Wo blitzt es gerade? Auf der Suche nach Antworten sind Autofahrer in der Zeppelinstadt beispielsweise auf soziale Netzwerke angewiesen. Bei Facebook etwa finden sich Warnungen wie diese: "Blitzer an der Jugendherberge Friedrichshafen stadtauswärts, 50 km/h erlaubt." Vielleicht war sogar genau dieser Hinweis vom 29. Dezember einer, der sich besonders schnell herumgesprochen hat. Einer von der Stadt veröffentlichten Blitzerstatistik zu "verdeckten Geschwindigkeitsüberwachungen" zufolge waren jedenfalls nur zehn von 900 Fahrzeugen, die an jenem Samstag zwischen 8.15 und 11.15 Uhr in der Lindauerstraße gemessen wurden, zu schnell.

Zwei Messsysteme im Einsatz

Solche Statistiken sollen nun monatlich beantworten, wo es wann und mit welchem Ergebnis geblitzt hat. Die beiden Messsysteme für mobile Kontrollen, über die die Stadt nach Auskunft von Sprecherin Andrea Kreuzer verfügt, standen der ersten veröffentlichten Erhebung zufolge im Dezember an 20 Standorten und erfassten 10 137 Fahrzeuge, von denen 449 zu schnell waren.

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Über den Sinn von Kontrollen wird im Netz mitunter diskutiert. "Hoffentlich erwischt es den einen oder anderen", ist etwa unter dem Hinweis auf einen Blitzer in der Nähe eines Kindergartens zu lesen, "die müssen sich noch ihr Weihnachtsgeld erblitzen", steht unter einem anderen Eintrag. Die Stadt selbst begründet die Kontrollen damit, dass der Verkehr für alle sicherer werden soll. Anders als die stationären Geräte dienen die mobilen Geräte laut Andrea Kreuzer nicht dazu, Überschreitungen an einer bestimmten Straße zu verhindern. "Vielmehr sollen die Verkehrsteilnehmer im gesamten Stadtgebiet dazu angehalten werden, die Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten." Der Wunsch nach einer veröffentlichten Blitzerstatistik sei im Gemeinderat geäußert worden.

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Wo und wann wird kontrolliert?

Nach mancher Kontrolle im Dezember wurde jeder zehnte gemessene Fahrer zur Kasse gebeten, nach anderen fast bis gar niemand. Zu den Messergebnissen selbst liefert die Statistik nur vereinzelt Anhaltspunkte. Hintergrund ist, dass nur ein Messsystem auch den Gesamtverkehr registriert, so Kreuzer. Die Messstandorte werden Andrea Kreuzer zufolge in erster Linie nach Gefahrenpotenzialen ausgesucht – etwa in der Umgebung von Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Einrichtungen, Zebrastreifen und Unfallschwerpunkten. "Zeitlich orientieren wir uns am höchsten Verkehrsaufkommen beziehungsweise an den Zeitspannen mit den höchsten Verstoßquoten", so Kreuzer. Messungen würden aber auch auf Anregungen von Bürgern hin eingeplant, wenn Seitenradarmessungen zuvor eine hohe Verstoßquote bestätigen.

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Hier wurden 2018 die meisten Verstöße festgestellt

Eine Statistik, die etwa Aufschluss zur Anzahl aller 2018 gemessenen Fahrzeuge und Verstöße geben würde, müsste nach Auskunft aus dem Rathaus aufwendig erstellt werden. Wo bei mobilen Messungen die meisten Verstöße festgestellt wurden, lässt sich aber sagen. 1402 Autofahrer haben sich 2018 in der Ravensburger Straße ein Bußgeld eingehandelt, 842 in der Hauptstraße, Höhe Hausnummer 25, und 824 in der Zeppelinstraße, Höhe Strandbad. Die hohe Anzahl der Verstöße lässt Kreuzer zufolge nicht unmittelbar auf eine hohe Verstoßquote schließen, hier seien auch häufigere Messungen eine Ursache.