Wieder hat beim Seehasenfest das Wetter eine Rolle gespielt. Am Freitag wurde etwa das Drachenbootrennen wegen drohendem Regen und Sturm abgesagt. 2023 war bereits das Feuerwerk wegen angekündigtem Gewitter vom Samstag auf den Sonntag verschoben worden. In seiner Bilanz zur diesjährigen Veranstaltung sagt Bürgermeister Dieter Stauber daher: „Vielleicht muss man sich daran gewöhnen, dass solche Feste auch bei Starkregen stattfinden können.“ Das sei dann auch eine Art Klimawandelanpassung.

Kai Nopper aus der Leitung des Seehasenfest-Präsidiums spricht davon, dass die Beteiligten des Wetters wegen in einer „Habachtstellung“ waren. Er sagt aber auch: „Die Temperaturen waren für den Seehas ganz schön angenehm.“ Wenn es nicht, wie am Donnerstag- und Freitagabend regnete, ließ es sich auf dem Festgelände also gut aushalten. Am Samstag, an dem es trocken blieb, gab es nach Schätzungen der Stadt rund 70.000 Besucherinnen und Besucher, über alle Tage hinweg seien es geschätzt 155.000 Besucher gewesen. 2023 schätzte die Stadt auf 146.000 – damals war gerade der Samstag in dieser Hinsicht schwach.

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Schwer zu übertreffendes Fahrgeschäft

Christine Waggershauser, ebenfalls aus der Leitung des Seehasenfest-Präsidiums, freut sich dabei nicht nur über die vielen Besucher, sondern auch die aktiven Schülerinnen und Schüler aus Friedrichshafen: Demnach waren es über 2000, die an den sportlichen Veranstaltungen teilnahmen. Waggershauser dankt zudem dem Württembergischen Yachtclub, von dessen Hafen aus wegen der Molesanierung erneut der Abschied des Seehas‘ am Montag gestartet wurde.

Von links: David Bercher von den Johannitern, Jens Dittrich vom Polizeirevier Friedrichshafen, Christine Waggershauser (Leitung des ...
Von links: David Bercher von den Johannitern, Jens Dittrich vom Polizeirevier Friedrichshafen, Christine Waggershauser (Leitung des Seehasenfest-Präsidiums), Petra Schömer, stellvertretende Leiterin des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Ordnung, Bürgermeister Dieter Stauber, Ines Weber (Leitung Amt für Soziales, Familie und Jugend), Cathrin Batzner (Verantwortliche für Märkte und Veranstaltungen) und Kai Nopper (Leitung des Seehasenfest-Präsidiums) vor dem Rathaus. | Bild: Simon Conrads

Kai Nopper kommt zu seinem Fazit: „Wir Häfler können toll feiern, und wir können friedlich feiern.“ Dem pflichten Cathrin Batzner, bei der Verwaltung verantwortlich für Märkte und Veranstaltungen, und Ines Weber, Amtsleiterin Soziales, Familie und Jugend bei. Batzner freut sich auch über Lob der Schausteller, die ihr versichert hätten, immer gerne nach Friedrichshafen zu kommen. Sie frage sich nur, wie sie das 66 Meter hohe Fahrgeschäft „Evolution“ im kommenden Jahr noch übertreffen kann.

Betrunken auf dem E-Roller

Die Polizei bestätigt den Eindruck des friedlichen Fests auch auf Basis der vermerkten Straftaten. Bislang seien 30 Straftaten bekannt, Verkehrsdelikte ausgenommen. „Die Zahlen sind zurückgegangen“, kommentiert das Jens Dittrich vom Polizeirevier Friedrichshafen. 2023 gab es laut Polizei 51 angezeigte Straftaten. Größtenteils handele es sich bei den diesjährigen Delikten um Diebstähle, Körperverletzungen und Beleidigungen. Elf Körperverletzungsdelikte wurden angezeigt, zwei Personen verbrachten die Nacht in Gewahrsam und 22 Platzverweise sprach die Polizei aus.

Dittrich weist zudem darauf hin, dass die Polizei vermehrt Jugendliche mit elektronischen Zigaretten erwischt habe. 13 solcher sogenannter Vapes wurden demnach abgenommen. „Das ist bei den Jugendlichen im Moment richtig auf dem Vormarsch“, sagt Dittrich. Auffällig sei in diesem Jahr zudem die Zahl der Verkehrsdelikte, gerade der Trunkenheitsfahrten auf E-Rollern gewesen. „Viele überschätzen sich da“, sagt Dittrich. Die Polizei habe seit Donnerstag über 30 Blutkontrollen gemacht. Einen Hinweis hat der Beamte außerdem für Menschen, die auf dem Seehasenfest etwas verloren hätten. Eine ganze Kiste voller Fundsachen gebe es, man könne sich also ans Fundbüro wenden.