Gumpiger 2022 in Friedrichshafen: „Corona – duck dich!“
Coronabedingt ist der Gumpige in Friedrichshafen abermals anders. Närrisch geht es stellenweise aber doch zu – und ganz schön bunt. Ein Besuch in Schulen und Kindergärten.
Faszination Waldhexe: Im Kindergarten des städtischen Bildungshauses in Ailingen-Berg dürfen die Berger Narren immerhin aufs Grundstück. Begeistern können sie die Kinder auch durchs Fenster.
| Bild: Lena Reiner
Kurz vor 9 Uhr schleicht eine schwarz gekleidete Hexe mit ihrem Besen durch die Grundschule Fischbach. Im Kostüm und hinter der FFP2-Maske verbirgt sich die Rektorin Christine Waggershauser. „Ich finde es wichtig, den Kindern die Fasnet nahezubringen als Teil der Kultur hier“, sagt sie. Daher überlasse sie heute auch nichts dem Zufall. Sie und Konrektorin Inka Poppe sind quasi im Zwillingslook unterwegs. Anti-Corona-Hexen seien sie, erklärt Waggershauser und lacht.
Grundschule Fischbach: Vor diesen beiden sollte das Virus sich wegducken. Grundschulrektorin Christine Waggershauser (rechts) und Konrektorin Inka Poppe haben sich als Anti-Corona-Hexen verkleidet. Ob der Partnerlook Zufall ist? Waggershauser erklärt lachend: „Ich überlasse hier nichts dem Zufall!“
| Bild: Lena Reiner
Ein Kollege kommt in Schornsteinfegermontur vorbei und grüßt gut gelaunt. In den Klassenzimmern geht es erstaunlich ruhig zu. Waggershauser testet, ob die lokalen Narrenrufe auch sitzen. Dann testet sie, wie spontan die Kinder sind und stimmt mit „Waggers?“ an. Die Reaktion ist ein lautes „Hä?“. Beim zweiten Mal gelingt der neue Ruf. Ein Mädchen aus der Klasse 4d schlägt vor, Corona einzubinden. Die Schulleiterin greift den Gedanken auf: „Corona – duck dich!“
Julia Köb erklärt den Kindern der Klasse 2b an der Fischbacher Grundschule das Häs der Buchhornhexe. Die sind selbst bunt verkleidet.
| Bild: Lena Reiner
An der Grundschule Fischbach herrscht bereits die ganze Woche Fasnetskultur: Jeder Tag steht unter einem anderen Verkleidungsmotto; am Vortag gab es verrückte Frisuren zu sehen. Am Gumpigen lautet die Regel: Fasnetskostüm. Nach ein bisschen Aufwärmen klappt‘s auch mit den hochgereckten Armen zu den Narrenrufen.
| Bild: Lena Reiner
Draußen auf der Straße tönen Schalmeienklänge durch den Nebel. Die Fischbacher Schalmeien sind hier gemeinsam mit den Bächlesfischern unterwegs und spielen am Straßenrand ein bisschen Musik.
Spielen am Donnerstagmorgen im dichten Nebel: Die Fischbacher Schalmeien. Von Bächlesfischern und Buchhornhexen begleitet ziehen sie durch den Ort.
| Bild: Lena Reiner
Im Kindergarten St. Christophorus lautet das Fastnachtsmotto an diesem Gumpigen: „Bunte Unterwasserwelt“.
Kleine Meerjungfrauen, Piraten, Quallen und Frösche springen am Gumpigen im grün-blau dekorierten katholischen Kindergarten St. Christophorus in Fischbach rum, denn hier ist das Fastnachtsmotto „Bunte Unterwasserwelt“.
| Bild: Sabine Wienrich
Leckeres Waffelessen: Die kleinen Piraten und Meerjungfrauen im Kindergarten St. Christophorus in Fischbach brauchen eine Stärkung: Elternbeirätin Meike Feiri backt, ihre Kinder Milena und Jonathan helfen fleißig, die Waffel zu verteilen.
| Bild: Sabine Wienrich
Sogar ein paar kleine Buchhornhexen haben sich im Kindergarten St. Christophorus unters närrische Volk gemischt.
| Bild: Sabine Wienrich
Valentina Alvino (links) und ihre Freundin Lena Hummel machen eine Station der Meeres-Olympiade, die die Erzieherinnen des Kindergarten St. Christophorus für die Kinder liebevoll am Gumpigen vorbereitet haben.
| Bild: Sabine Wienrich
Die kleine Carlotta Holzer aus dem Kindergarten St. Christophorus in Fischbach schaut noch ein bisschen skeptisch drein und muss sich noch ein bisschen an die Fasnet gewöhnen.
| Bild: Sabine Wienrich
Auch am nächsten Halt in Ailingen-Berg verschwindet die Fasnetsdekoration zwar beinahe im dichten Nebel, doch es tönt laute Musik. In der Kita Sonnenschein sind am Morgen die Berger Narren zu Gast. Mit den großen Kindern tanzen sie im Garten, die Kleinen schauen von drinnen dem Treiben zu.
Mitten im Nebel ertönt in Ailingen-Berg Musik. Die älteren Kinder dürfen zu den Narren nach draußen und tanzen prompt mit. Die jüngeren Kinder schauen von drinnen zu.
| Bild: Lena Reiner
Für die jüngeren Kinder, die von drinnen zugeschaut haben, gibt es Süßigkeiten durchs Fenster von den Berger Narren, die in der Kita Sonnenschein in Ailingen-Berg zu Gast waren.
| Bild: Lena Reiner
Dann geht‘s weiter nach nebenan mit Musik und Narretei. Der Kindergarten des Bildungshauses Berg wartet bereits auf den unterhaltsamen Besuch. Der Funke springt auch mit Abstand und durchs Fenster über: Die Kinder freuen sich über Besuch und Süßigkeiten.
Fast normal ging es im Kindergarten im Bildungshaus Ailingen-Berg zu: Die Narren durften zwar nicht nach drinnen, aber in den Garten und konnten von dort die Kinder unterhalten. Manche von ihnen trauten sich ans Fenster, andere schauten lieber durch die Scheibe zu, als draußen die Narren – hier zwei Gehrenmännle – ihr Unwesen trieben.
| Bild: Lena Reiner
Auch im Kindergarten St. Petrus Canisius gibt es ein buntes Programm. In Kleingruppen und coronakonform, erläutert Einrichtungsleiterin Jasmin Lutz.
Auch an Fasnet sind Coronaregeln einzuhalten: Weil man die Schminke darunter nicht sehen würde, hat Jasmin Lutz vom Kindergarten St. Petrus Canisius kurzerhand ihre Maske passend zum Kostüm hergerichtet.
| Bild: Lena Reiner
Auch im Kindergarten St. Petrus Canisius in der Marienstraße geht es an diesem Tag kunterbunt zu. In kleinen Gruppen gibt es unterschiedliche Programmpunkte für die Kinder: von Modenschau bis Kino. Verkleidet sind die meisten der Kinder. Spiderman gibt es in dieser Gruppe gleich dreimal.
| Bild: Lena Reiner
Und auch im Kinderhaus Wiggenhausen wird ab 9.30 Uhr Fasnet gefeiert. Rund zwei Stunden später ist die Narretei dann vorbei; die Kinder stimmen ein letztes Lied an.
Bei diesem Bild fallen gerade ein paar Süßigkeiten auf die Fotografin. Die Kinder im Wiggenhauser Kinderhaus haben einen eigenen Wagen gebastelt und machen einen kleinen Umzug, weil es keinen offiziellen geben wird.
| Bild: Lena Reiner
Im Kinderhaus in Wiggenhausen ist das närrische Treiben am Gumpigen nach fast zwei Stunden zu Ende. Das hausinterne Fasnetsprogramm soll noch bis zum Dienstag weitergehen.
| Bild: Lena Reiner
„Es ist schade, dass es heute keine Befreiung gibt, aber die Kinder freuen sich einfach, dass sie sich heute verkleiden und ein bisschen bewegen dürfen“, sagt Anita Hirscher, die an der Grundschule in Schnetzenhausen unterrichtet. Auch sie und ihre Kolleginnen haben sich verkleidet.
Im Lehrerzimmer der Grundschule in Schnetzenhausen sind die Katzen los: Lea Patzelt, Michaela Mhury, Tina Strauch, Anita Hirscher und Heidi Möhrle posieren hier fürs Foto. Auch ohne Narrenbesuch und Befreiung der Grundschule machen sie das Beste aus der Situation.
| Bild: Lena Reiner
Die Kostümvielfalt ist groß an der Schnetzenhauser Grundschule. Nicht alle Kostüme erklären sich auf den ersten Blick. So hat das Huhn in der letzten Reihe rechts oben seinen Schlachter – links davon mit etwas roter Farbe auf dem weißen Shirt – direkt mit dabei.
| Bild: Lena Reiner
Ausnahmezustand an der Grundschule in Schnetzenhausen: Ausnahmsweise dürfen die Jacken draußen ausgezogen werden, damit man die Kostüme besser sieht.
| Bild: Lena Reiner
Moment mal, Gitarre zum zauberhaften Kostüm? Da passt doch was nicht zusammen! An der Schnetzenhauser Grundschule werden beim Spielen die Requisiten zu den Kostümen abgelegt, weil es sich in den Kostümen auch prima über den Hof toben lässt – und gelangen prompt in andere Hände.
| Bild: Lena Reiner
Mit besonders viel Schwung geht‘s auch wieder ins Schulgebäude. An der Schnetzenhauser Grundschule herrscht auch ohne Befreiung prima Stimmung. Lehrerin Anita Hirscher sagt: „Meine Schüler freuen sich einfach, sich heute verkleiden und ein bisschen bewegen zu dürfen.“
| Bild: Lena Reiner
Von der Schülerbefreiung bis zum letzten Tanz der Narrenmutter