Für Einheimische gehören sein sonores Brummen und sein Anblick zum Alltag, Gäste zücken rasch die Kamera oder das Smartphone, wenn sich der Zeppelin nähert.
Sommer am Bodensee – wie oft starten die Zeppeline Tag für Tag?
An Tagen mit gutem Flugwetter startet ein Zeppelin nach Angaben der Reederei in der Regel zehn bis zwölf Mal und fliegt dabei auf verschiedenen Routen von 30 Minuten bis zu zwei Stunden. „Bei entsprechender Nachfrage setzen wir unsere beiden Luftschiffe auch gleichzeitig ein. Dann kommen an Spitzentagen auch mal 20 Flüge zusammen“, sagt Eckhard Breuer, Geschäftsführer der Zeppelin-Reederei.
Wann waren in diesem Jahr besonders viele Starts und Landungen zu verzeichnen?
„Traditionell ist der Ferienmonat August der stärkste Saisonmonat für uns. So auch in dieser Saison“, betont Eckhard Breuer. Am Wochenende, 15./16. August, seien die beiden Schiffe zu insgesamt 41 Flügen gestartet. „Der August hat uns aber auch einige Wetterkapriolen beschert. So zum Beispiel am verregneten letzten Augustwochenende, an dem kein einziger Flug stattfinden konnte“, macht der Zeppelin-Chef deutlich.
Lässt sich sagen, wie viele Flüge durch den Lockdown ausgefallen sind?
„Unsere Passagiersaison umfasst die sieben Monate von April bis Oktober, dazu einige Tage im März und einige Tage im November“, so Eckhard Breuer. Durch die Corona-Situation konnte die Zeppelin-Reederei erst Anfang Juni in die Saison starten.
„Und dann auch zunächst nur mit reduzierter Passagierzahl an Bord, um Abstand halten zu können“, erklärt der Reederei-Chef. So habe man ein gutes Drittel der Passagiersaison verloren. „Was uns sehr geholfen hat, waren in dieser Zeit die beiden Wissenschaftskampagnen für das Forschungszentrum Jülich und die Flugtage zum Mut machen mit dem Alle-für-alle-Zeppelin im April.“

Lassen sich die ausgefallenen Flüge auffangen?
Zwei vollständig ausgefallene Flugmonate mit mehr als 500 Flügen lassen sich in fünf verbleibenden Saison-Monaten nicht aufholen, betont Eckhard Breuer. Seit Juli verspüren man aber wieder eine erfreulich starke Nachfrage, sodass die Reederei für die zweite Saisonhälfte durchaus optimistisch sei.
Wie lang wird die Saison in diesem Jahr gehen?
„Wenn das Wetter mitspielt, wollen wir bis zum 15. November fliegen“, erklärt Breuer.
Was wird in den kommenden Wochen entscheidend sein?
„Das Wetter, denn wir haben uns für den September sehr viel vorgenommen. Dafür brauchen wir jetzt einfach ein paar Wochen mit überwiegend ruhigem Flugwetter“, sagt der Zeppelin-Chef. Einer der beiden Zeppeline werde am Bodensee fliegen, während der zweite den ganzen September auf Tour sein wird. Zunächst zu Passagierflügen im Rheinland und in Frankfurt.
„Dabei haben wir auch wieder Messtechnik der Jülicher Atmosphärenforscher an Bord. Anschließend geht es nach Frankreich zum 24-Stunden-Rennen in Le Mans und am Wochenende darauf zum 24-Stunden-Rennen am Nürburgring. Wir werden den Zeppelin dort erstmals als TV-Kameraplattform für den Sender Eurosport einsetzen. Die Luftbilder dieser beiden Rennen liefert also der Friedrichshafener Zeppelin„, sagt Eckhard Breuer.
Zeppelin-Chef: „Langweilig werden die kommenden Wochen nicht“
Ende September besuche der Zeppelin dann für einige Tage Baden-Baden, um dort die Gewinner eines Radio-Gewinnspiels zu fliegen. „Und zum Tourfinale 2020 bieten wir Anfang Oktober nochmals Passagierflüge über München an. Langweilig werden die kommenden Wochen also wahrscheinlich nicht.“