Der Zigarren-Unternehmer Heinrich Villiger ist am Freitag, 25. Juli, im Alter von 95 Jahren verstorben. Der Tabak-Patron sei friedlich eingeschlafen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Heinrich Villiger hatte seinen Wohnsitz in der schweizerischen Nachbarschaft von Waldshut-Tiengen und war bis zuletzt Verwaltungspräsident der Villiger Söhne Holding AG mit Sitz in Pfeffikon in der Schweiz und der Villiger Söhne AG.

Er habe das Familienunternehmen 75 Jahre lang in dritter Generation mit großem Engagement geführt und zu einem renommierten, internationalen Unternehmen entwickelt. Mit dem Werk im Herzen von Tiengen hat der Unternehmer auch die Wirtschaft am Hochrhein mitgeprägt.

Entlang der Schwarzenbergstraße, gegenüber der evangelischen Christuskirche, steht in Tiengen der Gebäudekomplex der ...
Entlang der Schwarzenbergstraße, gegenüber der evangelischen Christuskirche, steht in Tiengen der Gebäudekomplex der Villiger-Zigarrenfabrik. | Bild: Villiger Söhne Gmbh

Liebhaber von Zigarren und Visionär

„Er liebte Zigarren und Zigarillos und war ein leidenschaftlicher Unternehmer und mutiger Visionär, der die Tabakindustrie in der Schweiz und darüber hinaus nachhaltig geprägt hat. Unser Vater hinterlässt eine große Lücke“, wird Corina Villiger, älteste Tochter und Mitglied des Verwaltungsrates der Villiger Gruppe, in der Mitteilung zitiert.

Betroffenheit auch in der Region

Der Tod des Unternehmers löst auch in der Region Betroffenheit aus. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Felix Schreiner würdigt in einer Mitteilung die Verdienste des Schweizer Unternehmers für die Doppelstadt und den Landkreis Waldshut.

Heinrich Villiger mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner, der den Schweizer Unternehmer für seine Verdienste für die Region ...
Heinrich Villiger mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Felix Schreiner, der den Schweizer Unternehmer für seine Verdienste für die Region würdigt. | Bild: Abgeordnetenbüro Felix Schreiner

„Heinrich Villiger hatte die Stadt Tiengen und Waldshut-Tiengen in die Welt getragen. Als verantwortungsvoller Unternehmer hat er dem Standort in Tiengen Treue gehalten. Mit seinem Tod verliert die Region einen Unternehmer, der den Namen der Region in die Welt getragen hat“, so Schreiner.

Das Präsidium übernimmt nun Jvo Grundler, der seit 2020 Vize-Präsident des Verwaltungsrates der Villiger Gruppe ist und von Heinrich Villiger als Nachfolger ausgewählt wurde. Dieser würdigt das Engagement des Unternehmers: „Heinrich Villiger war ein Patron alter Schule, der Mitarbeitende, Kunden und Geschäftspartner mit seinem einmaligen Fachwissen, seinem Innovationsgeist und unternehmerischen Denken zu begeistern wusste. Wir werden ihn sehr vermissen.“

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Zigarren- und Zigarillo-Hersteller

Die Villiger Söhne Holding AG mit Sitz in Pfeffikon ist ein international tätiger Schweizer Zigarren- und Zigarillo-Hersteller. Heinrich Villigers Großvater Jean Villiger hatte die Zigarrenfabrik in Pfeffikon als 28-jähriger Kaufmann im Jahr 1888 gegründet, seine Frau Louise Villiger hat 1910 das Zigarrenwerk in Tiengen aufgebaut. Heinrich Villiger trat 1950 ins Unternehmen ein. Villiger gehört eigenen Angaben zufolge in Europa zu den Marktführern der Branche.

Das Familienunternehmen produziert jährlich rund eine Milliarde Zigarren und Zigarillos, beschäftigt über 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund 140 Millionen Schweizer Franken. Die Villiger Gruppe exportiert in 80 Länder weltweit. Die Produktion konzentriert sich auf sechs Standorte, dem Firmenhauptsitz in der Schweiz (Pfeffikon, Luzern), ein weiteres Werk mit Verwaltung in Deutschland (Waldshut-Tiengen und Bünde-Dünne), Brasilien (Region Bahia), Indonesien (Jember/Ostjava) sowie seit 2021 in einem Joint-Venture in Nicaragua (Esteli).

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