Juniorenfußball Nahezu alle Vereine im Fußballbezirk Hochrhein haben damit zu kämpfen, weiterhin Mannschaften für ihre Jugendabteilungen zusammen zu bekommen. Kaum ein Verein kommt noch ohne Spielgemeinschaften aus.
Ganz anders ist die Lage beim Landesligisten FC Tiengen 08. Dort muss Jugendleiterin Sabine Maschefski ganz andere Probleme lösen. „Wir haben derzeit 260 Kinder und Jugendliche in 15 Mannschaften. Die kriegen wir im Trainings- und Spielbetrieb kaum auf den beiden Plätzen unter“, stellt die 57-Jährige, die sich seit sechs Jahren um den Nachwuchs im Verein kümmert klar: „Zudem ist der Rasenplatz im Langensteinstadion oft vom Leichtathletik belegt und im Winter ohnehin gesperrt.“
„Ein dritter Sportplatz fehlt“
Um die vielen Kinder unter einen Hut zu bekommen, darf jede Mannschaft nur auf einem Drittel des Kunstrasenplatzes trainieren. „Wir müssen von Training zu Training schauen, wie wir den Platz aufteilen“, so Maschefski über die Koordination der 15 Jugendmannschaften. „Einen dritten Platz hätten wir gerne. Wissen aber auch, dass es schwer ist, so ein Projekt zu realisieren“, weiß sie. Schon ein „Fußballkäfig“, also ein Kleinspielfeld, würde die Situation etwas entspannen. Vor geraumer Zeit hatte Maschefski sogar eine Warteliste für Kinder die Fußball spielen wollen.
Der Aufwand, den Sabine Maschefski mit ihrem Team treibt, ist enorm. „Während der Saison könnte ich mir hier ein Feldbett aufstellen“, lacht sie: „Für die Kinder nehme ich aber gern den ganzen Aufwand auf mich.“ Zu den Kindern und Jugendlichen hat Sabine Maschefski ein besonderes Verhältnis: „Sie kommen oft mit ihren Sorgen zu mir.“
Sohn Noah lockte sie zum Verein
Zu ihrem Job als Jugendleiterin kam Maschefski durch ihren Sohn Noah. Der spielt mittlerweile bei den C-Junioren. „Eigentlich bin völlig fußballfremd und hätte niemals gedacht, so einen Job zu machen“, lacht die engagierte Mutter: „Die Vereinsarbeit kenne ich allerdings aus dem Volleyball.“
Bei der Frage nach ihrem größten Erfolg in den sechs Jahren als Jugendleiterin überlegt sie nicht lang: „Dass sich so viele unserer Jugendspieler bei der „Ersten“ in der Landesliga etabliert haben, macht mich einfach nur stolz.“

Neben den Anmeldungen von neuen Spielern übernimmt sie auch die Organisation von Spielen und Turnieren. Sabine Maschefski beteiligt sich auch an anderen Projekten im Verein, wie das jährliche Hallen-Grümpelturnier.
Im vergangenen Jahr gab es beim FC Tiengen 08 ein ganz besonderes Event: „Wir haben ein internes Turnier ausgetragen, bei dem alle Mannschaften durchgemischt wurden“, erzählt Maschefski: „Dabei haben Kinder aus allen Altersklassen auch mit Alten Herren in einem Team gespielt.“ Für solche Events braucht es ehrenamtliche Helfer: „Die Einstellung der Menschen hat sich leider stark geändert“, so Maschefski: „Die Vereine entwickeln sich immer mehr zu einem Dienstleistungsbetrieb.“