„Die Gitarre erfreut sich unglaublicher Popularität.“ Harald Stampa muss es wissen, ist er doch selber Gitarrist und hat vor 25 Jahren zusammen mit der Bad Säckinger Kulturreferentin Christine Stanzel das Gitarrenfestival am Hochrhein „Akkorde“ ins Leben gerufen.

Vom jungen Pflänzchen zur breit aufgestellten Reihe

Seit 2001 ist das junge Pflänzchen in der Festivallandschaft zwischen Waldshut-Tiengen und Lörrach gewachsen. Inzwischen ist die Reihe breit aufgestellt, wie man bei der 25. Ausgabe vom 6. September bis 21. November sehen kann.

Auf diese Entwicklung „kann man schon stolz sein“, machte Stampa bei der Vorstellung des Programms im Schützenkeller in Rheinfelden/Schweiz deutlich. Denn was jeder Veranstalter für „Akkorde“ auf die Beine gestellt hat, sei schon eine großartige Sache.

Harald Stampa, der Vater von Akkorde, freut sich auf die 25. Jubiläumsausgabe des Gitarrenfestivals am Hochrhein.
Harald Stampa, der Vater von Akkorde, freut sich auf die 25. Jubiläumsausgabe des Gitarrenfestivals am Hochrhein. | Bild: Jürgen Scharf

Zusammenschluss von fünf Veranstaltungsreihen

Stampa gab einen Rückblick auf das Festival, das sich durch einen Zusammenschluss von fünf Veranstaltungsreihen entwickelte: den Rheinfelder Gitarrentagen, den Markgräfler Gitarrentagen (Müllheim), den Klassik-Aboreihen in Rheinfelden und Bad Säckingen sowie Stampas Gitarrenworkshop. Bald kamen die Städte Laufenburg, Wehr und mit Rheinfelden/Schweiz auch ein grenzüberschreitender Aspekt hinzu. Stadt und Landkreis Waldshut, Lörrach und Steinen gehören inzwischen längst zu diesem kleinen, aber feinen Festival.

Im Jubiläumsjahr bieten die beteiligten Kulturämter und Institutionen ein hochkarätiges Programm, eine „schiere Fülle“, so der Rheinfelder Kulturamtsleiter Dario Rago. Grenzüberschreitend sei viel geboten und die Standorte über die Jahre hinweg erweitert worden.

Von kleinen intimen Locations bs zu großen Sälen

Für Christine Stanzel, sozusagen die Mutter von „Akkorde“, ist es schon erstaunlich, dass es all die Jahre Konzerte gab, sogar in den Coronajahren. Von kleinen, intimen Locations bis hin zu großen Sälen variieren die Räumlichkeiten. Das reicht von dem heimeligen, gemütlichen Gasthaussaal in der „Sonne“ in Laufenburg-Rotzel mit gerade mal 60 Plätzen und „Wohnzimmer-Feeling“ (Sonja Krause von Tourismus und Kultur Laufenburg), wo am 8. November der lyrische Gitarrist und Sänger Jeremiah Wood auftritt, bis zu dem 500 Plätze bietenden Kursaal Bad Säckingen mit großer Akustik.

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Nach Worten von Stanzel ist Bad Säckingen offen für neue Klangeindrücke und Weltmusik wie dieses Mal am 25. September mit dem Trio „Berlin to Lahore“, besetzt mit dem Sitarspieler Ashraf Sharif Khan aus Pakistan und dem Berliner Pianisten Christoph Reuter.

Ebenfalls in den Kursaal kommt am 5. Oktober die hochgelobte Gitarrensolistin Laura Lootens. Zusammen mit den Heidelberger Sinfonikern führt sie das berühmte Concierto de Aranjuez von Rodrigo auf.

Nach mehr Jazz im vergangenen Jahr geht Waldshut dieses Mal meist in Richtung Rock-Pop, wie Pascal Schröder vom Kulturamt sagte. Er ist sich sicher, dass das Marcus Eaton Duo am 27. September und die aktuell gefragte Rockgitarristin Yasi Hofer am 18. Oktober im Ali Theater Tiengen beim Publikum Anklang finden und die 170 Plätze gefüllt werden.

Gypsy Jazz vom Feinsten zieht mit dem zum wiederholten Mal gastierenden Gismo Graf Trio und der Jazzsängerin Cheyenne am 14. November in den KulTurm in Wehr-Öflingen.

Die Gitarre, dieses Instrument der Populärmusik, ist beim Festival in allen Formen präsent und vielstimmig: klassisch, akustisch, Fingerstyle bis E-Gitarre und sogar exotisch.

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Im Haus Salmegg in Rheinfelden/Baden ist am 12. September das Qantara-Trio mit Gesang, Harfe und Oud zu hören, ein Konzert, das einen regionalen Bezug hat, stammt die Mezzosopranistin Jessica Poppe doch aus Wehr. Nach Worten von Rago ist das Spektrum von Akkorde hier breiter ausgelegt, denn es ist keine Gitarre dabei, sondern die arabische Laute. „Lauteninstrumente haben schon immer zum Festival dazugehört“, bestätigt Stampa. Das Programm im Dietschy-Saal umfasst klassische Melodien, Orientalisches und Mittelmeermusik: eine vielfältige musikalische Begegnung.

Der Rheinfelder Jazzclub Ja-ZZ, der zum ersten Mal dabei ist, bestreitet am 21. November im Schützenkeller mit moderner Gypsy-Swingmusik der Berner Band „Zimi‘s Hot Swing Thing“ das Abschlusskonzert.