Der Gemeinderat muss am kommenden Montag noch zustimmen, aber der Finanz- und Verwaltungsausschuss hat bereits signalisiert, dass es in der Stadt künftig Flächen für die Pop-up-Gastronomie geben soll. OB Simon Blümcke betonte in seiner ersten Sitzung an der Spitze der Verwaltung, dass man mit gastronomischen Angeboten auf Zeit Konzepte ausprobieren und neue Wege gehen könne.

Simon Blümcke (Mitte) leitete am Montagnachmittag seine erste Ausschusssitzung in Friedrichshafen. Neben ihm seine Bürgermeisterkollegen ...
Simon Blümcke (Mitte) leitete am Montagnachmittag seine erste Ausschusssitzung in Friedrichshafen. Neben ihm seine Bürgermeisterkollegen Fabian Müller (links) und Dieter Stauber. | Bild: Wieland, Fabiane

„Die Stadt ist immer wieder mutig gewesen“, machte Blümcke deutlich. So habe man auch mit der „Minibar“ am Rathaus zuletzt erlebt, „dass es auch an eigentlich unmöglichen Orten doch Möglichkeiten gibt“. Pop-up-Angebote seien nicht immer und überall denkbar, aber an bestimmten Orten lassen sie sich realisieren, so der OB, der dafür plädierte, Innovatives zu testen.

Die Stadt hat elf geeignete Standorte für Pop-up-Gastronomie ermittelt. Das sind der Bereich am Musikpavillon im Uferpark, am ...
Die Stadt hat elf geeignete Standorte für Pop-up-Gastronomie ermittelt. Das sind der Bereich am Musikpavillon im Uferpark, am Zeppelindenkmal, an der Musikmuschel, am Gondelhafen, am oberen Kirchplatz, am Adenauerplatz, am Buchhornplatz, am Romanshorner Platz, am Hinteren Hafen, am Charlottenhof und am Franziskusplatz. | Bild: Schönlein, Ute
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Innenstädte und der Einzelhandel stecken in einem Transformationsprozess. „Wir können nicht alle Probleme lösen, aber wir können nach und nach entsprechende Schritte gehen“, so der neue OB. Er wolle sich bei der Verwaltung bedanken, die hier mutig diskutiert habe. „Wir probieren Dinge aus und sehen, wie sie funktionieren“, betonte er. Natürlich werde man dann auch ermitteln, was klappt und was nicht, aber man müsse erst einmal ins Tun kommen.

Mit Blick auf die Gastronomie in der Stadt machte er zudem deutlich: „Es geht nicht darum, etablierte Betriebe zu schwächen.“ Diese könnten von einer höheren Frequenz in der Stadt gleichermaßen profitieren, ist er überzeugt. Zudem dürfen sich auch etablierte Gastronomiebetriebe mit Pop-up-Angeboten beteiligen. „Das ist sogar ein ausdrücklicher Wunsch.“

Elf Standorte ermittelt

Nachdem es nach Angaben der Stadt zuletzt vermehrt Anfragen für Pop-up-Gastronomien in der Innenstadt gegeben habe, hat die Verwaltung elf geeignete Standorte ermittelt. Das sind der Bereich am Musikpavillon im Uferpark, am Zeppelindenkmal, an der Musikmuschel, am Gondelhafen, am oberen Kirchplatz, am Adenauerplatz, am Buchhornplatz, am Romanshorner Platz, am Hinteren Hafen, am Charlottenhof und am Franziskusplatz.

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Im kommenden Jahr sollen maximal fünf Pop-up-Angebote genehmigt werden. „Ziel ist es dann, diese Flächen von Ostern bis Ende September zu bespielen“, erläuterte Stefanie Fritz vom Stadtplanungsamt und fügte hinzu: „Ich denke, wir haben ein gutes Portfolio geschaffen, um das im nächsten Jahr zu erproben.“

Schnellere Genehmigung?

Die Fraktionen bewerteten das Konzept allesamt positiv. Sie konnten sich mitunter sogar zeitlich noch eine Ausweitung vorstellen. Den Genehmigungsprozess fanden Teile des Gremiums zu kompliziert. „Wenn die Standorte schon vorgeprüft sind, müssten Genehmigungen doch innerhalb von vier bis maximal sechs Wochen vorliegen“, fand Gaby Lamparsky (FDP). Auch Simon Wolpold (Netzwerk für Friedrichshafen) warnte vor zu aufwändigen Genehmigungsprozessen.

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Blümcke wies darauf hin, dass das Bewerbungsverfahren umfassend geschildert sei. Je mehr Unterlagen die Bewerber bereits vorlegen können, desto einfacher sei das Prozedere, betonte er. Für seine Verwaltung nehme er das Signal aus dem Gremium – „seid mutig“ – gern als Arbeitsauftrag mit.