Wie durstig die Menschen im Hegau an richtig heißen Sommertagen sind, hat die Randegger Ottilien-Quelle kürzlich deutlich gemerkt: Sie verzeichnete mit rund 700.000 ausgelieferten Glasflaschen einen Rekordwert. Doch der sorgte an der ein oder anderen Stelle auch für Herausforderungen – und das nicht, weil das Wasser fehlt. „Unser Lager war wie leer gefegt, wir sind kaum mit der Produktion nachgekommen“, sagt Clemens Fleischmann, kaufmännischer Geschäftsführer.
Das große Problem sei gewesen, dass das Leergut knapp war. „Wir hatten nicht genug Glasflaschen und Kisten, deswegen sind wir im Juni auch an unsere Grenzen gestoßen“, erklärt Fleischmann. Doch in diesem Fall hat sich Teamgeist über Regionen hinweg gezeigt. „Wir haben von der Bad Dürrheimer Mineralbrunnen GmbH Flaschen und Kisten bekommen. Das hat uns in den Juniwochen sehr geholfen“, sagt Fleischmann.
Fleischmann macht das Ausmaß mit Zahlen deutlich: In der Kalenderwoche 26 hat das Unternehmen 672.228 Wasserflaschen ausgeliefert. Das sind 13 Prozent mehr als die bisherige Rekordwoche im Jahr 2022 mit 595.308 ausgelieferten Wasserflaschen. Auch die Kalenderwoche 27 lag mit 644.856 Flaschen deutlich über dem Rekordwert von 2022. Das Wetter in diesen beiden Wochen: sehr heiß, kein Regen, Temperaturen zwischen 30 und 33 Grad Celsius.
Sitzt der Hegau auf dem Trockenen?
Da stellt sich die Frage: Kann dem Hegau das Trinkwasser ausgehen? Fleischmann gibt Entwarnung. „Das Mineralwasser unserer Quelle entspringt aus einem 118 Meter tiefen Brunnen mit 6,5 Liter Schüttung pro Sekunde. Es ist genug Wasser im Boden da“, so Fleischmann.
Trockene, heiße Sommer seien daher kein Problem, sagt er, sondern das nicht vorhandene Leergut. Gerade in den Sommermonaten und nach langen Wochenenden komme es zu Engpässen, denn die Menschen seien im Urlaub und Leergut bleibe wochenlang im Keller gebunkert. Nur wenn das Leergut zeitnah zurückgegeben werde, könne die Produktionsanlage die sichere Versorgung mit genügend Mineralwasser gewährleisten. „Wenn wir das Wasser nicht abfüllen und ausliefern können, haben wir ein Problem.“
Für die Unterstützung aus Bad Dürrheim in der Not sei er dankbar. Es komme immer wieder vor, dass man einander helfe. „Es ist ein Geben und Nehmen“, sagt Fleischmann. Dennoch sein Appell an die Menschen: „Gebt das Leergut zeitnah, insbesondere vor dem Urlaub, ab.“