Seit beinahe einem Jahr können die Volkertshausener ihr eigenes Trinkwasser aus dem Tiefbrunnen Wiechser Steig nicht nutzen. Grund dafür ist eine Verunreinigung des Wasser, das verkeimt war. Obwohl die Proben mittlerweile wieder unbedenklich seien, warte die Gemeinde laut Bürgermeister Marcus Röwer auf den Einbau eines Filters. Deshalb bekommen die Volkertshausener ihr Wasser derzeit noch per Notversorgung von den Singener Stadtwerken. Das soll sich aber bald ändern.

Inzwischen wurde der Einbau einer Aufbereitungsanlage an die Firma Hydro-Elektrik GmbH aus Ravensburg vergeben, teilt der Volkertshausener Bürgermeister auf Anfrage des SÜDKURIER mit. Eigentlich hätte dieser UV-Filter schon Ende Juni eingebaut werden sollen, der Termin wurde allerdings vonseiten des Lieferanten verschoben, heißt es weiter. „Grund für die Verzögerung waren interne Abstimmungsprobleme im Bereich Elektronik und Wasser“, so Röwer. Die Kosten für Filter und Einbau würden sich insgesamt auf rund 100.000 Euro belaufen.

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Bald gibt es wieder das eigene Trinkwasser

Lange müssen die Volkertshausener Bürger aber nicht mehr warten. „Der Einbau des Filters ist nun für August vorgesehen. Danach wird wieder das Wasser aus dem Volkertshauser Tiefbrunnen ins Netz geleitet werden“, kündigt der Bürgermeister an.

Bis Volkertshausen die eigene Trinkwasserquelle wieder nutzen kann, wird der Ort von den Singener Stadtwerken notversorgt. Dadurch entstehen für die Gemeinde zusätzliche Kosten für den Wasserpreis, den sie an die Stadt Singen zahlen muss, sagt Röwer: „Die im Jahr 2025 abgenommene Wassermenge steht noch nicht genau fest. Wir gehen aber davon aus, dass es insgesamt – für 2024 und 2025 – knapp 200.000 Euro sein werden.“

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Wurde das Trinkwasserproblem rechtzeitig bekannt?

Als die Verunreinigung im Sommer 2024 auftrat, wurde das dadurch entstandene Trinkwasserproblem in den Augen des Volkertshausener Bürgermeisters zeitig kommuniziert: „Als die Verkeimung festgestellt wurde, hat die Gemeinde noch am selben Tag Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufgenommen, um die notwendigen Maßnahmen abzustimmen.

Anschließend wurde – ebenfalls am selben Tag – die Bevölkerung über die Push-Funktion unserer Gemeinde-App und eine Briefkasten-Einwurf-Aktion informiert“, betont Röwer. Und in der ersten Gemeinderatssitzung nach dem Ereignis habe es einen Bericht über die Lage gegeben.

„Als die Verkeimung festgestellt wurde, hat die Gemeinde noch am selben Tag Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufgenommen, um die ...
„Als die Verkeimung festgestellt wurde, hat die Gemeinde noch am selben Tag Kontakt mit dem Gesundheitsamt aufgenommen, um die notwendigen Maßnahmen abzustimmen.“ Marcus Röwer, Bürgermeister Volkertshausen | Bild: Matthias Güntert

Weshalb es überhaupt zu der Verkeimung kam, ist unklar. „Eine genaue Untersuchung wäre zu aufwändig gewesen, da mehrere Einflussfaktoren wie Niederschlag, Bodenbeschaffenheit und externe Zuflüsse eine Rolle spielen könnten“, erklärt der Bürgermeister. Doch seit geraumer Zeit seien die Werte der Wasserproben wieder gut.