„Das Ergebnis der Verkehrsmediation war eine Sensation“, sagte Walter Zacke (Bürgerliste Pro Kluftern). Man habe sich auf verkehrsbegleitende Maßnahmen verständigt und es herrschte Aufbruchsstimmung. Jetzt, drei Jahre später, sei von der geplanten Verbesserung des Bus- und Bahnverkehrs, neuen Querungshilfen und Bremsinseln sowie Tempo 30 allein die Querungshilfe in Efrizweiler umgesetzt. „Wo ist denn diese Aufbruchsstimmung geblieben, die wir damals hatten, diese Probleme wirklich anzupacken?“ Er könne nur vermuten, dass „die alte Denkweise ‚Straßenbau hat Priorität‘“ wieder eingekehrt sei. Am Ende hängte der Ortschaftsrat einstimmig eine lange Forderungsliste zur schnelleren Umsetzung oder Vorbereitung der Maßnahmen an.
„Es geht alles etwas langsam“, sagt der Bauamts-Leiter
Tobias Gähr, Leiter des Straßenbaumts des Bodenseekreises, erläuterte die Komplexe Dialogverfahren B 31-neu, Bodenseegürtelbahn, Radwege und bauliche Maßnahmen in den Ortsdurchfahrten und Geschwindigkeiten, sprich Tempo 30. Matthias Schedler vom Amt für Kreisentwicklung berichtete über das Thema Busverkehr (Städteschnellbus Ravensburg-Konstanz, Linien 7396, Linien 11 und 12, Abendlinie A10). Gähr gab zu: „Es geht alles etwas langsam.“ Zugleich versicherte er: „Wir arbeiten nach Kräften, damit wir vorankommen.“ Er und Schedler verwiesen auf zahlreiche Hindernisse, die von bisher nicht gelungenen Grundstückskäufen (Querungshilfen, Radwege), über vertragliche Bindungen (Stadtbus Friedrichshafen) bis hin zur Abhängigkeit von bisher nicht gefallenen Entscheidungen (Gemeinderat Markdorf zu Fahrradstraßen) reichten.
Über Letzteres regte sich Bernd Caesar (SPD) auf, weil sich die Kreisverwaltung hier ausdrücklich nur eine Umsetzung bejaht, wenn die betroffenen Städte und Gemeinden zustimmen. Das habe bei den Radfahrstraßen in Tettnang und Kressbronn/Langenargen zum Scheitern geführt. Peter Schwarzott (FW) meinte daraufhin, dass man nicht mehr demokratische Prozesse fordern könne und dann nicht einverstanden sei, wenn es den eigenen Vorstellungen entgegen liefe. Gähr outete sich als Freund einer Verbindung von Kluftern nach Markdorf und weiter nach Bermatingen. Es soll beispielsweise geprüft werden, ob eine Querung der B 33 bei Wirrensegel möglich sei – eine von insgesamt 30 Radwegemaßnahmen im westlichen Friedrichshafen, Immenstaad und Richtung Markdorf.