Vor dem Schulhaus herrscht Stille. Nur ein paar einzelne Menschen nähern sich dem Gebäude. Wer näherkommt, sieht einen Wegweiser zum Zirkuszelt und wer diesem folgt, betritt hinter der Stephan-Brodmann-Schule eine andere Welt. Dort wartet ein echtes Zirkuszelt auf die Zuschauer. Drinnen riecht es nach frischem Popcorn, auch Zuckerwatte wird verkauft.

Das Licht geht an, der Vorhang auf. Die Kinder tragen in bunten Kostümen auf bunten Schildern die Programmpunkte durch die Manege. Und dann beginnt auch schon ihre erste Show: Bei Schwarzlicht beginnt das Programm mit Tuchjonglage. Hoch konzentriert werfen die Kinder die Tücher in die Luft.

Hoch konzentriert jonglieren die kleinen Künstler in der Manege.
Hoch konzentriert jonglieren die kleinen Künstler in der Manege. | Bild: Lena Reiner

Kurze Zeit später betreten nicht etwa ein oder zwei, sondern gleich 16 Zauberer die Manege und führen ihre Tricks vor. Einer von ihnen ist der siebenjährige Henry. Später in der Pause verrät er, dass er ein bisschen Lampenfieber vor seinem Auftritt hatte, „weil die ganze Schule und halb Immenstaad da ist“. Er habe sich entschieden, beim Zauberprogramm mitzumachen, weil es toll sei, Tricks und Magie vorzuführen. Und so wird aus einer Plüsch-Alraune ein Plüschhase und aus einem leeren Kasten kommt eine lange Tücherschlange.

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Die kleinen Zauberer beeindrucken mit ihren Tricks, die allesamt gelingen.
Die kleinen Zauberer beeindrucken mit ihren Tricks, die allesamt gelingen. | Bild: Lena Reiner

Auch Clowns dürfen natürlich nicht fehlen. Sie lassen die Zuschauer zwischen den artistischen Programmpunkten schmunzeln und binden das Publikum sogar mit ein. Die siebenjährige Maria ist eine von ihnen. Ihre Lieblingsnummer als Clown sei es gewesen, die Zauberer nachzumachen. „Nichts drin“, sagt sie beim kurzen Gespräch in der Pause und zuckt die Schultern nochmal so übertrieben wie eben in der Manege, als sie versuchte, etwas in den Eimer zu zaubern, der zwischen den Clowns stand. Lampenfieber kennt die Grundschülerin nicht: „Ich habe schon öfter beim Krippenspiel mitgemacht und stand auch sonst schon öfter auf der Bühne.“ Auch Lorenzo, „fast acht“ Jahre alt, zeigt sich lampenfieberfrei und erinnert an die Probe, die am Montag schon stattgefunden habe.

Friederike Beyer vom Förderverein der Schule, der das Zirkusprojekt initiiert hat, sieht ebenso zufrieden aus wie die teilnehmenden Kinder. „Das Zelt ist voll und das schon bei der ersten Aufführung“, freut sie sich. Dann geht auch schon das Programm weiter.

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Im Tuch vom Trapez schwingen und biegen sich die kleinen Artisten, manche schweben kopfüber durchs Zelt. Wieder wird jongliert. Diesmal fliegen nach Tüchern auch Bälle durch die Luft, im Anschluss wirbeln Reifen um die Arme der Kinder. Beeindruckend geht es weiter: Hula-Hoop-Reifen kreisen um den Hals, mitunter auch drei auf einmal um die Hüfte.

Mit Artistik endet die bunte Zirkusshow.
Mit Artistik endet die bunte Zirkusshow. | Bild: Lena Reiner

Bei den Fakiren, die über Glasscherben gehen und auf Nagelbrettern stehen, schaut auch kurzzeitig das Publikum ganz konzentriert drein. Um die Anspannung zu lockern, betreten die Clowns wieder die Bühne. Schließlich endet das Programm mit einer fulminanten Show aus Körperpyramiden. Dafür gibt‘s natürlich ordentlich Beifall.