Immenstaad – Seit dem 14. Dezember ist der Ortsbus Geschichte. Der Preissprung von 34.000 auf 98.000 Euro, vor allem verursacht durch den Wegfall von Zuschüssen, war für die Gemeindekasse zu viel. Als Alternativen prüfte die Verwaltung die Optionen Anrufsammeltaxi und Bürgerbus. Die Taxilösung komme für Immenstaad nicht infrage, da es kein Taxiunternehmen im Ort gibt, sagt Hauptamtsleiter Michael Haase: „Die Unternehmen würden für jede Anfahrt 20 Euro und für den gefahrenen Kilometer 2,50 Euro berechnen. Eine Förderung gäbe es nur für gefahrene Kilometer. Aus Sicht der Verwaltung ist das nicht darstellbar.“

Anders sieht es mit einem Bürgerbus aus. „Das bedeutet: Bürger fahren Bürger“, erläutert Haase. Da dies im Ehrenamt geschehe, entfielen die Personalkosten. Die Gemeinde werde sich an einem solchen Projekt beteiligen, ein Betreiberverein könne sich vom Land fördern lassen. Es gebe mehrere Möglichkeiten der Ausgestaltung, entscheidend sei die Frage: „Wie viele Ehrenamtliche mit welchem Führerschein finden wir, die wie oft in der Woche wie viele Fahrten übernehmen?“ Die Gemeinde plant eine Infoveranstaltung, um Bürger dafür zu gewinnen.

Der Gemeinderat stimmte jetzt zu, einen möglichen Bürgerbus anzugehen. „Wir müssen etwas für Kippenhausen und den Ruhbühl tun“, sagte Alexander Mohr (CDU). Das betonte auch der Kippenhauser Ortsvorsteher Thomas Manz: „Der Abschied vom Ortsbus hat ohne Zweifel ein Loch in die Anbindung von Kippenhausen gerissen.“ Er plädierte zusätzlich für eine bessere Anbindung an die Region durch überörtliche Buslinien.

Bis ein Bürgerbus einsatzbereit wäre, wird es ein bis zwei Jahre dauern, wie in der Sitzung deutlich wurde. Für die Zwischenzeit schlug Markus Böhlen (Grüne) eine schnell umsetzbare Lösung vor: „Wir könnten an den Bushaltestellen Mitfahrbänkle aufstellen.“ Wer vorbeifahre, könne die dort Sitzenden mitnehmen. Hermann Dikreiter (Freie Wähler) begrüßte dies: „Das ist finanziell kein großer Aufwand.“