Die Wirtschaftslage in Europa macht aktuell vielen Branchen zu schaffen. Nach einem schwachen ersten Halbjahr hat etwa der Autozulieferer ZF seine Umsatzprognose für 2024 nach unten korrigiert. Der Motorenspezialist am Bodensee, Rolls-Royce Power Systems (RRPS), kann sich hingegen über ein erfolgreiches erstes Halbjahr freuen, wie es in einer Mitteilung heißt.

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Unternehmensangaben zufolge konnten Betriebsergebnis, Umsatz und Auftragseingang deutlich gesteigert werden. Als Grund geben die Verantwortlichen gute Geschäfte im Segment Power Generation mit starker Nachfrage bei der Ausrüstung von Rechenzentren an, zudem „das wachsende Behördengeschäft sowie wirksame Effizienzmaßnahmen“. RRPS-Chef Jörg Stratmann hatte dem Unternehmen schon Anfang des Jahres mit Blick auf 2024 ein „ein gutes Jahr“ vorhergesagt. Man sei sich sicher, mit der Strategie richtigzuliegen.

Jörg Stratmann, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen.
Jörg Stratmann, Vorstandsvorsitzender von Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen. | Bild: Andreas Ambrosius

Auch die Halbjahreszahlen kommentiert er mit den Worten: „Die Stärke unserer im Herbst 2023 vorgestellten neuen Strategie mit dem Fokus auf profitables Wachstum und der intensive Einsatz der Teams im gesamten Unternehmen zeigen sich in diesen positiven Geschäftszahlen.“ Das aktuelle Ergebnis bestätige den eingeschlagenen Kurs. Erstmals seit 20 Jahren entwickle man eine neue MTU-Motorenplattform. „Der dreistellige Millionenbetrag, den wir dafür in den kommenden Jahren investieren, unterstreicht unser Vertrauen in diese Technologie“, so der CEO.

Umsatz klettert um sechs Prozent

Das bereinigte Betriebsergebnis ist RRPS-Angaben zufolge im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 56 Prozent auf 222 Millionen Euro gestiegen. Der Umsatz kletterte um sechs Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Beim Auftragseingang verzeichnete das Unternehmen mit Hauptsitz in Friedrichshafen und britischem Mutterkonzern ein Plus von 26 Prozent. Für das zweite Halbjahr 2024 wird eine höhere bereinigte Betriebsgewinnmarge erwartet, die „der typischen Saisonalität entspricht“, so das Unternehmen.

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Schon 2023 hatte das Unternehmen Spitzenzahlen vorgelegt, gleichzeitig aber auch an seinem strikten Sparprogramm festgehalten. Zum Umfang der Einsparungen äußerten sich die RRPS-Vorstände damals nicht. Allerdings ist klar, dass diese auch die Belegschaft treffen werden. Der Mutterkonzern Rolls Royce hatte im Oktober 2023 angekündigt, weltweit bis zu 2500 Stellen streichen zu wollen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bei den Häflern aufgrund einer Standort- und Beschäftigungssicherung bis Ende 2026 ausgeschlossen.