Auf dem ehemaligen Schöllhorn-Gelände in der Friedrichstraße wird offenbar der Entwurf des Häfler Architektur-Büros Kienzle, Vögele, Blasberg umgesetzt. Dies erfuhr Architekt Andreas Rogg aus Konstanz, der bei dem Architekturwettbewerb für das Gelände den ersten Preis gemacht hatte. "Bauherr August Junker hat mich darüber informiert, dass unser Entwurf aus dem Rennen sei", bestätigte Andreas Rogg gegenüber dem SÜDKURIER.
Der Wettbewerb war eine der Voraussetzungen der Stadt Friedrichshafen an den Bauherren August Junker beim Erwerb des Grundstückes gewesen. Insgesamt hatten sich acht Architekturbüros aus der Region an der Ausschreibung beteiligt. Alle Büros stammten aus Konstanz, Friedrichshafen oder Ravensburg. Bei der Präsentation der drei Siegerentwürfe hatte Baubürgermeister Stefan Köhler betont, dass der Siegerentwurf des Konstanzer Architekten Rogg insgesamt der "ansprechendste" gewesen sei. Insgesamt sei dies der Entwurf, der sowohl der Jury als auch der Stadt und dem Technischen Ausschuss am besten gefiele, so Köhler damals.Trotzdem machte er wohl nicht das Rennen. "Mir gegenüber argumentierte Junker, dass der zweitplatzierte Entwurf mehr Wohnfläche enthalte", erklärt Rogg.
August Junker selbst wollte sich zu der offenbar bereits getroffenen Entscheidung nicht öffentlich äußern. "Ich kann das nicht bestätigen", sagte er auf Nachfrage dieser Zeitung. Die Bebauung auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Schöllhorn und der Stadtkasse, die im Januar abgerissen werden soll, sorgte für viel Aufsehen in der Stadt. Nachdem Junker das Schöllhorn gekauft hatte, verkaufte ihm die Stadt Friedrichshafen auch die alte Stadtkasse. Zahlreiche Bürger forderten den Erhalt beider Gebäude, die aber nicht unter Denkmalschutz standen. Am 7. April 2016 begannen die Abrissarbeiten an dem 1811 erbauten Schöllhorn, seither klafft eine Lücke in der Friedrichstraße.