbahn rund 10.000 Schaden. „Wie hoch der Schaden bei der Ladung ist, können wir aktuell noch nicht sagen“, so Deggelmann.