Die Tage des ehemaligen Parkhotels sind gezählt: Nachdem es etliche Jahre leer gestanden ist und die jüngsten Pläne, daraus eine Seniorenresidenz zu machen, wohl gescheitert sind, zieht die Gemeinde die Reißleine.
Todtmoos hat Anfang September das ehemalige Parkhotel zurückgekauft, wie Bürgermeister Marcel Schneider am 11. September mitteilt. Ein auf Sanierungen ausgerichtetes Unternehmen hatte das Anwesen 2023 gekauft. Die Pläne waren damals groß. Im März 2023 rechneten die damals neuen Besitzer mit Umbaukosten von rund 3,5 Millionen Euro. Geplant waren 16 barrierefreie Wohneinheiten mit 60 bis 75 Quadratmetern Grundfläche. In den Räumen im Erdgeschoss sollte eine Tagespflege auf 200 Quadratmetern Nutzfläche eingerichtet werden.
Umbau sollte in diesem Jahr beginnen
Nach erfolgter Detailplanung sollte mit dem Umbau im Jahr 2025 begonnen werden. Schon damals wurde betont, dass dies zwischen den Besitzern und der Gemeinde, welche das Gebäude zuvor besaß, vertraglich vereinbart worden sei. Die Fertigstellung war damals für Ende 2027, Anfang 2028 geplant.
Doch der Baubeginn ließ auf sich warten und so manch einer in Todtmoos fragte sich, wann es denn nun losgehen soll. So war der noch nicht erfolgte Baustart bereits Anfang April im Gemeinderat Thema, als sich ein Einwohner erkundigte, wann mit dem Umbau begonnen wird. Nach Angaben des Einwohners kursierten im Dorf bezüglich des Bauprojekts schon unterschiedliche Wahrnehmungen. Bürgermeister Marcel Schneider erklärt damals: „Ich bin auf dem Stand, dass mit dem Umbau noch in diesem Jahr angefangen wird“. Mit der zuständigen Firma sei die Verwaltung in gutem Austausch, was den Baubeginn betrifft.
Bürgermeister: Es bestand „akuter Handlungsbedarf“
Scheinbar hat sich diese Hoffnung allerdings zerschlagen: Denn fünf Monate später ist die Situation eine andere. „Nachdem der seit langem vereinbarte Baubeginn Anfang des Jahres nicht eingehalten wurde, bestand nun akuter Handlungsbedarf“, so Schneider. Seit dem Frühjahr habe die Gemeinde Todtmoos deshalb parallele Gespräche mit Regierungspräsidium Freiburg geführt.
Dabei konnte die Gemeinde kürzlich eine Verlängerung des Landessanierungsprogramms Vordertodtmoos III bis zum Herbst 2026 erreichen. Ursprünglich sollte das Programm mit der Fertigstellung des Salesiaweges in diesem Herbst enden. Das Parkhotel, ebenfalls im Sanierungsgebiet liegend, könne nun mit Fördermitteln aus dem Landessanierungsprogramm abgerissen werden.
Das Parkhotel
„Der Abriss ist umgehend in die Wege zu leiten“, macht der Bürgermeister klar. Bereits in der kommenden Gemeinderatssitzung, die am Dienstag, 16. September, stattfindet, steht das Thema auf der Tagesordnung. Der Gemeinderat soll an diesem Abend über die Vergabe der Projektleitung für den Abriss des Parkhotels entscheiden.
„Das Parkhotel in seinem jetzigen Zustand ist ein Schandfleck für unsere schöne Tourismusgemeinde. Jeder Tag, an dem dieser Zustand besteht, ist einer zu viel“, sagt Schneider und fügt hinzu: „Immerhin bietet sich der Gemeinde nun die Gelegenheit, den Innerort an zentraler Stelle nach eigener Vorstellung städtebaulich zu entwickeln. Diesen Entwicklungsprozess werden wir mit dem Gemeinderat nun in den Blick nehmen.“