Beim Richtfest für den neuen Bauhof im Herrenweiherweg waren nur frohe Gesichter zu sehen, denn auf dieser Baustelle läuft – anders als bei anderen aktuellen Großprojekten der Gemeinde – bis jetzt nahezu alles nach Plan.

Zum Fest waren nicht nur die aktuellen Gemeinderäte, sondern auch deren Vorgänger eingeladen. „Sie haben die maßgeblichen Beschlüsse für den neuen Bauhof gefasst“, erklärte Bürgermeister Johannes Henne. Bis auf zusätzliche Kosten für die Baugrundverbesserung gab beim neuen Bauhof bislang keine unangenehmen Überraschungen. „Wir konnten sogar die Kosten für die Baugrundverbesserung durch günstigere Angebote bei anderen Arbeitspaketen fast kompensieren“, berichtet Architekt Alexander Mohr.

Die Kostenschätzung für das Projekt lag im Februar inklusive Baugrundverbesserung bei knapp 3,5 Millionen Euro. Im selben Monat begannen die Erdarbeiten, jetzt steht der Rohbau komplett und auch die Heizungs-, Sanitär- und Elektroarbeiten seien bereits weit fortgeschritten, berichtete Mohr erfreut und fügte hinzu: „Holzfassade, Tore und Fenster sind bestellt.
Bis es Winter wird, wird das Gebäude dicht sein, sodass der Innenausbau erfolgen kann“. Auch das Gewächshaus solle noch vor dem Winter stehen, sodass es bereits zum Überwintern frostempfindlicher Pflanzen genutzt werden könne. Pünktlich im August 2020 werde der Umzug vom alten in den neuen Bauhof möglich sein, so Mohr.

Knapp 2000 Quadratmeter Nutzfläche wird der neue Bauhof haben. Bauhofleiter Jürgen Hund freut sich, dass es nach dem Umzug im kommenden Sommer für ihn und sein 14-köpfiges Team nicht mehr so beengt zugehen wird, wie derzeit.

Ganz besonders freut ihn, dass sich dann auch – anders als derzeit – Fahrzeughallen und Werkstätten in getrennten Räumen befinden werden: „Die Dieselabgase in der Halle sind beim Arbeiten in der Werkstatt jetzt schon ziemlich belastend.“ Und auch für die Tische, Bänke, Schirme, Bühne und alles, was sonst noch für die beliebten Feste in der Gemeinde gebraucht wird, wird es im neuen Bauhof endlich auch geräumigen Lagerflächen geben.

Ortsbaumeister Ulrich Kohler und Statiker Meinrad Schneider erklommen in traditioneller Zimmermannskluft das Baugerüst, befestigten den Richtbaum, sprachen den Richtspruch und ließen ihre Gläser an der Wand des Gebäudes zersplittern, auf dass dies den künftigen Nutzern Glück bringe. Die Kluft trugen Kohler und Schneider im Übrigen zu Recht: beide haben vor etlichen Jahren auch eine Ausbildung zum Zimmermann abgeschlossen, Schneider hat sogar den Meistertitel in diesem Handwerk erworben.