Die Masken der Hafennarren sind echte Handarbeit: Beim aktuell vierten Profischnitzer werden die Masken angefertigt. Wer genau hinschaut, kann an den Details der Masken erkennen, wer sie angefertigt hat. Denn: Kein Maskenschnitzer kopiert einfach die Arbeit seines Vorgängers. Vielmehr greift er wesentliche Gesichtszüge auf und interpretiert sie neu.
Die Vielfalt der Hafennarren-Masken
So hatte die letzte Generation der Hafennarren noch eckige Falten unter den Augen.
Die neue Generation hat zwei geschwungene Falten anstelle der einen, gezackten Falte.
Auch das Philtrum, die Einbuchtung in der Mitte der Oberlippe, der neuen Masken ist rundlicher gestaltet, beinahe als Grübchen. Und die Zähne und Lippen haben neu geschwungene Linien.
Die älteren Hafennarren weisen derweil auch hier eindeutig schärfere, kantigere Züge auf.
Mit all diesen Details und der präzisen Bemalung nimmt eine solche Maske mehrere Arbeitstage Zeit in Anspruch

Damit der Maskenträger oder die Maskenträgerin sich nicht verletzt, wird die Maske auf sein Gesicht angepasst und anschließend passgenau gepolstert. Wichtig ist hierbei, dass die Maske an den Wangen eng anliegt. So wird die Nase vor Stößen geschützt.
Und ja, Sie sehen richtig: Unten am Kinn ist eine Slipeinlage eingeklebt. Nichts anderes saugt den Schweiß des Trägers so zuverlässig auf, heißt es.
Und so schaut das komplette Häs dann in Aktion aus:
Wichtig dabei: Der Fuchsschwanz, der den Frühlingswind symbolisiert, muss getragen werden. Auch der Tauforden gehört dazu. Die dunklen Schuhe symbolisieren die Erde, die weißen Handschuhe und Socken den Restschnee. Die Farben des Häs stehen ebenso wie der Blumenkranz für den Frühling.
So viel Zeit und Geld steckt in einem Häs der Hafennarren:
- Die Maske: Rund einen Monat arbeitet der Maskenschnitzer: vom Maßnehmen des Gesichts des Maskenträgers bis hin zur Bemalung. Sie kostet 260 bis 270 Euro.
- Der Blumenkranz wird innerhalb von 45 bis 60 Minuten aus Seidenblumen gebunden und kostet 20 Euro.
- Das Nähen des Häses bei der Schneiderin kostet etwa 350 Euro, hinzu kommen die Kosten für den Stoff, etwa 9 Euro pro Laufmeter.
- Das Seidengarn für die Kordeln kostet etwa 50 Euro. Die Kordeln werden im Verein selbst gemacht. Kordeln und Quasten und weitere Details werden von jedem Hästräger selbst angenäht. Die Kordeln werden im Verein selbst gedreht – Kostenpunkt 1,85 Euro pro Laufmeter – und die Quasten von allen selbst gewickelt. Je nach Geschick geht das unterschiedlich schnell.
- Das „G‘schell“ liegt bei 260 bis 300 Euro, das Herstellen der Glocken dauert etwa sieben Stunden. Der Riemen für das „G‘schell“ kommt vom Schuster.
- Einfach gekauft werden lediglich die Fuchsschwänze für 15 bis 20 Euro das Stück, die weißen Handschuhe, weißen Socken und die dunklen Schuhe.
- Das komplette Häs nimmt etwa 27 bis 40 Stunden Zeit in Anspruch. Mit all seinen Bestandteilen kostet das komplette Häs etwa 1000 Euro.
Weil das ein ganz schöner Batzen Geld ist, bekommen Neulinge bei den Hafennarren im ersten Jahr ein Häs gestellt. Danach kaufen sie sich dann (teilweise nach und nach) ihre eigene Ausstattung. Besonders zur Maske – dem „G‘sicht“ eines jeden Narren – entsteht mit der Zeit eine enge Bindung.