Friedrichshafen – Mit dem Park(ing) Day am Sonntag gestaltete die Stadt Friedrichshafen den Höhepunkt ihrer Teilnahme an der Europäischen Mobilitätswoche (EMW) vom 16. bis 22. September. An diesem Tag konnten die Besucherinnen und Besucher innerhalb des Häfler Stadtgebiets kostenlos Bus fahren, die Charlottenstraße wurde in eine Festmeile verwandelt, bei der die Parkplätze in frei gestaltbare „Räume“ umfunktioniert wurden.
Neben Infoständen zum Thema Mobilität und Kinderaktionen haben auch viele Vereine, Firmen sowie Bürgerinnen und Bürger Parkplatzflächen gestaltet. Sie wurden etwa für einen Flohmarkt-Tisch, eine Bücher-Tausch-Aktion, Verkostungen oder Bewegungsangebote genutzt. Ein neuer E-Hybrid-Bus des Stadtverkehrs und der RABus-Shuttle konnten besichtigt werden, ein mobiles Eisstock-„Lättle Schießen“ oder Torwandschießen luden zur Bewegung ein. Auf dem Parkplatz Alte Feuerwache sorgten ein Rahmenprogramm für Familien und die Band Brassmusix sowie verschiedene Ensembles der Musikschule für Unterhaltung, die Sportler des Kunst- und Einradvereins RRMV zeigten ihr Können.
Möglichkeiten aufgezeigt
„In der Aktionswoche zeigen wir viele Möglichkeiten auf, wie man nachhaltig mobil sein kann. Beim Park(ing) Day am Sonntag weichen die Autos in der Charlottenstraße Aktions- und Infoständen oder machen Platz für Musik und vieles mehr“, so Bürgermeister Dieter Stauber. Die Woche bot zahlreiche Themen und Programme, etwa die OB-Radtour oder das Ampelquiz „Warten & Raten“ zur Verkürzung der Wartezeiten. Die Zeppelin Universität engagierte sich mit einer Podiumsdiskussion zur Mobilitätswende, im Kiesel K42 gab es eine Autorenlesung, ZF lud Gründungswillige und Start-ups für eine vernetze nachhaltige Mobilität zu einer Gründerwoche am Seemoser Horn ein und ein kostenloser Rad-Check auf dem unteren Buchhornplatz wurde angeboten.
Bürgermeister Dieter Stauber hatte auf der Musikbühne sichtlich Freude bei der Siegerehrung für die erfolgreichsten Teilnehmer des Stadtradelns im Juni. Die Idee dabei, möglichst viele Autokilometer durch Radfahren zu ersetzen, erreichte 2024 so viele Teilnehmer wie noch nie. 39 Teams mit 1855 Radfahrern engagierten sich in knapp 35.000 Fahrten, wobei sie 388.443 Kilometer zurücklegten und 64 Tonnen CO2 vermieden. In der Teamwertung kam Rolls-Royce Power Systems mit 45.456 km auf Platz 3, das Karl-Maybach-Gymnasium mit 52.849 km auf den 2. Platz und Platz 1 holte sich wie bereits im Vorjahr das Graf-Zeppelin-Gymnasium mit sensationellen 83.758 km, gefahren durch 492 aktive Radlern. Stolz nahm Corinna Burger in Vertretung der Haupt-Organisatorin Neele Onnen die Glastrophäe und die Urkunde entgegen. „Wir haben viel Kompetenz und viele sehr Engagierte an der Schule“, freute sich Corinna Burger. Sie ist Lehrerin für Englisch, Ethik und IT und sei gerne Lehrerin im GZG, sie freue sich über Erfolge als Lohn für die Anstrengungen das Jahr über. Aktivster Einzelfahrer war erneut Jürgen Dodeck mit 2604 Kilometern, gefolgt vom Ehepaar Tom (2267 km) und Daniela (1465 km) Reger.
Elementarer Teil der EMW sind langfristig angelegte Maßnahmen für nachhaltige Mobilität. In Friedrichshafen wurde dafür ein weiterer Teilabschnitt der Radschnellverbindung „Veloring“ beim Waggershauser-Tunnel umgesetzt. Es wurden zwei „Fahrradflundern“ angeschafft. Das sind bewegliche Fahrradabstell-Plattformen, die an verschiedenen Standorten mehrere Monate aufgestellt werden zur Ermittlung des Bedarfs an zusätzlichen Radabstellmöglichkeiten oder Parkzonen für Sharing-Scooter oder -Pedelecs. Im Rahmen eines Förderprogramms wurden 50 Behindertenparkplätze mit einem Bodensensor ausgestattet, welcher Echtzeit-Belegungsdaten liefert. So soll der Parksuchverkehr reduziert und der Bedarf sowie die richtige Verortung der Behindertenparkplätze geprüft werden.