Für das Kindergartenjahr 2019/20 rechnet der stellvertretende Hauptamtsleiter Michael Müller mit einer sehr guten Auslastung der gemeindeeigenen Kitas in allen Bereichen. Die Nachfrage nach allen Betreuungsarten sei hoch. Insbesondere bei der Ganztagesbetreuung für Drei- bis Sechsjährige übersteige rechnerisch der Bedarf die Zahl der derzeit zur Verfügung stehenden Plätze. Der Bedarf, den die Anmeldungen zum Stichtag 1. März ergeben haben, könne nur durch Aufstockung der Kleingruppe der Kita Seegaddel auf eine Ganztags-Gruppe mit 20 Kindern gedeckt werden.
Es sei nicht möglich, in den für Regelbetreuung konzipierten Kindergärten Strandbadstraße, Auf dem Ruhbühl und Kippenhausen den Bedarf nach Ganztagesplätzen zu decken, erklärte Müller. Daher werde bereits mittelfristig auch die sechste ganztagestaugliche Gruppe im Neubau der Kita Seegaddel dringend benötigt.
Gruppen sind provisorisch ins frühere Grundschulgebäude umgezogen
Die alte Kita Seegaddel steht nicht mehr, die Gruppen sind provisorisch ins frühere Grundschulgebäude umgezogen. Derzeit betreut die größte gemeindeeigene Kita dort 78 Kinder in fünf Gruppen. Der Baubeginn für den Neubau ist noch nicht erfolgt. Nach Fertigstellung der Kita Seegaddel soll sich das Kinderhaus Schulstraße auf U3-Betreuung spezialisieren und die Kita Seegaddel auf Ü3-Betreuung, erklärte Müller zu den mittelfristigen Plänen.
Krippenplätze schwieriger zu planen als Kindergartenplätze
Die Zahl der benötigten Krippenplätze sei erheblich schwieriger zu planen als die der Kindergartenplätze, erklärte Müller. Dass sich viele Eltern recht kurzfristig entschieden, ob – und wenn ja welche – Betreuung sie in Anspruch nehmen möchten, stelle eine große Herausforderung dar. Im Krippenbereich stünden, wenn man die Plätze in der gemeindeeigenen Kitas Schulstraße und Seegaddel, der Molen-Kita bei Airbus und im Familientreff zusammen betrachte, derzeit für 59 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsplatz zur Verfügung. Durch Schaffung weiterer Krippenplätze könne man jedoch mehr Zweijährige statt in altersgemischten Gruppen der Kindergärten in den Krippenbereich aufnehmen. Dadurch schaffe man in den Kindergärten mehr Kapazitäten für Ü3-Kinder.
Ausgaben für Kinderbetreuung in der Gemeinde steigen
Die Ausgaben für die Kinderbetreuung in der Gemeinde steigen seit vielen Jahren. Im Haushaltsplan 2019 sind dafür Ausgaben von mehr als 4,5 Millionen Euro eingeplant, denen Einnahmen von etwa 1,9 Millionen gegenüberstehen. Auf etwa 3 Millionen Euro summieren sich allein die Personalkosten, das sind rund zwei Drittel der Gesamtkosten.
Der Kritik des neu gewählten Gemeinderats Marco Theiling (SPD) an den geplanten Gebührenerhöhungen setzte Bürgermeister Johannes Henne den niedrigen Kostendeckungsgrad und die hohen Qualitätsstandards der örtlichen Einrichtungen entgegen.
Kita-Gebühren steigen
Mit Beginn des neuen Kindergartenjahres am 1. September werden in den Kitas der Gemeinde die Gebühren um etwas mehr als drei Prozent steigen. Für einen Platz im Regelkindergarten werden für eine Ein-Kind-Familie 128 Euro (aktuell 124 Euro) fällig. Die Gebühren für andere Betreuungsformen steigen analog. Ein Ganztagesplatz in der Kinderkrippe kostet für eine Ein-Kind-Familie dann 549 Euro. Je nach Zahl der Kinder einer Familie sind die Preise gestaffelt. Günstiger wurde hingegen seit dem 1. April das Essen in den Kitas. Es kostet jetzt 3,24 Euro/Tag. Zuvor waren es 4,50 Euro im Kindergarten und 3,40 Euro in der Krippe.
Bei der Festlegung der Gebühren und Zuschläge für andere Betreuungsformen folgte die Gemeinde – wie seit etlichen Jahren – den gemeinsamen Empfehlungen der Kirchen und kommunalen Landesverbände. Die Verbände empfehlen außerdem, einen Kostendeckungsgrad von 20 Prozent durch Elternbeteiligung anzustreben. In Immenstaad wird 2019 nach derzeitigen Berechnungen durch die erhobenen Kita-Gebühren ein deutlich niedrigerer Kostendeckungsgrad erreicht: etwa 9 Prozent.