Spätestens seit Oberbürgermeister Simon Blümcke Ende Februar den Doppelhaushalt für die Jahre 2025 und 2026 vorgelegt hat, dürfte allen klar sein, die Stadt leitet einen Sparkurs ein. Mehrere Großprojekte wurden gestoppt, Parken, Kitas und Tickets werden teurer. Und auch die Eintrittspreise für die Häfler Bäder werden wohl steigen. Die Ausschüsse beraten kommende Woche über die neue Entgeltordnung.

Die Häfler Bäder bieten aus Sicht der Stadt ein breites Angebotsspektrum, sind mit Blick auf andere Kommunen vergleichsweise günstig. Wie es in der Sitzungsvorlage für den Finanz- und Verwaltungsausschuss heißt, sind die Eintrittspreise zuletzt im Januar 2022 angepasst worden. Seither seien die Löhne um 15 Prozent gestiegen, berücksichtige man die Zulagen für Aufsichtskräfte, liegen die Steigerungen sogar bei 20 Prozent. Darüber hinaus seien die Energiepreise deutlich höher ausgefallen.
Der Kostendeckungsgrad war zuletzt auf rund 21 Prozent gesunken, der Zuschussbedarf der Stadt damit gestiegen. Nach mehreren Jahren unveränderter Eintrittspreise sei nun eine deutliche Anhebung geboten. Nachteile gegenüber Wettbewerbern seien nicht zu befürchten. Die Verwaltung schlägt vor, die Eintrittspreise zum 1. April um durchschnittlich 25 Prozent anzupassen. Doch was bedeuten die Preissteigerungen ganz konkret?
Preis-Beispiele für eine Familie
Die Tageskarte für Familien im Sportbad kostet aktuell 14,40 Euro, ab April soll der Preis auf 20 Euro steigen. Im Frei- und Seebad Fischbach sowie im Wellenbad Ailingen bezahlen Familien bisher am Tag 9,60 Euro, künftig sollen es 12 Euro sein. Im Strandbad Friedrichshafen gibt es die Tageskarte für 4,80 Euro, künftig für 8 Euro.
Preis-Beispiele für einzelne Badegäste
Die Tageskarte für das Sportbad Friedrichshafen kostet für Erwachsene derzeit 7,20 Euro. Die Stadtverwaltung schlägt vor, dass der Preis ab April auf 10 Euro steigen soll. Der ermäßigte Ticketpreis steigt von 3,60 auf 7,50 Euro. Das Tagesticket für Sauna und Bad kostet künftig 24 Euro (bisher 20 Euro). Für den ermäßigten Tagestarif werden 18 statt bisher 15 Euro fällig.
Im Frei- und Seebad Fischbach sowie im Wellenbad Ailingen soll die Tageskarte für Erwachsene künftig 5,50 (bisher 4,80 Euro) kosten, ermäßigt werden 4 statt bisher 2,40 Euro fällig. Im Strandbad kostet die Einzelkarte pro Tag 3,50 statt bisher 2,40 Euro, ermäßigt 2,50 (bisher 1,20 Euro). Im Vergleich zu anderen Seebädern in der Region gehöre das Strandbad damit auch künftig zu den günstigsten Anbietern, schreibt die Stadt. In Überlingen werden für die beiden Freibäder ebenfalls 3,50 Euro für ein Tagesticket fällig. Im Rheinstrandbad Konstanz sind es 4 Euro.
Saisonkarte für regelmäßige Besucher
Die Jahreskarte für das Sportbad gab es bislang für 432 Euro, ermäßigt für 216 Euro. Diese soll künftig nicht mehr angeboten werden. Als Rabattmöglichkeit gelten weiterhin die Geldwertkarten. In den Frei- und Strandbädern werden die Saisonkarten hingegen auch weiterhin zur Verfügung stehen.

In Fischbach und Ailingen steigt der Preis für die Saisonkarte von 120 auf 140 Euro, ermäßigt gibt es die Saisonkarte für 76 (bisher 60 Euro). Im Strandbad gibt es die Saisonkarte bislang für 60 Euro, ab April soll der Preis auf 70 Euro steigen. Ermäßigt kostet die Saisonkarte künftig 36 statt bislang 30 Euro. Die Saisonkarten der Freibäder sollen sich im Vergleich zum Einzeleintritt ab dem 25. Besuch, im Strandbad ab dem 20. Besuch rechnen.
Kurzschwimmtarife werden angepasst
Auch künftig soll es im Sportbad einen Kurzschwimmtarif (5,50/ermäßigt 4 Euro) geben. Dieser wird künftig von bisher zwei auf eineinhalb Stunden begrenzt und preislich korrigiert. Zusätzlich wird ein Drei-Stunden-Tarif für 8 Euro (ermäßigt 5,50) angeboten, der den bisherigen Abendtarif ersetzt. Kurzschwimmtarife in Freibädern gelten als nicht wirtschaftlich, der Kurzschwimmtarif am frühen Morgen im Frei- und Seebad Fischbach soll daher künftig entfallen.
Gruppentarife und Geldwertkarten
In den Freibädern gibt es bisher keinen Gruppentarif. Da die Nachfrage nach Angaben der Verwaltung vorhanden ist, schlägt sie einen Gruppentarif in allen vier Bädern vor. Der Rabatt soll sich auf zehn Prozent des Einzeltarifs belaufen und auf den Tageseintritt oder den Drei-Stunden-Tarif anrechenbar sein. Die Geldwertkarten bieten aus Sicht der Stadtverwaltung bisher einen verhältnismäßig hohen Rabatt auf Eintrittskarten. Künftig soll der Rabatt auf maximal 20 Prozent reduziert werden.
Mehreinnahmen für die Stadt
Das Frei- und Seebad Fischbach sowie der Badebereich des Sportbads gehören zum Stiftungshaushalt. Strandbad, Wellenbad und der Saunabereich des Sportbads werden über den städtischen Haushalt abgerechnet. Durch die Anpassung der Eintrittspreise könnten für den städtischen Haushalt Mehreinnahmen von rund 161.000 Euro erzielt werden, so die Prognose. Im Stiftungshaushalt könnten 195.000 Euro zusätzlich eingenommen werden.
Die Anpassung der Gebühren wird am 10. und 12. März in den Ausschüssen beraten. Ein Beschluss ist am 24. März in der Sitzung des Gemeinderats vorgesehen.