Die frisch befreiten Viertklässler können es gar nicht erwarten. Sie stehen auf der Bühne und rufen „Bürgermeister! Bürgermeister!“ Endlich kommt Johannes Henne aus dem Rathaus – in Ketten. Sein Superman-Kostüm mit der Aufschrift „Jonny Chicken“ half nicht.
„Kraft meines Amtes als Narrenbürgermeister erkläre ich den Bürgermeister und seine Mannschaft für abgesetzt wegen Unfähigkeit, Untätigkeit und Unflätigkeit“, hatte Narrenbürgermeister Alois Rauber im Rathaus erklärt. Der Bürgermeister habe es nicht geschafft, sich in Immenstaad eine Wohnung zu suchen und im Übrigen beim Bürokratieabbau versagt.
Henne trägt es mit Fassung, freut sich darauf, als vom Amt befreiter Mann Fasnet zu feiern und verspricht vollen Einsatz ab Aschermittwoch. „Zum Schluss sag ich euch, das ist kein Scherz: An Immenstaad, da hängt mein Herz.“
Der als Raubritter verkleidete Kämmerer Matthias Herrmann findet sein Los verdient. „Raubritter waren für Straßenraub und Plünderung bekannt – in der Gegenwart werden sie Kämmerer genannt.“
Narrenschreiber Matthias Röhrenbach und der Narrenbürgermeister kosten die gewonnene Freiheit aus, um mit Lust über die Obrigkeit herzuziehen. Zwar sei nach dem schnieken Schröder und Merkel mit den hängenden Mundwinkeln jetzt „Olaf Scholz unser ganzer Stolz“. Aber dessen Team? Die ehemalige Verteidigungsministerin habe sich im Zoo verlaufen, während sie sich fragte, warum Leopard und Panther so teuer sind. Herr Habeck solle den Fotograf wechseln, er sehe immer älter aus. „Frau Baerbock, optisch einwandfrei, tappt in so manches Fettnäpfchen nei.“

Der scheidende Landrat Lothar Wölfle habe noch schnell drei Stellen geschaffen, die er nicht mehr bezahlen müsse – aber habe er den Landrat ja nur nebenbei gegeben neben seinen vielen Aufsichtsratsmandaten. Für das dringendste Immenstaader Problem haben sie eine Lösung: Ehe der ausgewanderte Bürgermeister sich als Oberbürgermeister in Friedrichshafen bewirbt, wird Fischbach einfach eingemeindet.
Prinzessin Simone und Prinz Lukas geben sich das Ja-Wort
Erste Amtshandlung der beiden ist die Trauung des närrischen Prinzenpaares. Prinzessin Simone freut sich schon: „Für Prinz Lukas gibt es jetzt kein Entkommen – er wird heute von mir zum Mann genommen.“ Auch Lukas ist beglückt: „Wie freu ich mich, juchee, wenn ich dich heute beim Hemdglonker zum ersten Mal im Nachthemd seh!“
Unzählige Gratulanten wünschen dem Paar Glück: Pfauen, Zementsäcke, Cowgirls, Sektperlen und Glücksschweine entern die Bühne: „Auf so eine Sauerei wie heute habe ich mich schon seit drei Jahren gefreut“, sagt eins.
Ganz im Zeichen der Revolution steht der Auftritt der Cheers als weibliche Elferräte. Was Männer können, könnten sie schon lang: „Schließt euch uns an, dem ersten Elferrat ohne Mann!“
Nach einem kleinen Umzug zum Hennenbrunnen treffen sich dann närrische Obrigkeit, Prinzenpaar, Gratulanten und Gäste zum Weiterfeiern im Winzerkär.