Seit mehr als 15 Jahren ist klar, dass die Albert-Merglen-Grundschule nicht nur ein Sanierungsfall, sondern auch viel zu klein ist. Doch immer wieder wurde die Schule in der Heinrich-Heine-Siedlung hintenan gestellt. Im letzten Sommer beschloss der Rat, am Hauptfriedhof neu zu bauen. Weil ein Bürgerentscheid drohte, revidierte der Rat im Dezember die Entscheidung. Da ging die Mehrheit aber wohl noch davon aus, dass Schulbetrieb und Neubau am alten Standort irgendwie parallel funktionieren.
Rolls-Royce braucht Flächen selber
Funktioniert aber nicht, hieß es vergangene Woche im Bauausschuss des Gemeinderats. Das Schulgrundstück sei zu klein. Einige Container müssten auf der anderen Straßenseite des Industriewegs aufgestellt werden. Nur gehört der Parkplatz dort Rolls-Royce Power Systems (RRPS). Und der Konzern brauche die Fläche selber, erklärte Erster Bürgermeister Fabian Müller. Eine Aussage, die Stadtrat Philipp Fuhrmann (Netzwerk) in Zweifel zog. Er hätte das gern schriftlich.

Die Debatte entfachte neu, weil das Rathaus die Grundschule für die Bauzeit in den Fallenbrunnen verlegen will. Die Schule soll interimsweise auf die grüne Wiese vor der Swiss International School umziehen. Aber für die Fläche gibt es noch kein Baurecht. Das zu schaffen sei kompliziert und würde mindestens zwei bis drei Jahre in Anspruch nehmen. Rechnet man für den Aufbau der Containerschule noch ein Jahr hinzu, dann gehen die Erstklässler in vier Jahren immer noch in eine viel zu kleine und sanierungsbedürftige Schule.
Und nun? Martin Baur (CDU) stellte den Vorschlag in den Raum, den Fallenbrunnen 18 als Alternative zu nutzen. Das ginge, erklärte Stadtbauamtsleiter Wolfgang Kübler, noch dazu viel schneller. Wenn das Gebäude grundsaniert und dann – wegen des hohen finanziellen Aufwands – auch weiter genutzt würde.
Neue Dauerlösung im Fallenbrunnen?
Die Aussage klang im Bauausschuss nach. Wäre das dann nicht sogar die bessere Dauerlösung für die Albert-Merglen-Schule? Nur liegt dieser Standort ganz am Rand des Schulbezirks und weit weg vom Quartier Heinrich-Heine-Straße. Vorerst wollen sich die Stadträte den Vorschlag noch einmal genauer ansehen.