Sport verbindet – manchmal sogar generationenübergreifend. Bei Familie Hirsch/Setzer ist das nicht nur ein Spruch, sondern gelebter Alltag: Alexander Hirsch und sein Sohn Lion Setzer aus Hausen vor Wald betreiben beide die noch relativ unbekannte Sportart Flag Football bei dem Verein Black Forest Hedgehogs.

Schnelligkeit, Taktik, Fairness

Flag Football ist eine moderne, kontaktarme Variante des American Football, die durch Schnelligkeit, Taktik und Fairness überzeugt – und vor allem durch ihre Zugänglichkeit für alle Altersklassen. Gespielt wird in kleinen Teams, ohne harte Tackles.

Ein Tackling oder Tackle, abgeleitet aus dem englischen Verb „to tackle“ für bekämpfen oder angreifen, ist eine Aktion bei den traditionellen Fuß-Ballsportarten, bei der der Gegner robust, aber regelkonform vom Ball getrennt oder auf seinem Weg gestoppt werden soll.

Stattdessen ziehen sich die Spielerinnen und Spieler Flaggen vom Gürtel, um den Gegner zu stoppen. Genau das macht den Sport besonders sicher – und perfekt für Familien wie Hirsch/Setzer.

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Sohn spielt in der zweiten Bundesliga

Während Papa Alexander Hirsch in der Regionalliga das Lederei spielt, ist Sohnemann Lion Setzer in der zweiten Bundesliga beheimatet. „Wir haben vor etwa zwei Jahren mit Flag Football angefangen. Wir hatten mitbekommen, dass es da ein Team gibt. Ich habe schon in der Jugend American Football gespielt. Lion Setzer wollte sich das Ganze auch mal anschauen“, erzählt der 38-jährige Alexander Hirsch.

Und der Funke ist sofort übergesprungen: „Wir waren sofort begeistert von der Mischung aus Schnelligkeit, Taktik und Fairness und konnten uns auch ganz schnell ins Team integrieren“.

Der 18-Jährige erinnert sich gut an seinen Einstieg, „Ich habe gleich gemerkt: Das ist kein Spiel wie Fußball oder Basketball. Hier zählt Köpfchen und jeder Spielzug ist anders. Außerdem ist es cool, dass Papa auch spielt – so verstehen wir beide genau, worüber wir reden.“

Lion Setzer im Training.
Lion Setzer im Training. | Bild: A. Hirsch

Die einfache Ausrüstung, bestehend aus Gürtel, Flaggen, Ball und das weitgehende Verbot von Körperkontakt, machen Flag Football zugänglich, inklusiv und sicher. Frauen und Männer, Kinder und Erwachsene, Sportanfänger und ehemalige Leistungssportler – alle finden ihren Platz auf dem Spielfeld.

Strategisches Denken ist gefordert

Neben Schnelligkeit und Koordination sind vor allem Teamarbeit, Kommunikation und strategisches Denken gefragt. Auch das gefällt den beiden. An den Spieltagen ist der Sport inzwischen fest eingeplant. Wenn Lion Setzer mit seinem Team an einem Spieltag antritt, ist der Papa oft als Zuschauer dabei – oder umgekehrt. „Wir fiebern gegenseitig mit“, so die beiden im Chor.

Die Mannschaft der Black Forest Hedgehogs.
Die Mannschaft der Black Forest Hedgehogs. | Bild: privat

Flag Football wächst und findet immer mehr Anhänger – nicht nur im Wohnzimmer der beiden Sportbegeisterten, sondern auch deutschlandweit. Immer mehr Vereine bieten Flag-Teams an, von Jugendgruppen bis hin zu Erwachsenenmannschaften.

Und obwohl der Sport kontaktlos gespielt werden sollte, kann man sich auch mal Blessuren einhandeln. „Beide Teams haben beim Angriff das Anrecht auf das Lederei, da bleiben Zusammenstöße bei Luftduellen nicht aus, besonders, wenn ich im Angriff unterwegs bin, und versuche den Ball zu fangen. Dabei kann man schon mal mit dem Gegner zusammenstoßen“, so Setzer.

Gecoacht, organisiert und gefördert wird der Sport vom American Football Verband Deutschland (AFVD). Ein echter Meilenstein steht an: 2028 wird Flag Football olympisch bei den Sommerspielen in Los Angeles. Damit bekommt der Sport weltweite Aufmerksamkeit und bietet jungen Talenten ganz neue Perspektiven.

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Auch in der Region bewegt sich viel. So etwa bei den Black Forest Hedgehogs, einem Verein, der aus einer kleinen Freundesrunde entstand und mittlerweile im DFFL-Ligasystem spielt. Gegründet im Jahr 2020, stellen die Hedgehogs 2025 bereits zwei Teams, eines in der zweiten Bundesliga und eines in der Regionalliga.

Ein gemeinsames Vater-Sohn-Projekt

Für Alexander Hirsch und Lion Setzer ist Flag Football längst mehr als ein Zeitvertreib. Es ist ein gemeinsames Projekt, eine sportliche Leidenschaft, die sie als Vater und Sohn noch näher zusammenbringt. „Das Schönste ist, dass wir etwas gefunden haben, das uns beide begeistert“, sagt Hirsch.

Wer Lust hat, Flag Football einmal live zu erleben, hat am Samstag, 26. Juli die Möglichkeit dazu: Im Anton-Mall-Stadion in Donaueschingen kann man sich ab 10 Uhr sich mit dem Sport vertraut machen. Dann trifft Lion Setzer mit seinem zweiten Bundesligateam auf die Gegner aus München, Wiesbaden, Stuttgart und Darmstadt. Der Einfachheit halber werden die Spieltage immer als eine Art Turnier ausgetragen. Der Eintritt ist frei.