Die Gemeinde Todtmoos begrüßt die Entscheidung der Verbandsversammlung des Regionalverbands Hochrhein-Bodensee, Anzahl und Größe der sie betreffenden Vorranggebiete für Windkraftanlagen zu verringern. „Wir sind zunächst einmal ein Stück weit erleichtert und freuen uns, dass der Regionalverband unsere Bedenken und Argumente ernst genommen und gehört hat,“ erklärte Bürgermeister Marcel Schneider am Mittwoch, 28. Mai, in einer Pressemitteilung.

Regionalverband streicht drei Vorranggebiete

Mit der vollständigen Streichung der Vorrangebiete 21 Fetzenberg, 22 Kapellenhalde und ganz besonders 28 Farnberg-Rechberg sei die „Umzingelungswirkung“ grundsätzlich aufgehoben, die vom ersten Planentwurf noch ausgegangen sei, so Schneider. An den verbleibenden Vorrangebieten seien weiter Korrekturen, etwa mit Rücksicht auf die Kliniken oder Wasserschutzgebiete vorgenommen worden.

Der Todtmooser Bürgermeister Marcel Schneider.
Der Todtmooser Bürgermeister Marcel Schneider. | Bild: CDU

Die Verbandsversammlung hatte am 27. Mai den zweiten Anhörungsentwurf für die Teilfortschreibung 3.2 Windenergie des Regionalplans Hochrhein-Bodensee beschlossen. Dieser sieht im Vergleich zum ersten Entwurf eine deutliche Reduzierung der Gebietskulisse für Vorrangebiete auf und unmittelbar neben der Gemarkung Todtmoos vor. Ursprünglich sei die Gemeinde von 25 Prozent der für den gesamten Regionalverband ausgewiesenen Fläche betroffen gewesen, so Schneider.

Windparks westlich und südlich der Gemeinde möglich

Mit den Vorranggebieten 19 Katzenmoos-Kreuzwald und 20 Rohrenkopf-Steinbühl werden auch im aktuellen Entwurf beinahe an der kompletten westlichen Gemarkungsgrenze der Gemeinde Vorranggebiete ausgwiesen. Die Gemeinde rechnet hier mit der Errichtung von bis zu neun Windenergieanlagen zusätzlich zu den bereits vorhandenen fünf. Im Vorranggebiet 24 Höhberg-Wiedenbach direkt neben der südlichen Gemarkungsgrenze der Gemeinde war 2024 von Plänen zur Errichtung von bis zu zwölf neuen Windeenergieanlagen berichtet worden.

Der Bürgermeister verweist darauf, dass Todtmoos auch mit der Gebietskulisse des zweiten Anhörungsentwurf einen außerordentlich hohen Beitrag zur Erreichung des 1,8-Prozent-Flächenziels durch den Regionalverband leisten werde. Der aktuelle Entwurf sehe jedoch im Gegensatz zum ersten eine grundsätzlich verhältnismäßigere Ausweisung vor. Dies sei von enormer Bedeutung. Kein anderes Thema habe in den vergangenen zwei Jahren für derart viel Diskussionsstoff in der Gemeinde gesorgt. „Als nächsten Schritt wird der Gemeinderat eine Stellungnahme zum zweiten Anhörungsentwurf abgeben, sobald das Anhörungsverfahren eingeleitet ist“, so Bürgermeister Schneider.