Nun also doch. Nach langer und hitziger Debatte haben die Ortschaftsräte aus Kippenhausen knapp gegen ihre eigene Abschaffung votiert. Die einen mögen daran einen Dienst an der Demokratie sehen. Für andere ist der Entscheid lediglich ein Klammern an alten Strukturen – Letzteres ist der Fall.
Hand aufs Herz: Steht eine Trennung an, tut das weh. Ob nun die verschlissene Jeans in die Kleidersammlung soll, oder gar eine Beziehung endet: Kurz vor dem Schlussstrich kommen die guten Erinnerungen hoch: Irgendwie war‘s doch gut? Dann folgt der Rückzieher.
Sie sitzen alleine da
Genau das ist in Kippenhausen passiert: Seit Jahren sitzen die Räte meist alleine beisammen, richtige Entscheidungskompetenz haben sie nicht. Die Kippenhausener vertritt ein Gemeinderat, der sich um ihre Belange kümmert. Dennoch halten die Ortschaftsräte und manche Bürger am Gremium fest.
Mit Sicherung der Demokratie hat das nichts zu tun. Wer sich einbringen möchte, kann das problemlos tun: mit Bürgerinitiativen, Vereinen oder Interessensvertretungen. Die würden keine 15.000 Euro im Jahr kosten – so wie der Ortschaftsrat – und dennoch den Ort voranbringen.
Aber zugegeben: Manchmal kommt die Jeans ja wieder in Mode – und mit dem Partner läuft‘s auch wieder besser. Den Kippenhausenern ist genau das zu wünschen – denn sonst haben sie eine Trennung nur hinausgezögert. Und dann tut‘s nochmals weh.