Wer mit einem kranken Kind das Mutter-Kind-Zentrum des Medizin Campus Bodensee in Friedrichshafen aufsucht, kann sich sicher sein: Hier wird alles getan, um dem kleinen Menschen zu helfen. Manchmal dauert es ein bisschen, was zunächst aber als gutes Zeichen zu werten ist. Denn das bedeutet: Das Kind ist nicht in akuter Gefahr – und es müssen jetzt zuerst die Kinder versorgt werden, denen es noch schlechter geht. Schlussendlich ist diese Klinik ein großes Glück für Kinder und Eltern, denn hier werden stets alle versorgt – auch wenn das Personal dabei Belastungsgrenzen erreicht, wie beispielsweise derzeit aufgrund der heftigen Infektwelle bei Kindern.

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Fataler Fehler im System

Dass ausgerechnet die Kinder- und Jugendkliniken dieses Landes aufgrund der gesundheitspolitischen Vorgaben unter so einem enormen Kostendruck und Sparzwang leiden, ist ein fataler Fehler im System. Denn eine ganzheitliche Betreuung und Versorgung von Kindern ist zeitintensiv und oft unkalkulierbarer als beispielsweise bei Erwachsenen. Doch das findet sich in den Abrechnungsschemata und Kalkulationen der stationären Versorgung nicht wieder. Und so warnen die Fachgesellschaften und Verbände seit Jahren vor einer Verschlechterung der Versorgungsqualität in der Kinder- und Jugendmedizin.

Aufgrund der schwierigen Arbeitsbedingungen – Stichwort Pflegepersonaluntergrenze – fehlen zudem besonders in der Kinderkrankenpflege Fachkräfte. Applaus reicht nicht, stattdessen muss eine sinnvolle Kalkulation her, die dem wahren Wert der Kindergesundheit Rechnung trägt.

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