Das Gebiet Hardt-Horn im Westen der Seegemeinde gehört zu den besonders hochwertigen Wohngebieten Immenstaads. Jetzt soll der dort bestehende Bebauungsplan durch einen neuen abgelöst werden, der eine Verdichtung der Bebauung ermöglicht.
Potenzial zur Nachverdichtung
Stadtplaner Helmut Hornstein erklärte vor der Vorstellung seines Planentwurfs die grundsätzlichen Planungsziele, die auch von politischer Seite vorgegeben sind: Der zunehmenden Zersiedlung solle Einhalt geboten werden, indem Potentiale zur verträglichen Nachverdichtung in bestehenden Siedlungsgebieten gesucht und genutzt werden. Im Bereich Hardt-Horn sind die Grundstücke grundsätzlich ausgesprochen großzügig bemessen. Im jetzt überarbeiteten Plangebiet waren bislang elf Baufenster eingezeichnet. Nur drei davon sind bis heute für eine Bebauung genutzt. Im Verhältnis zur Grundstücksfläche sind die Baufenster im bisherigen Bebauungsplan zudem sehr klein. „Es ist ein hochwertiges und offenes Wohngebiet, aber bisher nicht gerade flächenschonend“, fasste Hornstein zusammen. „Hier können wir weitere Baugrundstücke generieren, ohne zu stark in die vorhandene Bebauung einzugreifen.“ Aus elf Baufenstern im alten Bebauungsplan sind im Planentwurf 21 geworden.
Beschleunigtes Verfahren geplant
„Es bleibt aber beim freistehenden Einfamilienhaus und immer noch großen Gartenflächen“, erklärte Hornstein dazu. Vereinzelt seien auch Doppelhäuser möglich. Generell solle eine zweigeschossige Bebauung ermöglicht werden, die Erdgeschoss-Fußbodenhöhe unter Berücksichtigung der Hanglage für jedes einzelne Haus separat festgelegt werden. Der Bebauungsplan solle in einem beschleunigten Verfahren nach Paragraph 13a des Baugesetzbuchs erstellt werden. Damit fördere der Gesetzgeber Verdichtung im Innenbereich. Auch Ausgleichsflächen oder eine ausführliche Umweltprüfung seien in diesem Verfahren nicht nötig. Die Belange des Artenschutzes würden jedoch selbstverständlich berücksichtigt, beantwortete Hornstein eine Frage von Markus Böhlen (Grüne) hierzu. Ein Biologe habe sich das Gelände den ganzen Sommer über angeschaut und sehe keine Probleme. Es gebe lediglich ein paar Gehölze, die – soweit möglich – erhalten werden sollen.
Auslöser bauwillige Bürger
Die Änderung des Bebauungsplans sei auch durch Anfragen von bauwilligen Bürgern ausgelöst worden, erklärte Bürgermeister Johannes Henne. Alle Gemeinderäte stimmten der Aufstellung des Bebauungsplans im beschleunigten Verfahren zu. Martin Frank (CDU) sagte dazu: „Ich freue mich, dass es bald für die Interessenten los gehen kann.“
Bürger beteiligen
- Plangebiet: Als Bereich „Hardt/Horn“ wird das gesamte Gebiet westlich der Strandbadstraße bezeichnet. Das jetzige Plangebiet „Hardt-Horn Teilbereich Mitte/Süd“ ist ein Teilstück davon und liegt etwa in der Mitte von „Hardt/Horn“. Der bisherige Bebauungsplan sieht dort insgesamt elf Häuser vor, es stehen aber erst drei. Zum Plangebiet gehören Grundstücke zwischen der südlichen Hardtstraße und der Stichstraße in der Mitte des Gebietes „Hardt-Horn“ sowie einige Grundstücke seeseitig der südlichen Hardtstraße. Nach Osten hin endet der seeseitige Planbereich vor dem Hardthof.
- Bürgerinformation: Im Rahmen einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung lädt die Gemeinde interessierte Bürger, Grundstücksbesitzer und Anwohner zu einem Informationsabend am kommenden Dienstag, 3. Dezember, ab 16 Uhr in den Bürgersaal des Rathauses ein.