In einem Zweifamilienhaus im Löschweg in Salem ist am Mittwoch ein schwerer Brand ausgebrochen. Das teilt das Polizeipräsidium Ravensburg in einem Pressetext mit. Das Feuer sei um 23.23 Uhr gemeldet worden. Der Löschweg liegt in Salems Teilort Mimmenhausen.
Feuer geht von einem umgefallenen Heizstrahler aus
Der Brand entstand nach Angaben der Polizei, als ein Heizstrahler umfiel und Lack entzündete. Ein 61-jähriger Bewohner des Hauses hatte den Strahler bei Arbeiten mit dem Lack verwendet. Die Flammen breiteten sich demnach schnell aus und setzten den gesamten Keller in Brand. „Die Feuerwehr wurde alarmiert und rückte mit mehreren Dutzend Einsatzkräften und zig Fahrzeugen zur Einsatzstelle aus“, heißt es im Pressebericht der Polizei. Zudem seien mehrere Fahrzeuge des Rettungsdienstes zum Einsatz ausgerückt.

Drei Personen, neben dem Verursacher eine 65-jährige Frau und eine 40-jährige Frau, wurden mit Rauchgasvergiftungen in ein nahegelegenes Klinikum eingeliefert. Zwei von ihnen konnten von dort bereits wenige Stunden später wieder entlassen werden, während der dritte Patient im Krankenhaus verblieb. Wie Bewohner des Brandhauses am Donnerstagmorgen sagten, befinde sich nun niemand mehr im Krankenhaus.
Wohnungen vorübergehend nicht bewohnbar
Vor ihrem Haus liegt ein Schutthaufen aus verkohlten Körben, Flaschen, Pfannen, Lackdosen – was man so im Keller gelagert hat. Die Feuerwehr hatte die Gegenstände vom Keller in den Hof vor dem Brandhaus verfrachtet. Wie Anwohner am Donnerstagmorgen sagten, hätten sich darin Glutnester befunden. Die Haustüren zu den beiden Doppelhaushälften stehen offen, damit der beißende Gestank abziehen kann.
Bei dem Brand wurden beide Wohnungen in dem Haus so stark beschädigt, teilt die Polizei mit, dass sie vorübergehend nicht bewohnbar sind. Der Schaden wird von den Fachleuten der Polizei auf mehrere zehntausend Euro geschätzt. Der Polizeiposten Salem ermittelt nun wegen fahrlässiger Brandstiftung.
Die Bewohner des Gebäudes seien zunächst bei Verwandten, beziehungsweise bei Bekannten untergekommen, so die Polizei. Der Einsatz der Rettungskräfte vor Ort zog sich über mehrere Stunden hin. Erst vor zwei Wochen war die Salemer Feuerwehr beim Brand in einem Mehrfamilienhaus in Salem-Neufrach gefordert.

Der Einsatz stand unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Jochen Fuchs. Wie er im Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte, seien die Löscharbeiten „personalintensiv“ gewesen, da für die Bekämpfung des Feuers in dem stark verqualmten Kellerraum zahlreiche Atemschutzgeräteträger nötig waren.
Rund 45 Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Salem versahen demnach ihren Dienst, inklusive eines Teams, das den in Markdorf stationierten Gerätewagen des Landkreises mit Atemschutzgeräten bedient. Rund zwölf Kräfte des DRK-Ortsvereins Salemertal mit ihrer Schnelleinsatzgruppe kümmerten sich um die verletzten Personen und sicherten den gefährlichen Einsatz der Feuerwehrleute ab. Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Dagobert Heß machte sich ein Bild von der Lage.
Wie Fuchs sagte, sei die angrenzende linke Haushälfte mittlerweile für die Bewohner wieder freigegeben worden. Die stark durch Rauchgase in Mitleidenschaft gezogene rechte Haushälfte sei bis auf Weiteres nicht bewohnbar. Er gehe davon aus, „dass sie von Grund auf saniert werden muss“.